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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

8 1/2 Italien /Frankreich 1962, R: Federico Fellini, D: Marcello Mastrioanni, Claudia Cardinale

„Filmregisseur Guido Anselmi gerät in eine berufliche und private Krise. Mit rastloser Unruhe versucht er sich erfolglos an verschiedenen Projekten, erinnert sich an seine verdrängten Komplexe und verlorenen Kindheitsträume, reflektiert über die Absurditäten seiner Branche, über sein Verhältnis zur Kunst und zum weiblichen Geschlecht, über den Sinn des Lebens. Amüsantes, vielschichtiges Selbstporträt von Federico Fellini, der schonungslos mit seinesgleichen und dem Kino zu Gericht geht – ein Dokument der Ratlosigkeit, zugleich ein Stück filmische Selbsttherapie, vom Regisseur zum Vergnügen des Zuschauers als klug durchdachter „Film im Film“ inszeniert und in die Vision einer solidarischen, erlösten Welt mündend.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

B

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, Casablanca (Ol)

Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps

„Ein japanischer Jakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt er sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einen blutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letztlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem Film eine besondere Note.“ (filmdienst) Cinema

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

Ewig läuft er weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. City

C

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit“-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Angesicht der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) Atlantis

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Gondel, Apollo 1 (BhV), Gloria (Del), Casablanca (Ol)

D

Digimon – Der Film Japan 2000, R: Mamoru Hosada, Shigeyasu Yamauchi

„Und da sind schon die nächsten knopfäugigen, stupsnasigen Trickhelden fürs Kinderzimmer: Digimons heißen nicht nur so, sie sind auch so ähnlich wie die allseits beliebten Pokémons – nur natürlich gaanz anders!“ (TV-Spielfilm) CineStar, Cinemaxx, Apollo 2 (Bhv), Passage (Del)

Das Dschungelbuch USA 1997, R:Wolfgang Reithermann

Disneys Version ist immer noch die Schönste. „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ usw. Cinemaxx

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Wall-Kinos (Ol), Apollo 1 (BhV) Passage (Del)

Emil und die Detektive Deutschland 1931, R: Gerhard Lamprecht, D: Fritz Rasp, Käthe Haak

Die erste und immer noch beste Verfilmung des Kinderromans von Erich Kästner, nach einem Drehbuch von Billy Wilder. Kino 46

Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader

„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Aladin (BhV)

Der Exorzist – Director's Cut USA 1973, R: William Friedkin, D: Linda Blair, Max von Sydow

„Oft kopiert, nie erreicht: Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Horrorfilm nach dem Roman von William Peter Blatty gehört zu den Genreklassikern. Jetzt kommt er mit elf zusätzlichen Minuten wieder ins Kino.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (BhV)

Ey Mann, wo ist mein Auto!!? USA 2000, R: Danny Leiner, D: Sean William Scott, Ashton Kutcher

„Deppenduo auf der Suche nach dem fahrbaren Untersatz. Unterirdisch infantile Kifferkomödie – so stoned kann man gar nicht sein.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Gloria (Del), Passage 2 (Bhv)

F

Fast Food Fast Women Frankreich/USA 2000, R: Amos Kollek, D: Anna Thomson, Jamie Harris

„Die gestresste Kellnerin Bella fürchtet sich vor ihrem 35. Geburtstag. Der erfolglos Romane schreibende Taxifahrer Bruno hat auf einmnal die beiden Kinder seiner Ex-Frau am Hals. Der verwitwete Pensionär Paul möchte sein Leben ändern, sein Bekannter Seymour hält von solchen sentimentalen Anfällen rein gar nichts. Regisseur Amos Kollek wartet mit einer hoch amüsanten Großstadtkomödie um Singles, Kontaktanzeigen und Schnellgerichte auf. In einem traditionellen Diner laufen alle Singles-Geschichten zusammen, und Kollek führt sie charmant und großherzig zu einem märchenhaften Happy End, das keine Wünsche offen lässt.“ (tip) Cinema

Das Fenster zum Hof USA 1954, R: Alfred Hitchcock, D: James Stuart, Grace Kelly

„Nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, vertreibt sich der Fotograf Jeffries seine Zeit, indem er die ihn umgebenden Fenster der Mietskaserne beobachtet. Ins Existenzielle kippt seine Beschäftigung, als er glau „Rear Window“ ist die vielleicht beste Arbeit Hitchcocks. Neben der perfekt ausgefeilten Suspense-Methode besticht der Film bis heute vor allem durch seine medialen und sexuellen Subtexte und durch die göttliche Grace Kelly.“ (tip) Kino 46

Fögi ist ein Sauhund Schweiz/Frankreich 1998, R: Marcel Gisler, D: Fréderic Andrau, Vincent Branchet

„Wir schreiben die 70er Jahre. Genauer: Martin Frank schrieb. Einst war sein Roman „Ter Fögi ische souhung“ (Sauhund) in der Schweiz ein Super-Mega-Kultbuch für alle Pfadfinder auf der Spur der definitiven Entgrenzung, einfacher gesagt, für alle Benutzter von Bier, H, Hasch. Jetzt hat Marcel Gisler die Geschichte von der ersten, also unvergleichlichen Liebe eines 16-Jährigen zu einem etwas allzu früh nietzscheanisch-übermenschlichen Aus-der-Welt-Gefallenen liebevoll verfilmt. Und zwar mit zwei faszinierenden Schauspielern und viel Grungemusik.“ (taz) Schauburg

Forrester – Gefunden! USA 2000, R: Gus Van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Unter Schülern fühlt sich Regisseur Gus van Saint offensichtlich am wohlsten, wie schon sein Oscar-Hit „Good Will Hunting“ vor zwei Jahren bewiesen hat. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcomer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) Casablanca (Ol)

Four Little Girls USA 1997, R: Spike Lee / Originalfassung ohne Untertitel

„Am 15. September 1963 explodierte in einer hauptsächlich von Schwarzen besuchten Kirche in Birmingham, Alabama eine Bombe. Vier junge Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren wurden getötet. Die ganze Nation war aufgeschreckt, und die Bürgerechtsbewegung erhielt einen unerwarteten Schub. Spike Lee spricht mit Familienangehörigen, jetzt erwachsenen Freunden, Reportern, politischen Aktivisten und dem Anwalt, der Jahre später mithalf, den Haupttäter zu überführen und ermöglicht dem Zuschauer, sich ein Bild von den Ereignissen zu machen.“ (Die Igel-Staffel) Kino 46

Frau2 sucht Happy End Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird.“ (film.de) City, Apollo 2 (Bhv)

Freunde Deutschland 1999, R: Martin Eigler, D: Benno Führman, Erdal Yildiz/Erdal Yildiz und vielleicht auch Benno Führmann sind am Donnerstag in der Schauburg anwesend

„Bei einer Razzia treffen die beiden einstigen Freunde Nils und Tayfun unerwartet aufeinander: Nils als Cop, Tayfun als Verdächtiger. Nils lässt Drogen verschwinden, um Tayfun zu entlasten, doch seine Aktion bleibt nicht unendeckt. Unter Druck gesetzt, muss Nils seine alten Kumpels ausspionieren. Gekonnt balanciert Regiedebütant Martin Eigler zwischen der sich konsequent zuspitzenden Krimihandlung und dem bewegenden Psychodrama dreier Menschen, die im Spannungsfeld zwischen unkontrollierbaren Ereignissen und aufgestauten Gefühlen zum Spielball des Schicksals werden.“ (Blickpunkt: Film) City

G

Gegen jede Regel USA 2000, R: Boaz Yakin, D: Denzel Washington, Will Patton

„Ambitioniertes Sportdrama über einen Footballcoach, der sich den Umständen zum Trotz über alle Rassenschranken hinwegsetzt. Erstmals seit „Wilde Gedanken“ lässt Action-Produzent Jerry Bruckheimer die schwerkalibrigen Waffen ruhen und widmet sich im für ihn gewohnten oberflächlichen Stromlinienstil, aber mit besten Absichten einem ambitionierten Zeitkommentar zum Thema Rassismus. Vor allem aber wird packende und dank der Hauptdarsteller auch gut gespielte Unterhaltung geboten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Get Real (Von Mann zu Mann) Großbritannien 1998, R: Simon Shore, D: Ben Silverstone, Brad Gordon

