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Spurlos in Lichtenberg

Jagd von Vermummten auf mutmaßliche Rechte am Samstag ist noch ungeklärt. Weil die Täter unerkannt entkamen, sieht die Polizei wenig Aussicht auf Erfolg

Der Imbiss am Nöldnerplatz in Lichtenberg, in den sich am Wochenende zwei mutmaßliche Rechtsradikale auf der Flucht vor einer Gruppe Vermummter flüchteten, war gestern geschlossen. Die Inhaberin hat nach Polizeiangaben Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, weil die Täter, die unerkannt flüchten konnten, eine Scheibe eingeschlagen hatten.

Am Samstag gegen 22 Uhr wurden ein 19-Jähriger und ein 31-Jähriger, die wie Skinheads aussahen, von einer Gruppe von fünf bis zehn vermummten Personen angegriffen, die mit Sturmhauben, Gummiknüppeln und Totschlägern bewaffnet waren. Nach Angaben der Polizei haben die Täter „Nazis, verpisst euch!“ und „Nazis raus!“ gerufen. Nähere Angaben machte die Polizei gestern nicht. „Kein Kommentar“, hieß es auch auf die Frage, ob der 31-Jährige noch in Lebensgefahr schwebe.

Lichtenberg zählt seit Jahren zu den rechten Hochburgen. Im aktuellen Verfassungsschutzbericht tauchte der Nordosten der Stadt zwar weniger häufig auf als zuvor. Jedoch: Die Zahl gewaltbereiter Rechter ist von 660 im Jahr 1998 auf 740 im vergangenen Jahr angestiegen. Etwa 60 Prozent von ihnen sind in Lichtenberg, Hellersdorf, Hohenschönhausen und Marzahn gemeldet. Sorgen bereitet den Staatsschützern auch die zunehmende Zahl von „Anti-Antifa-Kampagnen“. „Schlagt die Linken, wo ihr sie trefft“, rufen die Initiatoren per Flugblatt oder Internet im Kampf gegen die „Gegner der nationalen Sache“ auf. Am Antifa-Infotelefon, an dem zu einer Gegenkundgebung der mittlerweile verbotenen NPD-Demonstration aufgerufen wird, hieß es gestern: „Nazis aufs Maul!“B. BOLLWAHN DE PAEZ CASANOVA

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