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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend – und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City

The Art of War USA 2000, R: Christian Duguay, D: Wesley Snipes, Anne Archer/Originalfassung

„Actionheld Snipes befindet sich in der Rolle eines buddhistischen Martial-Arts-Spezialisten in seinem Element in diesem Verschwörungsthriller, der als Mischung aus John-Woo-Eleganz und Jerry-Bruckheimer-Overkill inszeniert wurde.“ (Blickpunkt: Film) City

Autumn Moon Hongkong/Japan 1992, R: Clara Law, D: Masatoshi Nagase, Li Pui Wai

„Clara Law, in Macao geboren und in Hongkong aufgewachsen, erzählt mit viel Ironie eine intimistische Geschichte vom Untergang ihrer Heimat, anonymer Zufluchtsort für Fremde, aufgegeben von den Einheimischen. Autumn Noon fühlt sich an wie ein Morgen auf der Veranda bei gutem Tee mit einer Brise vom Meer. Zwei junge Menschen, ein Tokioter Bube mit viel Lebenserfahrung unter dem Walkman und ein pubertierendes Mädchen aus Hongkong begegnen sich auf einem Spazierweg gegenüber der ernsthaft postmodernen Skyline der Kronkolonie. Er tut fischen und versteht kein Hongkongisch. Die Jugendlichen sind ein bisschen Hänsel-und-Gretel-artig verloren in dem blitzsauberen Karamelparadies Großstadt. Irgendwann aber werden sie gemeinsam brennende Papphäuschen aufs Meer schicken.“ (taz) Kino 46; OmU

B

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetration kann man sich verlassen. Kurzum, man weiß schon: Tabubruch! Im übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Bedazzled

Englische Fassung von „Teuflisch“, siehe dort

Bettlejuice USA 1987, R: Tim Burton, D: Winona Ryder, Geena Davis, Alec Baldwin, Michael Keaton

„Adam und Barbara, soeben verstorben, nehmen vom Jenseits aus den Kampf auf gegen die neuen Besitzer ihres Häuschens, weil die das traute Heim auf das geschmackloseste verschandeln. Da sich die beiden kultivierten Phantome nicht anders zu helfen wissen, holen sie den bösartigen Bettlejuice zu Hilfe – und werden den Geist, den sie riefen, anschließend nicht mehr los. Alle Beteiligten dieser sehr spaßigen Horrorkomödie werden im Nachhinein zu Stars: Regisseur Burton ebenso wie Keaten, Baldwin und Ryder.“ (taz) Kino 46, OF

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Gondel, Casablanca (Ol)

Bounce – Eine Chance für die Liebe USA 2000, R: Don Ross, D: Gwyneth Paltrow, Ben Affleck

„Ein schöner, unaufgeregter Liebesfilm über Verantwortung und Aufrichtigkeit. Ben Affleck kümmert sich um Gwyneth Paltrow, weil er sich für den Tod ihres Mannes verantwortlich fühlt. Was diesem Film übers Mittelmaß hinaushebt, ist die Geduld, die sein Regisseur Don Ross mit seinen zögerlichen Figuren hat: mit Sympathie zeigt er ihre Sehnsucht nach Nähe und ihre Angst vor Enttäuschung.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps

„Ein japanischer Yakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt dieser sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einen blutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letzlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem Film eine besondere Note.“ (filmdienst) Cinema

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Gondel, Casablanca (Ol)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. “ (Zoom) City, OmU

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) City

Dr. T & the Women USA 2000, R: Robert Altman, D: Richard Gere, Helen Hunt

„Ein wegen seines Charmes und Einfühlungsvermögens verehrter Frauenarzt geht ganz in der Liebe zu seinem Beruf und seinen Patientinnen auf, während in seinem Privatleben das Chaos ausbricht. Seine Frau landet in der Psychiatrie, er verliebt sich in eine selbstbewusste Ex-Profi-Golferin, seine Tochter brennt während der Trauung mit ihrem Geliebten durch. Eine mal liebevolle, mal bitterböse Satire auf die Lebensumstände der High Society in der Republikaner-Hochburg Dallas.“ (filmdienst) Cinema, CinemaxX, CineStar