„„Get Real“ ist eine leichte, schwungvolle, allerdings nur fast normale Liebeskomödie. Denn es sind zwei junge Männer, die sich ineinander verliebt haben. Und eigentlich ist die tragisch-komische Geschichte vom Coming-Out eines 16jährigen schwulen Oberschülers ein Drama.“ (epd-film) City

Das Glücksprinzip USA 2000, R: Mimi Leder, D: Haley Joel Osment, Kevin Spacey, Helen Hunt

„Wenn jeder, dem er einen Gefallen tut, drei anderen ebenfalls etwas Gutes täte, wäre die Welt bald besser, denkt sich der zwölfjährige Trevor, Sohn einer allein erziehenden Alkoholikerin in Las Vegas. So einfach das Konzept, das er seinem Lehrer präsentiert, so schwierig ist die Umsetzung dieser glücksbringenden Formel. „Familentragödie vermischt mit Elementen eines Episodenfilms“ lautet das wenig überzeugende Rezept dieses Films, der in einem schamlos sentimentalen Schluss gipfelt. Einziger Lichtblick sind Kevin Spacey und der kleine Haley Joel Osment.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

Gods and Monsters USA 1998, R: Bill Condon, D: Ian McKellen, Bill Fraser / Originalfassung mit Untertiteln

„Hier ist die Hauptfigur der britische Regisseur James Whale, der in den frühen 30er Jahren in Hollywood die beiden berühmtesten Frankenstein-Filme gemacht hat, dem Schatten dieser Erfolge jedoch nie entkam und sich früh als kunstliebender Dandy in einer Villa unter pazifischer Sonne zur Ruhe setzte. Die (erfundene) Geschichte von Whales träumerischer letzter Liebe zu seinem Gärtner nimmt der US-Autor und Regisseur Bill Conton als Rahmen, um einen facettenreichen Lebensroman aufzublättern, und sein britischer Star Ian McKellen gibt der Whale-Figur eine Fassade von schlagfertigem Witz und als Untergrund abgründige Melancholie. Eine elegante Variation des Themas Eros und Tantalos: Porträt eines Künstlers, dessen letzte Inszenierung der eigene Tod ist.“ (Der Spiegel) Kino 46

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

H

Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles

„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein Hamlet spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore

„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. “ (Der Spiegel) Cinestar, OF im Cinemaxx

Harry meint es gut mit dir Frankreich 2000, R: Dominik Moll, D: Laurent Lucas, Sergi Lopez

„Bösartige Thrillerkomödie über die alte, aber immer wieder erfrischende Geschichte vom vermeintlichen Biedermann als durchtriebenem Brandstifter.“ (Blickpunkt:Film) City

102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu

„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers – Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

J

James Bond jagt Dr. No Großbritannien 1962, R: Terence Young, D: Sean Connery, Ursula Andress

Wann kann man den ersten James-Bond-Film schon mal auf einer großen Leinwand genießen? City

Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchele, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch

„Drei fidele Omas träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie das Geld dafür aufzutreiben. Leider fehlt dem Film völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space Cowboys“ Witze über das Rentenalter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) City

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche.“ (tip) City

Kanak Attack Deutschland 2000. R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Erkan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City

Komer Sekspir Türkei 2001, R: Sinan Cetin, D: Mujde Ar, Bayulgen

Türkisches Kinderdrama über ein theaterverrücktes Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist. Sein Vater, ein Polizist, bringt einen ehemaligen Kinderstar und jetzigen Drogendealer dazu, im Schultheater „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ zu inszenieren, mit seiner Tochter in der Hauptrolle. CinemaxX

Der König tanzt Frankreich/Deutschland/Belgien 2000, R: Gérard Corbiau, D: Benoit Magimel, Boris Terral

„Vermutlich wurde Benoit Magimel für die Rolle des Louis XIV. nicht ausgewählt, weil er ein Grübchen wie Kirk Douglas hat. Nein, Magimel tanzt einfach wie ein Gott – in Gérard Corbiaus „Le Roi Danse“ sogar wie ein Sonnengott. Und wenn er in Gold lackiert bacchiantische Spiele aufführt, sieht er leckerer aus als die Akrobaten im Zirkus Sarasani. Leider macht das zunehmende Alter dem Tänzer im König zu schaffen, der doch einen Staat schaffen wollte, in dessen ästhetischer Ordnung sich die gesellschaftliche spiegeln sollte. Absolutismus goes Pop: Zu den rauschhaften Melodien des Komponisten Lully (Boris Terral, der Kastrat aus Corbiaus „Farinelli“) hat der Regisseur einen barocken Kostümfilm gezaubert, der sich zur Frage nach Körper und Macht verhält wie Klaus zu Theweleit. Eine schöne Polung, ach was – Paarung.“ (taz) Atlantis

Kramer vs. Kramer USA 1979, R: Robert Benton, D: Dustin Hoffman, Meryl Streep / Originalfassung ohne Untertitel

„An advertising executive is deserted by his wife and becomes a single parent. An oldfashioned weepie, but with an Oscar-winning twist in the sexual role-reversal. Very well acted by Dustin Hoffman as the father, Justin Henry as the son and Jane Alexander as the new woman in Hoffman's life. Meryl Streep has the role of the wife who's trying to „find herself“. Hard to take seriously at the time, her charakter now looks incredible tiresome.“ (Christopher Tookey) The New English Film Night, Bürgerzentrum Neue Vahr

L

Lebenszeichen – Proof of Live USA 2000, R: Taylor Hackford, D: Meg Ryan, Russell Crowe

„Mit der Hilfe eines professionellen Unterhändlers kämpft die Frau eines amerikanischen Ingenieurs um das Leben ihres Mannes, der von der kolumbianischen Guerilla verschleppt wurde. Als die Verhandlungen nicht fruchten, entschließt sich der Mann zum gewaltsamen Befreiungsversuch. Actionfilm, der eine Fülle an (Genre-)Zutaten zu einer unausgegorenen Mischung verbindet. Er krankt vor allem an seiner blassen Hauptdarstellerin.“ (filmdienst) CineStar

M

Mädchen, Mädchen Deutschland 2001, R: Dennis Gansel, D: Diana Amft, Felicitas Wolf

„Drei 18-jährige Gymnasiastinnen träumen trotz teilweise ausgiebiger Sexerfahrungen immer noch von ihrem ersten Orgasmus. Während die Eine dank ihres Fahradsattels, die Zweite per Internet-Chat zum Höhepunkt kommen, wählt die Dritte den altmodischen Weg einer von Missverständnissen geprägten Beziehung. Inszeniert im einfallsarmen Stil einer Vorabend-Fernsehserie, kümmert sich der Film nie wirklich um die „Nöte“ seiner Protagonistinnen, sondern liefert lediglich Unterhaltung auf unterstem Zoten-Niveau.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX, Passage 1 (Bhv)

Majestät brauchen Sonne Deutschland/Niederlande 1999, R: Peter Schamoni

„Dokumentarfilm über den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., zusammengesetzt aus reichhaltigem Originalmaterial aus der Zeit seiner Regentschaft. Wilhelm erweist sich als äußerst medienbewusster Monarch, der die Filmkunst ausgiebig nutzte: Die Deutschen gingen ins Kino, um ihn zu sehen, noch bevor es die ersten Filmstars gab. Sehr unterhaltsamer, sorgfältig zusammengestellter Film, der nachvertont und mit ironisierendem Kommentar versehen wurde und auf psychologischer Ebene viel vom Wesen des Kaisers und seiner Epoche offenbart.“ (filmdienst) Gondel

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City Synchron- und Originalfassung

Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine

„Eine äußerlich eher unscheinbare FBI-Agentin wid als Teilnehmerin in eine amerikanische Miss-Wahl eingeschleust, die ein Terrorist zum Ziel seines nächsten Bombenattentats auserkoren haht. Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig orginäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (Bhv), Lichtspielhaus (Del)

N

Die neuen Abenteuer von Pinocchio Deutschland 2000, R: Michael Anderson, D: Martin Landau, Udo Kier

„Fortsetzung des Zuschauererfolgs von 1996, die sich aus den Begrenzungen eines Charme, Humor und Spannung nur selten vermittelnden Skripts schwer befreien kann. An heutigen visuellen Standards von Familienunterhaltung vorbei inszeniert, kommt der Film höchstens für ganz junge Zuschauer in Frage.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CineStar

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City (OF)

P

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) CinemaxX, Casablanca (Ol)

