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Fortschritte im Kongo

Joseph Kabila akzeptiert internationalen Vermittler. UNO setzt Termin zur Entsendung von Beobachtern

LUSAKA afp/taz ■ Die Kriegsparteien in der Demokratischen Republik Kongo sind einer Friedenslösung näher gekommen. Auf einem Gipfel in Sambias Hauptstadt Lusaka bestätigten sie den internationalen Kongo-Vermittler Ketumile Masire als Organisator eines „nationalen Dialogs“ im Kongo. Entscheidend dafür war eine Kehrtwende des neuen kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila, der Masire bisher wie bereits sein im Januar ermordeter Vorgänger und Vater Laurent Kabila ablehnte.

Des Weiteren gab die UNO bekannt, sie wolle am 26. Februar mit der Stationierung von Militärbeobachtern zur Überwachung einer Truppenentflechtung beginnen. Die verschiedenen Armeen im Kongo hatten letztes Jahr einen Rückzug von 15 Kilometern von ihren bisherigen Positionen versprochen – dies würde eine 30 Kilometer breite Pufferzone quer durch den Kongo schaffen, die von der UNO überwacht werden soll. Ruanda, das den Gipfel in Lusaka boykottierte, hatte sogar einen Rückzug von 200 Kilometern zugesagt. Ruanda verhandelt bereits mit der UN-Mission im Kongo (Monuc) über einen Abzug aus der im Dezember eroberten Stadt Pweto nahe der Grenze zu Sambia. Hier sollen die ersten UN-Beobachter stationiert werden.

Allerdings könnte die UNO sich selber ein Bein stellen. Am Dienstag schlug sie vor, ihre künftige Kongo-Mission von bisher höchstens 5.500 auf unter 3.000 Mann zu verkleinern, darunter 500 Beobachter. Diese sollten auch nur stufenweise stationiert werden. Die Gipfelteilnehmer von Lusaka kritisierten dies und forderten eine „vollständige und schnelle Stationierung der Beobachter und anderen Mitarbeiter der UNO im Kongo“. D. J.

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