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„Kein großer Beinbruch“

■ ÖTV und DAG in Bremen rechnen mit Streik

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stehen auch in Bremen die Zeichen auf Streik. „Was bleibt uns anderes übrig?“, sagte der stellvertretende ÖTV-Bezirksvorsitzende, Friedhelm Merkentrup, gegenüber der taz.

Er geht davon aus, dass sich die 80.000 Mitglieder im Bereich Weser-Ems bei der Urabstimmung für einen Streik entscheiden werden. Das Problem sei aber, dass danach wieder bei „null“ begonnen werden müsse, da der Schiedspruch verfalle. „Es wird kein kurzer Arbeitskampf werden“, meint Merkentrup. Von kämpferischer Stimmung ist bisher jedoch wenig zu spüren.

Auch bei der DAG, die in Bremen und Niedersachsen 18.000 Werktätige vertritt, rechnet man mit den erforderlichen 75 Prozent bei der Urabstimmung. 1,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt sei einfach zu wenig, so Abteilungsleiter Felix Grun. Auch wegen der möglichen Einschnitte in der Altersversorgung seien die Mitglieder bedrückt.

Die Tarifkommissionen von DAG und ÖTV hatten am Dienstag den Schlichterspruch abgelehnt, den die Arbeitgeber als Angebot übernommen hatten. Die Gewerkschafts-Basis widersprach damit dem Wunsch ihrer Spitzenfunktionäre. Für Merkentrup ist das „kein großer Beinbruch“. Durch die Entscheidung sei bewiesen worden, „dass Gewerkschaften demokratische Organisationen sind“. Der Streik könnte direkt nach Pfingsten beginnen. hase

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