piwik no script img

Eine saubere Wette

BUND will Kohlendioxid-Ausstoß in Betrieben senken. Bei Erfolg muss die Umweltstaatssekretärin Bäume pflanzen

Die Staatssekretärin für Verkehr und Umwelt, Maria Krautzberger, lacht. Bei Wetten wäre sie privat zwar selten erfolgreich, aber in diesem Fall würde sie gerne verlieren, auch wenn sie dann einen Tag Wald aufforsten müsse. Denn Jugendliche des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUNDjugend) haben gestern bei der Umweltververwaltung ihre „Neue Deutsche Wette“ vorgestellt. Gemeinsam mit Auszubildenden der Deutschen Bahn AG sowie der Stadt und Land Wohnbautengesellschaft haben sie gegen die Staatssekretärin gewettet, dass sie in ihren Betrieben bis Ende Juli acht Prozent des Kohlendioxid-Ausstoßes vom Vorjahr einsparen können.

Das Projekt soll das Bewusstsein für Umweltschutz in den Unternehmen verstärken und zeigen, „dass ein umweltgerechter Arbeitsplatz auch für ein besseres Arbeitsklima sorgt“. Während hinter den Wettpartnern ein Modell der Erde langsam unter den reißenden Fluten eines Gartenschlauches verschwindet, erklärt Elena von der BUNDjugend, dass die Wette auch ein wichtiger Impuls an die Politik ist, da mit ihr Jugendliche beweisen können, dass Klimaschutz funktioniert. Nachdem die Wette besiegelt ist, schaltet jemand den Gartenschlauch ab, die Erde ist gerettet, zumindest theoretisch.

In der Praxis wollen die Azubis Zählerstände kontrollieren und ihren MitarbeiterInnen Energiespartipps geben. Und auch wenn dann mal der Fahrstuhl abgeschaltet werden müsse oder es nach 20 Uhr zu kalt zum Arbeiten im Büro sei, stünden ihre Chefs hinter dem Projekt.

Mittlerweile ist die Wette als „The Bet“ in 16 europäischen Ländern angenommen worden und soll auf dem zweiten Klimagipfel in Den Haag starten. Wettgegnerin dort ist die EU-Kommissarin Margot Wallström. Für die EU-Mitgliedsstaaten gilt seit 1997 eine Reduktion um acht Prozent als gemeinsames Ziel bis 2010.

JANA SCHMIDT

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen