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Sunte Oluf süffeln zum Lobe Gottes

Wenn es ums Spendensammeln geht, hat sich die nordfriesische Kirchengemeinde in Breklum schon so Manches einfallen lassen. Seit Neuestem kann man hier Weintrinken zum Wohle Gottes. Denn unter dem Etikett „Sunte Oluf“ gibt der Kirchbauverein zwei eigene Tropfen heraus, deren Genuss nicht nur mundet, sondern auch einem guten Zweck dient: Ein Teil des Erlöses, rund eine Mark vom Verkaufspreis, wird verwendet, um das Inventar der 800 Jahre alten Kirche zu erhalten.

30.000 Mark sind aufzubringen – da muss noch viel Wein durch die Kehlen der Kirchenleute rinnen. Und tatsächlich scheint der Weinfreund Petereit die Nordlichter rund um Breklum zum Wein bekehren zu können, der für ihn zu den guten Gaben Gottes zählt: „Sante Oluf“ sei nicht nur als Weihnachtsgeschenk gefragt, freute er sich. Kein Wunder, habe doch Pastor Leo „von der Kanzel den Weinverkauf angekurbelt“. 800 Flaschen sind bereits verkauft, und die Initiatoren können unbegrenzt nachordern.

Gewachsen sind die Trauben in der Pfalz, von wo Johannes Petereit seinen Lieblingswinzer zu einer Weinprobe in den Norden geholt hat. Auf einen leicht lieblichen Spätburgunder Weißherbst und einen halbtrockenen Dornfelder fiel dabei die Wahl der Testtrinker aus der Kirchengemeinde, zu der insgesamt sieben Dörfer gehören.

Der Name „Sunte Oluf“ war ebenfalls schnell gefunden, berichtete Johannes Petereit: Der Legende nach war es ein Heiliger namens Olaf, der die Breklumer Kirche gegründet hat. Und „Sunte“ sei eine Mischung aus dänisch und norwegisch und bedeute sowohl heilig als auch gesund: „Zum Wein passt das doch bestens.“ lno

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