Pitch Black Australein / USA 1999, R: David T. Twohy, D: Vin Diesesl, Radha Mitvchelle

„Auf einem ausgedörrten Wüstenplaneten verteidigen sich Raumschiffbrüchige bei Nacht und Sonnenfinsternis gegen lichtempfindliche fliegende Aliens. Die Taschenlampe wird zur Waffe gegen die Urangst vor der Dunkelheit. Prima B-Film mit Monstern der Handelsklasse A.“ (tip) City

R

Rollerball Großbritannien 1974, R: Norman Jewison, D: James Caan, John Houseman

Science-Fiction-Actionfilm, der im Jahr 2018 spielt, in dem Rollerball die Massen begeistert: eine barbarische Mischung aus Hockey, Football, Motorradrennen und Skateboardfahren. Vorläufer von „Fight Club“ mit ähnlich ästhetisierten Gewaltszenen. City

Rushmore USA 1998, R: Wes Anderson, D: Jason Schwartzman, Bill Murray

„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal geben nicht die „Cheerleader“ genannten Funkenmariechen den Ton an, sondern ein halbwüchsiger Streber mit dem Allerweltnahmen Max Fischer trumpft auf: Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei oder Hochstapelei, und es entfaltet sich in dem aberwitzigsten, jeden geordneten Schulbetrieb anarchisch überennenden Aktivitäten, mit denen Max das Herz der angehimmelten Biolehrerin zu gewinnen hofft. Das junge Kreativteam Owen Wilson (Buch) und Wes Anderson (Regie) beweist beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle, durch die ein Typ wie Jim Carrey sich wild grimassierend hindurchgehampelt hätte, absolviert der Neuling Jason Schwartzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) Filmstudio

S

Save the last Dance USA 2000, R: Thomas Carter, D: Julia Stilles, Thomas Derek

„Wie schön – Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Ballettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muss. Was „Save the Last Dance“ aus der Masse der rhythmusbetonten Teeniefilme heraushebt, ist die Tatsache, dass sich Regisseur Thomas Carter zwischen den Tanzsequenzen viel Zeit für seine Charaktere nahm. Produktionsfirma MTV Films nimmt seine Zielgruppe ernst – und die bedankt sich dafür an der Kinokasse.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Passage 2 (Bhv)

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D; Anna Dfaresi, Jon Abrahams

„Der Versuch einer Parodie des über seinen Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann.“ (filmdienst) City

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) City

Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt

„Wie schon bei seinem Achtungserfolg „Bube, Dame, König, Gras“, taucht Filmemacher Guy Ritchie auch in dieser Krimi-Groteske wieder tief ein in die Londoner Unterwelt. Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten (Brad Pitt spielt einen boxenden Zigeuner), die Verlierer in diesem blutigen Spiel enden als Schweinefutter. Ritchie jedoch wirft lässig falsche Perlen vor die Säue: auch seine ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films gelungen ist.“ (Der Spiegel) Filmstudio, CineStar

Süßes Gift Frankreich 2000, R: Claude Chabrol,D: Isabelle Huppert, JacquesDutronc

„Subtiler, fast kammerspielartig inszenierter Psychothriller über kleine Geheimnise, die zu großen Katastrophen führen, weil sich alle bemühen, nicht zu zeigen, was sie denken. Meisterhaft inszeniert und gespielt, schafft Claude Chabrol einen sozialen Mikrokosmos als „film noir“ in Farben.“ (filmdienst)City

T

Taxi Taxi Frankreich 2000, R: Gérard Krawcyk, D: Samy Nacéri, Emma Sjöberg

„Die Fortsetzung der nicht nur in Frankreich enorm erfolgreichen Actionkomödie „Taxi“ hat sehr Ähnliches zu bieten: halsbrecherische Autostunts und ein knappes Drehbuch von Kultregisseur Luc Besson.“ (TV-Spielfilm) City

