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Speicher XI darf wieder leben

■ Senat segnete jetzt die Nutzung des historischen Gebäudes ab

Der Senat hat gestern beim Beschluss über die Entwicklungsgesellschaft „Überseestadt“ auch der Erhaltung und Nutzung des Speichers XI sein Plazet gegeben. Damit ist der politische Weg frei für das Konzept, das der Bauunternehmer Klaus Hübotter für den historischen Speicher vorgelegt hat. Im kommenden Frühjahr, so Hübotter, könnte dann die Asbest-Sanierung beginnen. Im Jahre 2002 soll das 396 Meter lange Speicher-Gebäude dann zusammen mit dem Großmarkt fertig sein.

Die Nutzungs-Idee Hübotters: Mitten in dem Industrie-Gelände und neben dem Großmarkt sind keine hohen Mieten zu erzielen, eine aufwendige Renovierung würde sich nicht lohnen. Also will er die 450 Quadratmeter großen Lager-Räume zu geringen Preisen vermieten: An Künstler, die ein Atelier suchen, an Firmen, die Lagerraum brauchen. An „Magazin-Läden“, die Fabrikverkauf machen oder für eine kleine „Reste-Rampe“, einen „Bazar“, einen Imbiss für die Händler vom Großmarkt. Und wenn Computer-Freaks eine große „Garage“ brauchen, um ihre Innovationen auszuprobieren, dann können sie bei Hübotter für drei Mark pro Quadratmeter im dritten Stock was anmieten. Eine Aufwertung könnte dann im Laufe der Jahre passieren, wenn die Wiederbelebung dieses gestorbenen Stückes von Bremen durch das billige bunte Leben glückt. „Den Anfang müssen Leute machen, die kreativ sind und nicht das Geld haben, sich hinter sterilen Fassaden zu verste-cken“, sagt Hübotter.

Das Focke-Museeum würde gern einen Teil des alten Speichers anmieten, um dort aus ihrem Magazin Stücke für ein Hafen-Museum aufzubauen. Neuerdings interessiert sich sogar die Hochschule für Künste für den alten Speicher, sie braucht Raum für ihre Kunst-Werkstätten. Das würde die Belebung des alten Speichergebäudes einen riesigen Schritt voranbringen. K.W.

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