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Huren schreiben Briefe

Heute bekommen Bundestagsabgeordnete pikante Post vom Prostituiertenverband „HighLights“

An alle 669 Bundestagsabgeordneten wurde gestern ein Brief von der Begleit-, Service- und Bildungs-Agentur „HighLights“ versandt. Die Fragen sind durchaus pikant: „Wie stehen Sie zu dem Beruf Prostituierte?“, „Kennen Sie Prostituierte persönlich?“, „Verfügen Sie über Kenntnisse, unter welchen Bedingungen Prostituierte arbeiten?“

Anlass der Aktion ist das Kult-Hur-Festival 2000, das vom 1. bis 5. Juni in der Ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof stattfindet. Organisatoren sind verschiedene Huren-Organisationen unter dem Motto „Prostitution ist ein Beruf – Sexarbeiterinnen laden ein“. 2.000 Frauen aus aller Welt werden in Berlin erwartet, unter anderem aus der Mongolei und aus Uganda. „Wir Huren versprechen uns von der Briefaktion, dass die Politiker über unser Anliegen, unseren Beruf anderen gleichzustellen, miteinander reden und endlich handeln“, sagt Initiatorin Stephanie Klee. Enttäuscht sei sie besonders, weil die rot-grüne Regierung zwar in ihrer Koalitionsvereinbarung für mehr Rechte von Prostituierten eintritt, bis jetzt aber nichts geschehen sei.

Seit vielen Jahren fordern Huren in der Bundesrepublik, die diskriminierenden gesetzlichen Bedingungen, unter denen sie „anschaffen“ gehen, abzuschaffen. „Huren müssen zwar Steuern zahlen, dürfen sich aber nicht sozialversichern.“ Mit dieser „Doppelmoral“ müsse endlich Schluss sein, fordert Stephanie Klee. Reaktionen gab es von den Bundestagsabgeordneten gestern noch keine, die Briefe lagerten noch in der Poststelle. DDP/TAZ

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