Thirteen Days USA 2000, R: Roger Donaldson, D: Kevin Costner, Bruce Greenwood

„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba-Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Damals entdeckten US-Spionageflugzeuge genug sowjetische nukleare Erstschlagsraketen auf Kuba, um die USA zu zerstören. Sollte US-Präsident John F. Kennedy, seinen militärischen Beratern folgend, den Befehl zum Luftschlag geben? Der dritte Weltkrieg schien beinahe unausweichlich. Direkt aus dem Weißen Haus erzählt Donaldson die Geschichte, gesehen durch die Augen von Kennedy-Berater Kenneth O–Donnell – gespielt von Kevin Costner in der seit „Bodyguard“ vertrauten Bernhardiner Pose. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, CineStar

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt.“ (Blickpunkt:Film) City

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Filmstudio

Die totale Therapie Deutschland/Österreich 1998, R: Christian Frosch, D: Blixa Bargeld, Sophie Rois, Lars Rudolph

„Neun sehr verschiedene Personen nehmen auf einem entlegenen Landgut an einem zweiwöchigen Selbsterfahrungskurs teil. Nach einer Woche Rebirthing und Tree-hugging, nach Urschreien und Weinen geschieht etwas Unvorhergesehens: Der charismatische Therapeut Dr. Romero wird ermordet aufgefunden. Oh ja, es geht sämtlichen New-Age-Trends und deren Jüngern an den Kragen, das ist natürlich gut und schön. Genauso wie der Einstürzende Neubau Blixa Bargeld als Guru äußerst sehenswert ist.“ (taz) City

Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro

Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. Der schnelle Schnitt und die nervöse Handkamera geben „Traffic“ einen quasi dokumentarischen und sehr authentisch wirkenden Stil. Und Soderbergh hält eine feine Balance zwischen Verstand und Gefühl: Einerseits bietet sein Film einen detailreichen und genau durchdachten Einblick in die Mechanismen des Drogenhandels, wie ihn ein dickes Sachbuch kaum besser liefern könnte. Anderseits zeigt er in packenden und wahrhaftig wirkenden Bildern, welchen Preis die einzelnen Menschen zahlen müssen. (hip) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv), Wall-Kino (Ol)

12 Monkeys/Three Kings USA 1995 & 1999, R: Terry Giliam & David O. Russell, D: Bruce Willis, Madeleine Stove & Georg Clooney, Mark Wahlberg

Doppelprogramm mit zwei Filmen, die beide eigentlich viel zu abgedreht für Hollywood sind: Bruce Willis in einer apokalyptischen Vision, Georg Clooney im Golfkrieg – beide witzig, originell und schräg. CineStar

U

Uneasy Riders Frankreich 2000, R: Jean-Pierre Sinapi, d: Nadia Kaci, Olivier Gourmet

„Rüder, komischer Film über Behinderte: René, 50, an den Rollstuhl gebunden, hatte seit vier Monaten keinen Sex mehr. Linderung verspricht der Straßenstrich an der Route „Nationale 7“ (Originaltitel), und so zeigt Regisseur Jean-Pierre Sinapi ein paar Außenseiter in Bewegung. „Unkonventionell“ heißt so was unter Nicht-Rollstuhlfahrern.“ (Der Spiegel) Cinema

W

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (BhV), Passage (Del)

Wild Zero Japan 1999, R: Tetsuro Takeuchi, D: Seiji Wolf, Masashi Endo / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Möchtegern-Rocker liefert sich mit einer Horde Zombies eine blutige Entscheidungsschlacht, bei der ihm nicht nur eine transsexuelle Tankstellen-Kassiererin beisteht, sondern auch die Mitglieder einer japanischen Kultrockband nebst Impressario. Ein ebenso krudes wie billig produziertes Zombie-Rock-Abenteuer, das westlichen Ikonografien huldigt und seine minimalistische Geschichte um eine dem Garagen-Sound verpflichtete Kultband arrangiert.“ (filmdienst) Kino 46

Das Wissen vom Heilen Schweiz 1996, R: Franz Reichle

Der Dalai Lama hat Husten, und sein Leibarzt Dr. Tenzin Chedrak flüstert ihm ehrerbietig seine Ratschläge zu: Seine Heiligkeit möge möglichst viel ruhen und die verschriebenen Pillen einnehmen. Diese Szene aus Franz Reichles Dokumentarfilm wirkt zugleich rührend und komisch in ihrer weltlichen Banalität. Zudem belegt der Film sehr überzeugend, dass die tibetanischen Kuren und Kräutermischungen eine erstaunliche Heilkraft besitzen. (hip) Cinema

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