Düstere Legenden 2 USA 2000, R: John Ottman, D: Jennifer Morrisson, Hart Bochner

„Ein Killer triebt sein Unwesen unter Studenten einer Filmhochschule. Ein paar nette Insidergags in diesem Teeniehorrorstreifen helfen nicht darüber hinweg, dass hier nur eines wirklich tot ist: das Genre.“ (TV-Spielfilm) CineStar

F

Feindliche Übernahme Deutschland 2000, R: Carl Schenkel, D: Thomas Kretschmann, Désirée Nosbusch, Klaus Löwitsch

„Terroristen erpressen den Sicherheitschef der Althan AG. „Stirb langsam“ und „Die Sieger“ lassen grüßen. Nach „Straight Shooter“ der nächste misslungene Versuch eines deutschen Actionfilms.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine gute Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und sogar eine Idee. Doch Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Ein flüchtiger Zug nach dem Orient Österreich 1999, R: Ruth Beckmann / Rezension siehe Kulturseite von Donnerstag

„Sissie, Kaiserin von Österreich, besuchte zweimal in ihrem Leben Ägypten. Beckermann versucht, Spuren dieser Reise wiederzufinden: in den orientalischen Basaren und Straßen, an der Peripherie der Großstadt. Die Kamera schlüpft in die Rolle des Flaneurs und die Interpretationen der Aufzeichnungen Elisabeths und ihres Vorlesers sind Reflexionen über die Fremde, die Macht und die Grenzen der Bilder.“ (tip) Kino 46

Frau2 sucht HappyEnd Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird. Anstatt mit der Schlichtheit zweier unglücklichen Lieben auszukommen, verzweigt sich der Film in weiteren Nebenhandlungen, wie der Geschichte des vereinsamten kranken Nachbarsjungen von Gregor. Auch die ständige übertriebene Betroffenheit, mit der Ben Becker den Gregor darstellt, lastet schwer auf dem Film, der sich zudem fast vollständig in pechschwarzen Herbstnächten abspielt. Gegen diesen emotionalen Balast kann auch die Unbekümmertheit von Isabella Parkinson als Mai nichts ausrichten.“ (film.de) Filmstudio

G

Girlfight USA 2000, R: Karyn Kusama, D: Michelle Rodriguez, Jaime Tirelli

„Ein Mädchen erkämpft sich im Ring Anerkennung und Würde, indem sie die Bürde der Weiblichkeit, die sie in den Boxhallen Brooklyns zu tragen hat, abtrainiert wie überflüssige Pfunde. Karyn Kusama verschafft uns in ihrem Debütfilm durch eine neue Perspektive unverbrauchte Bilder des Sports. Nur gelegentlich sucht sie bei Klischees Halt wie ein Boxer, der die Orientierung zu verlieren droht. Doch ihre großartige Hauptdarstellerin Michelle Rodriguez fängt sie immer auf, wenn sie anfängt zu taumeln.“ (tip) Schauburg

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

Grüne Wüste Deutschland 1999, R: Anno Saul, D: Tatjana Trieb, Robert Gwisdek, Martina Gedeck

„Die 14-jährige Katja und der 15-jährige Johann entdecken gemeinsam die Geheimnisse der „grünen Wüste“, dem dschungelartigen Wald um ihr Heimatstädchen, wo sie in ein Reich der Imagination flüchten. Vielschichtiges, einfühlsames Melodram um das Erwachsenwerden eines Mädchens, das sich in eine Traumwelt flüchtet.“ (Blickpunkt: Film) Cinema

H

Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles

„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein Hamlet spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarette rauchen sieht.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore

„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. Als 1999 der Roman „Hannibal“ von Thomas Harris erschienen war, konnte man lesen, weder Jodie Foster noch Jonathan Demme, beide mit Oscar für das „Schweigen...“ ausgezeichnet, wollen sich an der Verfilmung beteiligen. Es hieß, sie fänden das Ende des Romans unzumutbar. Harris hat keine Mühen gescheut, um „Hannibal the Cannibal“, den psychopathischen Psychiater, den man bisher nur als Knastinsassen kannte, zum Genie zu veredeln. Er lebt nun als offenbar wohlhabender Privatgelehrter in Florenz, beschäftigt sich mit den subtilen Thesen des Astrophysikers Stephen Hawkins und spielt auf seinem Flügel Bachs Goldberg-Variationen. Wer wissen will, warum er so undelikate kannibalistische Neigungen entwickelt hat, bekommt zur Antwort: weil er als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein geliebtes Schwesterchen gefressen wurde, natürlich von bösen Nazis.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Cinestar, Wall-Kino (Ol), Lichtspielhaus (Del), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Highlander: Endgame USA 2001, R: Doug Aarniokoski, D: Christopher Lambert, Adrian Paul

„Ein hasserfüllter Superschurke mit Hang zu theatralischen Auftritten macht Kino-Highlander Christopher Lambert und TV-Serien-Highlander Adrian Paul das nicht enden wollende Leben zur Hölle. Regie-Novize Aarniokoski beweist wenig Gefühl für die schlüssige Entwicklung einer Handlung und ihrer emotionalen Aspekte in diesem elektrischen Genre-Potpourri aus Kung-Fu-Krimi, Ritter-Saga und Mantel-und-Degen-Film. Highlander-Fans dürften dennoch auf ihre Kosten kommen.“ (tip) CinemaxX, CineStar

102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu

„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers - Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino, Passage

I

Die innere Sicherheit Deutschland 2000, R: Christian Petzhold, D: Julia Hummer, Barbara Auer

„Die 15-jährige Jeanne lebt mit ihren Eltern, den ehemaligen RAF-Mitgliedern Clara und Hans, in Portugal. Aus Angst vor Enttarnung bleiben sie nirgends für längere Zeit. Als Jeanne endlich einen netten Jungen kennenlernt, heißt es schon wieder flüchten. Bewegendes, mit vorzüglichen kühlen Bildern gestaltetes Drama um ein Terroristenpaar auf der Flucht, das seine Geschichte nicht als Politkrimi erzählt, sondern die belastende Familiensituation einfühlsam aus der Sicht der Tochter schildert.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg

In the Mood for Love Hongkong 2000, R: Wong Kar-wai, D: Maggie Cheung, Tony Leung

„Zwei Wahlverwandte, betrogene Eheleute beide, stehen im Mittelpunkt dieses hinreißenden Sixties-Melodrams. Nat King Cole, ein japanischer Walzer und Radioschlager strukturieren diesen 90-minütigen Kinogesang, der Wong Kar-wais avantgardistische Filmsprache in meditative Zeitlupe übersetzt.“ (tip) City

J

Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchel, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch

„Drei fidele Omas rudern über einen See und träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie, das Geld für die Realisierung ihres Traums aufzutreiben. Nur in seltenen Momenten erreicht der Film den anvisierten Irrwitz einer großen Komödie. Leider fehlt ihm völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space-Cowboys“ Witze über das Rentneralter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) CineStar

Die Jönsson-Bande: Charles Ingvars neuer Plan Schweden 1997, R: Christian Wegner, D: Kalle Eriksson, Jonathan Flumée

„Das zweite Spielfilmabenteuer der junge Jönsson-Bande, die für ihr Familienpublikum dieses Mal mit einer tollen Seifenkistenjagd als einen von mehreren Höhepunkten in der turbulenten Story aufwarten kann. Schwungvolle Krimikomödie als witziges Family-Entertainment aus Schweden mit einer Menge skuriller Einfälle und sympathischen Figuren.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) City

Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels fantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) Atlantis

„Die Königin – Marianne Hoppe“ Deutschland 2000, R: Werner Schroeter / Die Hoppe und ihr Regisseur sind am Dienstag um 20 Uhr in der Schauburg auch leibhaftig anwesend

Die Grande Dame der deutschen Schauspielkunst der Ufa-Epoche steht im Mittelpunkt von Werner Schroeters Dokumentarfilm. Produziert wurde er von MIRA Filmproduktion Bremen. Die vor gut drei Jahren gegründete Gesellschaft macht Spiel- und Dok-Filme und hat bereits vier Kino-Coproduktionen realisiert. Obwohl fast 90 Jahre alt tritt Hoppe immer noch gerne auf Festivals in Erscheinung, manchmal sogar auf Filmseminaren über die Nazizeit. Obwohl nur im scheinbar unideogischen Dramenfach tätig („Der Schimmelreiter“ 1933, „Romanze in Moll“ 1942) muss sich die frühere Ehefrau von Gustav Gründgens dort oft unangenehme Fragen gefallen lassen, denen sie meist sichtlich verärgert ausweicht. Werner Schroeter aber schweift über diese heikle Epoche eher mit einer gewissen Großzügigkeit hinweg. In den 80er Jahren wurde sie wiederentdeckt (wie zum Beispiel auch Will Quadflieg) von Erste-Garde-Regisseuren wie Wilson, Peymann und Heiner Müller. Schauburg

