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Intendant wird böse sein

■ Nachgebesserter Kultur-Etat mit „Luftbuchungen“

Das wird Intendant Klaus Pierwoß nicht freuen: Das Theater am Goetheplatz soll seinen Beitrag zu den Kürzungen im Kulturbereich leisten und auf 300.000 Mark in diesem Jahr verzichten. Das beschloss gestern die Kulturdeputation der Bürgerschaft. Letzte Woche war die Sitzung kurzfristig verschoben worden, da die Deputierten sich mit den damals präsentierten Kürzungsvorschlägen von Kultursenator Bernt Schulte (CDU) nicht anfreunden konnten.

Die Shakespeare Company und die Kammerphilharmonie hingegen bekommen jetzt die ihnen versprochenen 200.000 beziehungsweise 500.000 Mark mehr. Gekürzt werden soll dafür an anderer Stelle: Durch Reorganisation des Kulturressorts sollen bis Ende des Jahres 609.970 Mark eingespart werden. Das Waldau-Theater muss zudem mit 1,4 Millionen Mark auskommen – erhofft waren 500.000 Mark mehr.

„Wir haben seit Wochen ein totales Chaos in Schultes Ressort“ kritisierte die Grüne Abgeordnete Helga Trüpel nach der Sitzung. Auf mehrmalige Nachfrage, wie die 609.970 Mark im Ressort bis Ende des Jahres eingespart werden sollen, habe der Senator geantwortet: „Das ist noch unklar.“ Für Trüpel ein klarer Fall von „Luftbuchung“. Trotz der für die Shakespeare Company und Kammerphilharmonie positiven Nachbesserungen sei der Kulturetat den Erfordernissen des Haushaltes „nicht angemessen“. cd

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