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Menschenschlepper in Haft

Weitere Verdächtige festgenommen. Die Spur der Opfer von Dover führt nach Belgien

BRÜSSEL/LONDON dpa ■ Nach der Festnahme zweier Chinesen in Großbritannien erhofft sich die britische Polizei weitere Aufklärung über den tragischen Erstickungstod von 58 chinesischen Flüchtlingen in einem holländischen Lkw. Wie der Guardian berichtet, waren die Festgenommenen auf „untergeordneter Ebene“ für den Menschenschmuggel verantwortlich. Ihre Adresse fand sich bei einem der Opfer. Die beiden Überlebenden des Transports sollten gestern befragt werden. Der Spediteur Arje van der Spek und der Vater des in Großbritannien festgenommenen Fahrers werden heute in Holland dem Haftrichter vorgeführt. Nach Presseberichten habe van der Spek, um Spielschulden im Rotterdamer Rotlicht-Milieu zu begleichen, seinen Namen für das neu registrierte Fuhrunternehmen hergegeben. Die britischen Behörden verglichen gestern Fotos und Fingerabdrücke von 56 Chinesen, die am 16. April in Belgien aufgegriffen worden waren, mit den Leichen von Dover. Die Flüchtlinge waren vermutlich von Belgien nach der erkennungsdienstlichen Erfassung unbegleitet in einen Zug nach Antwerpen gesetzt worden. Belgien gibt an, in diesem Jahr bereits 500 Chinesen in Lkw-Containern aufgegriffen zu haben.

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