Der König der Masken China/Hongkong 1996, R: Wu Tianming, D: Chu Yuk, Chao Yim Yin, Zhao Zhi Gang

„Es ist wie eine Geschichte von Charles Dickens: Ein misshandeltes Kind aus der Gosse wird von einem alternden Straßenkünstler, einem Maskenspieler, gekauft, damit dieser seine geheime Kunst an einen Nachfolger vererben kann. Doch der vermeintliche Bengel entpuppt sich als Mädchen, und es dürfen dieses Gewerbe gemäß der Tradition nur Männer ausüben. So gibt es viele dramatische Verwicklungen mit Bösewichten, die Kinde in dunkle Straßen locken, kaltherzigen Mächten und einem höchst melodramatischen Finale.“ (hip) Kino 46

Kubanisch reisen Kuba/Spanien/Mexiko 1999, R: Juan Carlos Tabio, D: Vladimir Cruz

„Der Titel führt in die Irre, die Komödie spielt ausschließlich an einem Ort: Die Gruppe von Leuten, die in einer kleinen Stadt an einer Haltestelle vergeblich auf einen Bus warten, steht stellvertretend für viele Menschen, deren Leben nicht so recht vom Fleck kommt: Einer der Wartenden ist der arbeitslose Ingenieur Emilio, der ein Auge auf Jaquelin wirft, die aber leider schon verlobt ist und sich gerade auf dem Weg zu ihrer Hochzeit befindet. Dann ist da noch ein Blinder, der vielleicht besser sehen kann als alle anderen... Nach Stunden des Wartens versucht Emilio den defekten Bus, der an der Haltestelle steht zu reparieren.“ (taz) Gondel

L

Die Legende von Bagger Vance USA 2000, R: Robert Redford, D: Matt Damon, Will Smith

„Es war einmal ein großartiger Nachwuchsgolfer, ein junger Gott des Green, doch als er aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte, hatte er den Glauben an sich und das Golfen verloren. Und wenn nicht eines Tages ein geheimnisvoller schwarzer Caddy aufgetaucht wäre, der ihm beibrachte, dass ein Mann sein Leben so fest in die Hand nehmen muss wie seinen Schläger, dann wäre unser junger Gott wohl dem Alkohol verfallen. So aber wird in Robert Redfords erbaulicher Lebenshilfefabel alles gut. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann golfen sie noch heute.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Lieber Fidel Deutschland 2000, R: Wilfried Huisman

„Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und zog auch noch zwei Kinder groß. Und Fidel Castro, der sie als 19-jährige zur Königin von Kuba machen wollte, und der noch immer ihre große Liebe ist, hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut. Der Bremer Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biografie jetzt in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) City

Like it is Großbritannien 1997, R: Paul Oremland, D: Steve Bell, Roger Daltrey

„Dass er Männer liebt, mag Craig noch nicht so recht zugeben. Doch eines Tages trifft der verwirrte Jüngling auf Matt, einen desillusionierten Burschen aus der Clubszene. Matt kokst und ist auch sonst auf dem Laufenden. Er hat viel von seinem zynischen Chef Kelvin gelernt. Aber dass er in Craig länger als die üblichen zwei Wochen verliebt ist, macht Matt ziemlich nervös. Regisseur Paul Oremland erzählt eine freche, schnelle Liebesgeschichte, die vielseitiger und komischer ist als das meist politisch korrekte schwule Genre-Kino.“ (Der Spiegel) City

Lust auf Anderes Frankreich 200, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveau Riches wirft Schauspielerin Agnés Agoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty“. Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) City

M

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnisse und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte: Bevor Ben Stiller die reizende Teri Polo heiraten darf, stellt ihn Robert De Niro vor einige beinahe biblische Prüfungen. Herausgekommen ist die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des Jahres.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

