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Wahnsinn in Bayern jetzt auch bei Rindviechern

Zwei Wochen nach Einführung von Schnelltests sind drei Tiere in Süddeutschland möglicherweise infiziert. In einem Fall hat die Bundesforschungsanstalt Tübingen den Verdacht bereits bestätigt

BERLIN taz/ddp/dpa ■ Deutschland hat möglicherweise drei neue Fälle von Rinderwahnsinn zu verzeichnen. Im bisher für BSE-frei erklärten Bayern waren am Wochenende bei zwei Rindern die Befunde nach BSE-Tests positiv. Das erste Tier stammt aus der Oberallgäuer Gemeinde Sulzburg. Der Bauer hatte das Rind schlachten lassen, weil es beim Melken unruhig war. Das zweite ist am Freitag in Furth im Wald geschlachtet worden und kommt von einem Hof im Landkreis Cham. Auf einem Schlachthof in Baden-Württemberg ist das dritte Tier entdeckt worden. Es stammt aus dem oberpfälzischen Landkreis Neumarkt.

Die verdächtigen Proben sind in die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere nach Tübingen gebracht worden. Für das im Oberallgäu entdeckte Tier hat die Forschungsanstalt den BSE-Verdacht gestern bestätigt. Endgültige Ergebnisse für die beiden anderen Rinder sollen in zwei bis drei Tagen vorliegen. Alle drei Herden sowie die betroffenen Schlachthöfe in Bayern – in Kempten im Allgäu und in Furth im Wald (Oberpfalz) – seien gesperrt, das Fleisch sei sichergestellt worden. Sollte sich der BSE-Verdacht bestätigen, würden die Tiere getötet.

Trotz des zumindest einen erwiesenen BSE-Falls sieht der Staatssekretär im bayerischen Gesundheitsministerium, Georg Schmid (CSU), keinen Grund zur Panik. „Mit Hysterie kommen wir nicht weiter“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Dass drei neue Verdachtsfälle bekannt wurden, sei ein Indiz dafür, „dass die Maßnahmen zum Verbraucherschutz greifen“. Der bayerische SPD-Fraktionschef Franz Maget sieht in den BSE-Verdachtsfällen „eine existenzbedrohende Katastrophe für die bayerische Landwirtschaft“.

Die drei verdächtigen Tiere stammen von kleinbäuerlichen Betrieben – in einem Fall mit 25 und in einem Fall mit 80 Rindern. Sie sind jeweils auf dem Hof geboren und bis zur Schlachtung dort geblieben.

Mitte 2001 soll nach einem Bericht der Bild am Sonntag ein neuer BSE-Bluttest auf den Markt kommen. Damit wären Massenschlachtungen passé. TDE

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