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Streit um Strom

Southern Energy beharrt auf Führung bei der Bewag. Konkurrent HEW bietet Berliner Senat Gespräche an

Für Southern Energy ist die unternehmerische Führung bei der Bewag Voraussetzung für jede außergerichtliche Einigung im Streit um den Einstieg der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) bei dem Berliner Energieunternehmen. Sie sei nicht verhandelbar, erklärte der US-Konzern gestern, einen Tag nachdem der Verkauf der Bewag-Anteile von E.ON an HEW gerichtlich gestoppt worden war. Die Amerikaner halten an der Bewag nur 26 Prozent. Trotz des Rechtsstreits seien „allein die Vertragsparteien Southern Energy und E.ON dafür verantwortlich, dass eine außergerichtliche Lösung gefunden werden kann“, heißt es in einer Erklärung.

HEW bot dem Senat erneut Gespräche an. Unternehmenssprecher Altmeppen sagte, es gelte, Missverständnisse auszuräumen. So sei es falsch, dass HEW die Bewag auf einen Stromverteiler reduzieren wolle oder Personalabbau beabsichtige.

Southern bekräftigte ihr Interesse am Aufbau eines neuen Stromkonzerns um die Veag unter Einbeziehung der Bewag. Wer darauf spekuliere, eine Veag-Lösung ohne die Bewag herbeizuführen, schade den Interessen Berlins und der ostdeutschen Stromwirtschaft. Beim Verkauf der Anteile des Braunkohleverstromers werde es notwendig sein, „dass sich die Bewag und anderen Anteilseigner auf eine Lösung verständigen“.

An der Veag halten E.ON und der RWE-Konzern 75 Prozent. HEW will sich auch ohne Beteiligung an der Bewag darum bewerben. DPA

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