N

Die neun Leben des Tomas Katz Großbritannien 2000, R: Ben Hopkins

„Wirklich clever. Da macht einer mit „Simon Magnus“ ein schönes, dunkles Historendrama über Christen und Juden im 19. Jhdt. – ein Film, der kleinstädtischen Geschichtslehrern genauso gut gefällt wie großstädtischen Cineasten und ein großer Festivalerfolg wird. Und dann macht er dieses Ding, das weder Komödie noch Tragödie, weder Dokumentar- noch Kunstfilm ist, sondern quasi ein eigenes Genre erfindet: ein apokalyptischer Schwarzweißlacher, voll britischem Humor und unbritischen, surrealen Albträumen. Thomas Fisher spielt Tomas Katz: Aus dem Nichts taucht dieser dünne, merkwürdige Mann mit den manischen Augen auf der M-25-Autobahn auf, lässt sich von einem Taxi mitnehmen und tauscht wie durch Zauberei die Identität mit dem Fahrer. Was das alles mit der Sonnenfinsternis zum Jahrtausendwechsel zu tun hat und welche Rolle der mysteriöse, blinde Londoner Polizeichef spielt, wird nicht ganz klar. Er habe eben viel improvisiert, sagt Ben Hopkins schelmisch. Genauso begnadet mysteriös ist übrigens auch die Homepage www.tomas-katz.de angelegt.“ (taz) Filmstudio

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City

Ohne Euch würde es mich nicht mehr geben Bremen 1996, R: Annette Ortlieb

Erfunden und doch realitätsnah stellt der Film die Missbrauchserfahrung zweier Schwestern dar. Er zeigt die Verzweiflung, aber auch einen Weg, sie zu überwinden: „Das Schweigen war mein Gefängnis, dessen Türen ich nicht zu öffnen gelernt hatte.“ Der Film wurde vom Mädchenhaus Bremen zusammen mit betroffenen und nichtbetroffenen Mädchen zwischen 13 und 20 Jahren hergestellt. Die Filmgruppe „Hitchcocks Schwestern“ hat dabei alles im Alleingang gemanagt, vom Schnitt bis zur Filmmusik. Der Film wird im Zusammenhang der lessness-Reihe vom Jg. Theater und dem Zentralkrankenhaus Ost gezeigt und durch drei Vorträge ergänzt. Schauburg, So 18 Uhr

Oi! Warning Deutschland, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen.“ (tip) City

P

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. (Filmdienst) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Pokemon 2 Japan 2000, R: Kunihiko Yuyama

„Fantasy-Zeichentrick-Spektakel, das sich aus rasanter Action, eingängiger Musik und bombastischen Effekten zusammensetzt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

S

Schule Deutschland 2000, R: Marco Petry, D: Daniel Brühl, Mina Tander

„Drei Wochen vor dem Abi beschäftigt die Protagonisten dieser erfrischend pubertären Generationskomödie das übliche Programm: Freundschaft, Sex, Partys, Zukunft und Klausuren. Barry Levinsons „Diner“ und George Lucas' „American Graffiti“ waren die Vorbilder für Regiedebütant Petry.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Solitaire

Signs and Wonders 2001, R: Jonathan Nossiter D: Stellan Skarsgard, Charlotte Rampling

„Ein amerikanischer Geschäftsmann in Athen glaubt an Zeichen und Wunder – und richtet sein Leben danach aus. Der Abergläubische verlässt seine Familie, weil seine Geliebte ihm vorgaukelt, ihre Beziehung sei vorherbestimmt. Als er von ihrer Täuschung erfährt, will er heim zu seiner Frau. Doch die will ihn nicht mehr. Der Film geriert sich als Meditation darüber, welche Verantwortung wir für unser Leben tragen und welche fatalen Folgen es haben kann, wenn wir diese auf vermeintliche Schicksalswinke abwälzen. Regisseur Nossiter ist so vernarrt in sein Labyrinth von Andeutungen, Querverweisen und Überlappungen, dass er die Handlung ins Enervierende verschleppt: Signs and Wonders enthält viele Zeichen, aber keine Wunder.“ (Der Spiegel) Cinema

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood.“ (film.de) City

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibina Beglau, Martin Wuttke

„Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache etwa der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftpolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) City, Passage

T

Taxi Driver USA 1975, R: Martin Scorsese, D: De Niro, Peter Boyle, Cybille Shepard, Jodie Foster, Harvey Keitel

„Aus den Gullys steigen Dämpfe. Rotes Licht glänzt auf nassem Asphalt. Durch den Regen auf der Heckscheibe schimmern Hochhausfassaden im Schein der Leuchtreklamen. De Niros Taxi schiebt sich langsam durch die bedrohliche Szenerie. New York bei Nacht, das ist keine Stadt der Freude, sondern ein Alptraum, in dem Gewalt, Kriminalität, Prostitution und Drogen regieren. Und mittendrin herrscht Wahlkampf. Taxifahrer Travis betrachtet die Menschen voller Abscheu: „Ich hoffe, eines Tages wird ein großer Regen diesen ganzen Abschaum von der Staße spülen.“ Am Ende spielt er selbst Regen und richtet ein großes Blutbad an, um die 12-jährige Prostituierte Judie Foster zu erretten. “ Kino 46

Taxi Taxi Frankreich 2000, R: Gerard Krawczyk, D: Samy Naceri, Emma Sjöberg

„Die Fortsetzung der nicht nur in Frankreich enorm erfolgreichen Actionkomödie „Taxi“ hat sehr große Änlichkeit mit dem Vorgänger: halsbrecherische Autostunts und ein knappes Drehbuch von Kultregisseur Luc Bresson.“ (TV-Spielfilm) Atlantis/Original mit Untertitel

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben Dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt. Mit Brendan Fraser hat er einen sympathischen Helden und mit Elisabeth Hurley die erotischste Versuchung, seit es den Teufel gibt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

Titan A.E. USA 2000, R: Don Bluth

„Nach der Zerstörung der Erde durch Aliens muss der jugendliche Held Cale das Raumschiff „Titan“ finden – ein technisches Wunderwerk, das die Entstehung einer neuen Welt ermöglicht. Grundsolides und in einer Mischung aus traditioneller Zeichnung und Computeranimation aufwändig produziertes Sci-Fi-Abenteuer.“ (tip) City

V

Verschollen – Cast away USA 2000, R: R. Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem letzten Film „Schatten der Wahrheit“ stellt Robert Zemeckis seine erste Zusammenarbeit mit Tom Hanks nach ihrem gemeinsamen Oscar-Triumpf „Forrest Gump“ vor: eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elementare Analyse des hektischen Lebens in unserer Zeit steht. Ein todsicherer Oscar-Anwärter!“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Passage, Casablanca

Vertical Limit USA 2000, R: Martin Campbell, D: Chris O'Donnell, Bill Paxton

„Der Berg ruft! Ein Firmenboss wird verschüttet beim Versuch, den legendären K2 zu besteigen. Die Suche gestaltet sich schwierig. Story eher banal, Stunts mal toll, mal albern. Das Mittelmaß regiert.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Solitaire

W

The Watcher USA 2000, R: Joe Charbanic, D: Keanu Reeves, Marisa Tomei

„Ein Polizist, der unter der Begabung leidet, sich in die Psyche von Mördern hineindenken zu können, wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als ihm ein Serienkiller ein mörderisches Spiel aufzwingt. Thriller, der einmal mehr die komplexe Beziehung zwischen einem Mörder und seinem Jäger durchspielt, wobei er kaum an Eigenständigkeit gewinnt und seine durchaus reizvollen Optionen nicht konsequent genug entwickelt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Gloria, Wall-Kino, Solitaire

Die wiedergefundene Zeit Frankreich/Italien 1999, R: Raoul Ruiz, D: Marcello Mazzarella, Catherine Deneuve

Die Verfilmung eines Teils von Marcel Prousts Romanzyklus gehört wohl zu den gewagtesten Vabanquespielen auf die ein Regisseur sich überhaupt einlassen kann. Der chilenische Filmemacher Raoul Ruiz hat sich bei seiner Adaption von Prousts letztem Band entschieden, sie filmisch ebenso radikal zu gestalten, wie es Prousts Bücher sind. So inszenierte er in erster Linie nicht etwa die Erinnerungen von Proust, sondern versuchte, den Akt des Erinnerns selbst darzustellen. Versuchen Sie also erst gar nicht, herauszufinden, wer genau Gilberte, Odette, der Musiker Morel oder der Baron de Charlus sind. Der Film erzählt nicht ordentlich, sondern assoziativ und führt unmittelbar hinein in Soirées, Konzerte, Spaziergänge der Pariser Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts. (hip) Atlantis

Die Wonder Boys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Micheal Douglas als Schriftsteller, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten.“ (tip) City

Z

Der Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus

Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. „Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City

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