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Töten hat begonnen

EU-Schlachtprogramm für Rinder läuft an. Vorkehrungen gegen Maul- und Klauenseuche verzögern Tiertransporte

BIBERACH/FRANKFURT taz/ap ■ Gestern ist das umstrittene Ankaufsprogramm für über 30 Monate alte Rinder angelaufen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurde bundesweit in zwei von insgesamt 18 Schlachthöfen begonnen, Rinder zu töten. Behindert wird das Schlachtprogramm, bei dem insgesamt 400.000 Rinder vom Markt genommen werden können, durch das Verbot für Tiertransporte in Nordrhein-Westfalen wegen der drohenden Maul- und Klauenseuche. In Süddeutschland sollen die Schlachtungen erst am Ende der Woche beginnen. Inzwischen bringen viele bayrische Bauern ihre Tiere zum Schlachten im „kleinen Grenzverkehr“: Im Chemnitzer Schlachthof sollte gestern Abend eine Zusatzschicht bis 22 Uhr eingelegt werden.

Mit dem EU-Programm bietet die BLE den Bauern an, das schwer verkäufliche Rindfleisch für 3,30 Mark pro Kilo abzunehmen. Die Tiere werden geschlachtet und zu Tiermehl verarbeitet, das dann verbrannt wird. Für das Programm und die Beseitigung alter Futtermittel trägt der Bundeshaushalt 362 Millionen Mark bei, am Wochenende hatte Finanzminister Hans Eichel wiederholt, es gebe kein zusätzliches Geld.

In einer Reihe von Schlachtbetrieben wird das EU-Programm de facto erst in den nächsten Tagen anlaufen, weil die meisten Schlachthöfe zum Wochenbeginn mit der regulären Schlachtung ausgelastet sind. In der „Schlachthof GmbH“ im württembergischen Biberach, dem Schlachthof für Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Hessen werde für das Programm „am Donnerstag und Freitag geschlachtet. Beide Tage sind bereits komplett ausgebucht“, berichtet die Leiterin Andrea Schwarz.

Die Schlachthöfe müssen für eine Teilnahme am Vernichtungsprogramm Voraussetzungen erfüllen: Räume für die BLE-Kontrolleure bereitstellen, eine Lebendwiegeeinrichtung nachweisen und die Möglichkeit, die Transportcontainer vorschriftsmäßig zu verplomben.

Erschwert wird das Programm durch die Maul-und-Klauenseuche-Vorkehrungen. Sammeltransporte sind verboten. Daher dürfen die Viehhändler jeweils nur einen Hof anfahren und müssen dann die Tiere umgehend am Schlachthof anliefern. „Viele Bauern bringen ihre Tiere selbst“, erklärt die Biberacher Schlachthofchefin. Das wiederum führe dazu, dass nicht die maximale Schlachtkapazität von 320 Tieren pro Arbeitstag erreicht werde. KLAUS WITTMANN

www.ble.de

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