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■ Frauenprojekte fordern mehr Geld. Neuer Schub durch EU-Verträge erhofft

„Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt Heike Peper. Der Stein rückt dann vielleicht irgendwann endlich mehr Geld heraus für „eine sinnvolle Investition in die Verbesserung der Lebensqualität von Frauen in dieser Stadt“: Das „Hamburger Frauenprojekte-Treffen“ hat einen gemeinsamen Antrag zum Hamburger Haushalt 2001 vorgelegt.

Juristisch handelt es sich zwar nicht um einen echten Antrag – den können nur die Fraktionen während der seit September laufenden Haushaltsberatungen stellen. Den 25 Frauenprojekten geht es vielmehr unter anderem darum, zu zeigen, „mit wie wenig Geld wir bisher arbeiten“, sagt Peper.

Satte 0,0376 Prozent seines Gesamtetats gibt Hamburg derzeit für Frauenprojekte aus. Dass viele Projekte mit diesen Mitteln „nur auf Notaggregat“ arbeiten, verdeutlichen die Finanzierungspläne, in denen die Projekte auch ihren „realen Bedarf“ nennen. So verfügt die Frauenberatungsstelle BIFF Harburg nur über eine einzige 30-Stunden-Stelle. Nötig wäre mindestens eine zweite. Im Bereich Kultur liegt der Fehlbedarf sogar weit über dem, der finanziert wird.

Dabei kosten Frauenprojekte „weniger als vieles andere“, heißt es in dem Antrag: Für ein Prozent der Ausgaben für den Ausbau der Friedrich-Ebert-Allee etwa könnte der Betrieb einer Beratungsstelle ein Jahr lang finanziert werden. Gleichzeitig steht das Frauengesundheitszentrum finanziell vor dem Aus.

Aktuell haben die Projekte Hoffnung, „dass die Hamburger Frauenpolitik einen neuen Schub bekommen könnte“. Nicht wegen rot-grün, sondern aufgrund einer Selbstverpflichtung der Bundesrepublik in den Amsterdamer Verträgen von 1996. Dort wurde das so genannte gender mainstreaming festgelegt, nach dem die Frage der Geschlechterverhältnisse eine Leitlinie bei allen politischen Entscheidungen sein soll, so Peper. Die Umsetzung laufe jetzt in Hamburg an: „Es wird spannend.“ Heike Dierbach

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