: Countdown läuft
Initiative zur Rettung des Ahornblatts ruft für heute zur Protestaktion auf. Keine Entscheidung des Denkmalrats
Der Countdown für das Ahornblatt läuft. Nach Angaben der Initiative zur Rettung des Gebäudes auf der Fischerinsel sollen die Abrissbagger am Mittwoch anrollen. Gestern bereits haben die Abrissarbeiten an den Seitengebäuden begonnen.
Die Initiative hat unterdessen für heute 11 Uhr zu einer Protestaktion am Ahornblatt an der Fischerinsel aufgerufen. Anlass ist ein Treffen der am Abriss beteiligten Baufirmen. Diese wollen die beste Vorgehensweise für den Abriss beraten. Offenbar wird auch eine Sprengung erwogen. Dass der Abriss nicht ganz einfach vonstatten gehen dürfte, hatte bereits der Stuttgarter Architekturkritiker Wilfried Dechau prognostiziert: „An der dünnen, aber immens tragfähigen Schale wird man sich beim Abriss noch ‚die Zähne ausbeißen‘“, schrieb Dechau gestern in der FAZ, die inzwischen eine regelrechte Kampagne gegen den Abriss des Ahornblattes organisiert hat.
Für den morgigen Mittwoch hat Mittes Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) inzwischen eine Pressekonferenz mit dem lakonischen Titel „Abschied und Neubeginn auf der Fischerinsel“ angesetzt.
Dort wollen unter anderem der Nachfolger von Helmut Engel als oberster Denkmalpfleger, Frank Keidel, ein Vertreter des Investors OMG sowie die Architekten Nalbach und Nalbach über die Situation nach dem Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes informieren.
Der Landesdenkmalrat, der sich gestern zu seiner konstituierenden Sitzung traf, hat unterdessen keinen Entschluss zum Abriss des Ahornblatts gefällt. Dies erklärte die Sprecherin von Bausenator Peter Strieder (SPD), Petra Reetz. Die Sitzung des von Strieder auf der Senatssitzung vom 27. Juni neu berufenen Denkmalrats dauerte bis zum Redaktionsschluss allerdings noch an.
UWE RADA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen