: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodovar, D: Cecilia Roth, Parisa Paredes / Originalfassung mit Untertiteln
„Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs - in dem liebenswert-skurillen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Der spanische Regisseur Pedro Almodovar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Atlantis
Almost Famous USA 2000, R: Cameron Crowe, D: Patrick Fugit, Kate Hudson
„Crowes Drehbuch (Oscar 2001!) ist ein Liebesbrief an die Musik seiner Jugend. Schließlich war Crowe als 15-jähriger zu Beginn der Siebziger als Musikjournalist mit Legenden wie Led Zeppelin auf Tour und konnte so manchen Blick auf Sex, Drugs und Rock'n'Roll werfen. Auf amüsante Weise erzählt er in diesem überwiegend autobiografischen Film von Verlust der journalistischen Unschuld, der schwindenden Integrität des Rock'n'Roll und der eigenen Entjungferung. Ein Film, der Jugendlichen erklären kann, warum ihre Eltern beim Hören alter Platten oft so verklärte Augen kriegen.“ (tip) CinemaxX
Audition Japan 1999, R: Takashi Miike, D: Ryo Ishibashi, Eihe Shiina / Originalfassung mit Untertiteln
Dies ist einer der international brillantesten Psychothriller der letzten Jahre, mit Schockeffekten, gegen die „Hannibal“ wie Kinderkram wirkt. Mit großem Mut hat der Regisseur das Genremotiv der sich an Männern rächenden Frau so radikal zu Ende gedacht, wie sich das in Hollywood niemand trauen würde. Doch „Audition“ zeigt auch ein genau beobachtestes, realistisches und detailreiches Bild vom Leben im Tokyo von heute. So kann man etwa sehen, wie den Japanern ihre Höflichkeitsgesten so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass sie sich unwillkürlich auch dann vor einem Gesprächspartner entschuldigend verneigen, wenn sie nur am Telefon mit ihm sprechen. (hip) Filmstudio
B
Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood
„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio, Lindenhof (Wildeshausen)
Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz
„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Gondel, Casalanca (Ol)
C
Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp
„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Gondel, Passage 1 (BhV), Casablanca (Ol) / auch Originalfassung im CinemaxX
Cookies Fortune USA 1999, R; Robert Altman, D: Glen Close, Liv Taylor / Originalfassung mit Untertiteln
"Cookies Fortune“ ist Robert Altmans sonnigster Film, eine warmherzige Komödie, in der es irgendwie gelingt, vom Tod und einer Mördersuche zu erzählen und dabei ohne einen wirklichen Schurken auszukommen. Der Film spielt in dem kleinen Südstaaten-Örtchen Holly Springs, wo Altman eine große Besetzung von liebeswerten Charakteren versammelt. Er ist ein Meister bei Geschichten, die viele Filmfiguren miteinander verbinden, und auch hier liegt eines der Hauptvergnügen wieder darin, die verborgenen Verbindungen zu entdecken.“ (Roger Ebert) Kino 46
D
Digimon – Der Film Japan 2000, R: Mamoru Hosada, Shigeyasu Yamauchi
„Und da sind schon die nächsten knopfäugigen, stupsnasigen Trickhelden fürs Kinderzimmer: Digimons heißen nicht nur so, sie sind auch so ähnlich wie die allseits beliebten Pokémons – nur natürlich gaanz anders!“ (TV-Spielfilm) CineStar
Dracula USA 2000, R: Patrick Lussier, D: Jonny Lee Miller, Christopher Plummer
„Bissfest präsentiert Produzent Wes Craven den runderneuerten Fürsten der Vampire. Mit Maschinenpistolen, die silberne Nägel abfeuern, Kung-Fu-Action wie aus der TV-Serie „Buffy“, attraktiven Akteuren als Appetithappen und dreister Werbung für den Platten-Discounter Virgin Megastore wendet sich Regienovize Lussier unmissverständlich an ein junges Zielpublikum und hält sich im Ansatz und Spannungsaufbau an „Scream“. Frischblut für Dracula? Eher ein Mix aus bekannten Blutgruppen.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar
E
Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal
„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar
Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader
„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater, einem arbeitslosem Ossi. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) CinemaxX
Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney
„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City
Erleuchtung garantiert Deutschland 1999, R: Doris Dörrie, D: Uwe Ochsenknecht, Gustav-Peter Wöhler
"Zwei Brüder auf der Suche nach dem inneren Frieden in einem Zen-Kloster in Japan. Doris Dörries auf Digitalvideo gedrehte Komödie wäre im Fernsehen ein Hit, aber ob man dafür unbedingt ins Kino muss?“ (TV-Spielfilm) Kino 46
Exit Wounds USA 2001, R: Andrzej Batkowiak, D: Steven Seagal, DMX
„Es geht um Drogen und korrupte Cops, denen unser Held Seagal (ohne Pferdeschwanz) auf die Füße tritt. Das „Romeo Must Die“-Team drehte einen altmodisch anmutenden Actionfilm, bei dem die Handlung fast stört.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (BHV)
Der Exorzist – Director's Cut USA 1973, R: William Friedkin, D: Linda Blair, Max von Sydow
„Oft kopiert, nie erreicht: Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Horrorfilm nach dem Roman von William Peter Blatty gehört zu den Genreklassikern. Jetzt kommt er mit elf zusätzlichen Minuten wieder ins Kino.“ (TV-Spielfilm) City
Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel
„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, City
F
Der Fall Mona USA 2000, R: Nick Gomez, D: Bette Midler, Danny DeVito, Jamie Lee Curtis
„Kleine White-Trash-Komödie um ein Kaff voller Yugo-Fahrer (jugoslawischer Fiat-Nachbau), in der zahlreiche Hollywood-Promis (darunter Danny DeVito als Dorfpolizist) zeigen, wie herrlich albern sie sein können, wenn's nicht so drauf ankommt.“ (Der Spiegel) CineStar
Die Farben des Paradieses Iran 1999, R: Majid Majidi, D: Hossein Mahjoob, Maohsen Ramezani
„Der zehnjährige Mohammad lebt im Internat einer Teheraner Blindenschule. Sein Vater, ein Teppichknüpfer in der tiefsten Provinz, hegt nach dem Tod seiner Frau neue Heiratspläne, denen ein behindertes Kind nur im Wege steht. Nach dramatischen Zwischenfällen besinnt sich der Mann auf seine Obhutspflicht. Wieder ein iranischer Film, der durch den scheinbaren Widerspruch aus relativ einfacher Machart und komplexer Botschaft verblüfft. Mit dem sensiblen Portrait eines blinden Kindes verweist der Regisseur nicht zuletzt auf den vernachlässigten Reichtum unserer eigenen Wahrnehmung.“ (tip) Cinema
Forbidden Love Kanada 1992, R: Aerlyn Weissman, Lynn Fernie / Originalfassung ohne Untertitel
„Neun kanadische Lesben erzählen von ihrer „Community“ in den 50ern und 60ern. Dieser eher langweilige Dokumentarfilm bietet eine schwerfällige „Oral History“ der Gemeinschaft, die damals als „The Zwilight World“ bekannt war. Leider haben diese sprechenden Köpfe nichts Besonderes zu erzählen. Ihre Erinnerungen sind verwoben mit einer fiktionalen Romanze, die durch Groschenhefte aus dieser Ära inspiriert ist. Die Regisseurinnen illustrieren ihren Film mit entsprechenden Beispielen von kitschigem Schund, einem Phänomen, anhand dessen man sicher einen viel unterhaltsameren und informativeren Film hätte zusammenstellen können. Denken Sie nur daran, welche Versprechen in einem Titel wie „Lesben in schwarzer Spitze“ stecken.“ (Washington Post) Kino 46
G
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City
Gripsholm Deutschland 2000, R: Yavier Koller, D: Heike Makasch, Ulrich Noethen
„Seinen vordergründig heiteren Roman aus der schwedischen Sommerfrische schrieb Kurt Tucholsky bereits im Exil. In Kollers Verfilmung werden die Ich-Figur des Erzählers und der echte Tucholsky zu einer Person verdichtet. Statt die Scharfzüngigkeit und Angriffslust von Tucholskys Texten zu übernehmen, schlägt der Film lieber den Tonfall eines melodramatischen Epos an.“ (tip) Gondel
H
Hals über Kopf USA 2001, R: Mark Waters, D: Monica Potter, Freddie Prince Jr.
„Kunstrestauratorin Amanda ist erfolgreich im Job, jedoch nicht bei Beziehungen mit Männern. Als sie auf der Straße von einem Hund angesprungen wird und in die Augen des Herrchens blickt, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Doch auch in ihm scheint sie sich geirrt zu haben. Sie beobachtet ihn bei einem Mord. In der wie klassische Screwball-Komödien und Thriller à la „Das Fenster zum Hof“ angelegten Komödie sollte sich ein vornehmlich jugendliches Publikum bestens unterhalten fühlen.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar
Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore
„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. Autor Harris hat keine Mühen gescheut, um „Hannibal the Cannibal“, den psychopathischen Psychiater, zum Genie zu veredeln. Wer wissen will, warum er so undelikate kannibalistische Neigungen entwickelt hat, bekommt zur Antwort: Weil er als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein geliebtes Schwesterchen gefressen wurde, natürlich von bösen Nazis.“ (Der Spiegel) City
Heartbreakers USA 2001, R: David Mirkin, D: Sigourney Weaver, Jennifer Love Hewitt
„Mit Heiratsschwindeleien halten sich Betrügerinnen-Ass Max und ihre gelehrige Tochter Page über Wasser. Als ihnen die Steuer auf die Spur kommt, müssen die beiden den großen Coup landen. Ziel ihrer Bemühungen ist ein klappriger Tabak-Milliardär, dem sich Max als Russin getarnt nähert. Mit einer vergnüglichen, weiblichen Antwort auf die Ganovengroteske „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ stellen Sigourney Weaver und Jennifer Love Hewitt als durchtriebenes Mutter-Tochter-Gespann ihre sinnlichen Reize und ihr komisches Talent unter Beweis.“ (Blickpunkt:Film) Preview im CinemaxX
Heidi M. Deutschland 2001, R: Michael Klier, D: Kartin Saß, Dominique Horwitz
„Ein Ostfilm! So werden manche stöhnen und damit das Wiedererwachen von Kartin Saß verpassen. Damit entgeht ihnen nicht nur das Kino-Comeback einer beeindruckenden Schauspielerin, sondern auch eine leise Berlin-Geschichte über eine Frau Ende Vierzig, die sich noch einmal ihren Gefühlen stellt. Im Stil der Defa-Filme kommt „Heidi M.“ daher – realitätsnah, mit langen Einstellungen und eigenem Rhythmus. Leider hat sich das Drehbuch gen Schluss gar eigentümlich verknotet – muss denn immer alles so harmonisch enden?“ (tip) Atlantis
Hilfe, ich bin ein Fisch Dänemark/Deutschland/Irland 2000, R: Michael Hegner, Stefan Fjeldmark
„Ein Zaubertrank verwandelt Fly, Stella und Cuck in einen Fliegenfisch, einen Seestern und eine Qualle. Wenn sie nicht in 48 Stunden ein Gegenmittel finden, bleiben die drei für immer Meeresbewohner! Eine prächtige Mischung aus Zeichentrick und schönen Songs mit dem sicherlich süßesten Seepferdchen der Filmgeschichte: ein rundherum hübscher Filmspaß für Kinder ab sechs Jahre.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (BHV)
I
It's Showtime! USA 2000, R: Spike Lee, D: Damon Wayans, Jada Pinkett-Smith
„Ein schwarzer Drehbuchautor entwickelt für eine amerikanische Fernsehstation eine erfolgreiche moderne Variate der Minstrel-Show, in der Schwarze als tanzende Witzfiguren vorgeführt werden. Spike Lees Satire wirft zunächst diskussionswürdige Fragen zu Übervorsicht und Leichtfertigkeit im Umgang mit belasteten Bildern und Begriffen auf, gleitet aber dann in ein allzu plakatives Melodram ab, das die Differenziertheit des Anfangs der Eindeutigkeit simpler Schuldzuweisungen opfert.“ (filmdienst) Schauburg
K
Karlson auf dem Dach Schweden 1974, R: Olle Hellbom, D: MatsWikström
„Aus Einsamkeit „erfindet“ ein kleiner Junge einen fliegenden Freund, der so lange sein Spielgefährte bleibt, bis seine Eltern ihm einen Hund schenken und so seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen. Eine schon ab 6 Jahre sehenswerte Astrid Lindgren Verfilmung“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg
Der König tanzt Frankreich/Deutschland/Belgien 2000, R: Gérard Corbiau, D: Benoit Magimel, Boris Terral
„Vermutlch wurde Benoit Magimel für die Rolle des Louis XIV. nicht ausgewählt, weil er ein Grübchen wie Kirk Douglas hat. Nein, Magimel tanzt einfach wie ein Gott – in Gérard Corbiaus „Le Roi Danse“ sogar wie ein Sonnengott. Und wenn er in Gold lackiert bacchiantische Spiele aufführt, sieht er leckerer aus als die Akrobaten im Zirkus Sarasani. Leider macht das zunehmende Alter dem Tänzer im König zu schaffen, der doch einen Staat schaffen wollte, in dessen ästhetischer Ordnung sich die gesellschaftliche spiegeln sollte. Absolutismus goes Pop: Zu den rauschhaften Melodien des Komponisten Lully (Boris Terral, der Kastrat aus Corbiaus „Farinelli“) hat der Regisseur einen barocken Kostümfilm gezaubert, der sich zur Frage nach Körper und Macht verhält wie Klaus zu Theweleit. Eine schöne Polung, ach was – Paarung.“ (taz) Atlantis
Die Klaus und Erika Mann Story: Escape to Life Deutschland/Großbritannien 2000, R: Wiegand Speck, Andrea Weiss, D: Christoph Eichmann, Maren Kroymann, Cora Frost
„Kinder von Übermenschen haben's nicht leicht. Der mächtige Schatten von Dichterfürst Thomas Mann lag ein Leben lang über Erika und Klaus Mann – zwei Bohemiens, untrennbar wie siamesische Zwillinge und doch grundverschieden. Die ältere Erika ist die Unbeugsame. Sie macht aus dem Exil lautes politisches Kabarett gegen Hitler. Klaus, der sensible Literat, findet dagegen keine Heimat in der Fremde. Viel Stoff für einen Film, der in spannender Mischung aus Archivmaterial, Interviews und Szenen, die das künstlerische Schaffen dokumentieren, einiges im Dunklen lassen muss – etwa Klaus' Homosexualität oder sein Suizid. Trotzdem ist „Escape to Life“ ein eindrucksvolles Dokument über zwei noch eindrucksvollere Künstlerleben.“ (Cinema) Cinema
L
Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly
„Dieser Film über einen Lottogewinner, der stirbt, wonach ein ganzes Dorf ihn für den Prüfer der Lottogesellschaft wieder auferstehen lässt, macht wieder bewusst, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City
Leben und sterben lassen Großbritannien 1973, R: Guy Hamilton, D: Roger Moore, Jane Seymour
Der erste Bond von Roger Moore, der seine Sache gar nicht so schlecht machte, sodass man noch nicht ahnen konnte, in was für eine Schlafmütze er sich bald entwickeln würde. Diesmal waren die Bösen schwarze Heroinfabrikanten (Russen und Chinesen waren gerade außer Mode), und der Schlimmste endete im Haifischbecken. (hip) City
Die Legende von Bagger Vance USA 2000, R: Robert Redford, D: Matt Damon, Will Smith
„Es war einmal ein großartiger Nachwuchsgolfer, der wohl dem Alkohol verfallen wäre, wenn da nicht eines Tages ein geheimnissvoller schwarzer Caddy aufgetaucht wäre. So aber wird in Robert Redfords erbaulicher Lebenshilfefabel alles gut.“ (Der Spiegel) City
Lucky Numbers USA 1999, R: Nora Ephron, D: John Travolta, Lisa Kudrow
„Trash-Komödie über einen nie geklärten Lotteriebetrug in Pennsylvania. Eine Hand voll smarter und minderbemittelter Provinzler versuchen ihr Glück und müssen hart dafür arbeiten. Allen voran John Travolta, der als TV-Wetterfrosch bereits auf der Sonnenseite des Lebens residiert. Doch genug kann nie genügen. Schulden, falsche Freunde und faule Kompromisse – bald hängt seine Existenz nur noch an halbseidenen Fäden. Leider schlachten mittelmäßige Gags den an sich guten Stoff. Oder ist es Ephrons Zynismus, der nie wirklich bissig wird?“ (tip) CineStar
M
Mädchen, Mädchen Deutschland 2001, R: Dennis Gansel, D: Diana Amft, Felicitas Wolf
„Drei 18-jährige Gymnasiastinnen träumen trotz teilweise ausgiebiger Sexerfahrungen immer noch von ihrem ersten Orgasmus. Während die Eine dank ihres Fahradsattels, die Zweite per Internet-Chat zum Höhepunkt kommen, wählt die Dritte den altmodischen Weg einer von Missverständnissen geprägten Beziehung. Inszeniert im einfallsarmen Stil einer Vorabend-Fernsehserie, kümmert sich der Film nie wirklich um die „Nöte“ seiner Protagonistinnen, sondern liefert lediglich Unterhaltung auf unterstem Zoten-Niveau.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City
Meet the Parents USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro / Originalfassung ohne Untertitel
Originalfassung und -titel von „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Kurzlob siehe unten. City
Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro
„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnise und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte. Die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des letzten Jahres.“ (Der Spiegel) City
Men of Honor USA 2000, R: George Tillman Jr., D: Robert De Niro, Cuba Gooding Jr.
„Die wahre Geschichte des einbeinigen, farbigen US-Navytauchers Carl Brashear ertrinkt von Beginn an in Pathos und Kitsch. So sehr, das einem die Darsteller manchmal fast Leid tun können.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (BhV), Passage (Ol)
Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine
„Eine äußerlich eher unscheinbare FBI-Agentin wid als Teilnehmerin in eine amerikanische Miss-Wahl eingeschleust, die ein Terrorist zum Ziel seines nächsten Bombenattentats auserkoren haht. Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig orginäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (BHV)
Die Mumie kehrt zurück USA 2001, R: Stephen Sommers, D: Brendan Fraser, Rachel Weisz
„Die im Britischen Museum aufbewahrte Mumie eines ägyptischen Hohenpriesters wird wieder erweckt, um einen 6000 Jahre alten ägyptischen Krieger, halb Mensch, halb Skorpion, zu besiegen, der die Welt bedroht. Als das Kind eines Forscher-Ehepaares entführt wird, weil es im Besitz eines magischen „Wegweisers“ ist, kommt es zu haarsträubenden Abenteuern. Fortsetzung des Erfolgsfilms „Die Mumie“, dramaturgisch im Stil eines B-Movies, technisch auf dem neuesten Stand computeranimierter Effekte. Eine temporeiche filmische Geisterbahnfahrt, aussschließlich an durchaus attraktiv dargebotener äußerer Rasanz interessiert.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Originalfassung ohne Untertitel im Filmstudio, Aladin (Bhv), Wall-Kinos (Ol), Lichtspielhaus (Del)
O
O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City
P
Palermo flüstert Deutschland 2001, R: Wolf Gaudlitz
„Glaubt man dem Kino, ist Sizilien weniger ein geografischer Ort als Projektionsfläche für Fantasien – wie zuletzt die pubertären Täumereien von Giuseppe Tornatores „Der Zauber von Malena“. Für den deutschen Filmemacher Wolf Gaudlitz wird Palermo zum steinernen Symbol mafiöser Verstrickungen. Er erzählt die Geschichte der Stadt aus der Sicht von Mimmo, der als Junge einen Mafiamord beobachtete und in die Berge verbannt wurde. Nun kehrt er nach Palermo zurück, wandert durch die Straßen, hält Zwiesprache mit lebenden und toten Freunden. Wie in seiner Film-Collage „Taxi Lisboa“ verbindet Gaudlitz ein Stadt-Portrait mit fragmentarischen Lebensläufen und philosophischen Exkursen über Tod und Verbannung – ein Puzzle, das sich erst im Kopf des Betrachters zu einem Ganzen fügt.“ (Cinema) Cinema
Die Polizistin Deutschland 2000, R: Andreas Dresen, D: Gabriela Maria Schmeide, Axel Prahl
„Sie solle sich eine dickere Haut zulegen, raten ihr die Kollegen auf dem Rostocker Revier. Doch die Berufsanfängerin Anne kann es auf Streife und nach Dienstschluss nicht lassen, denjenigen zu helfen, die sie eigentlich nur verwalten und ruhig stellen soll. Ein Junge, der von der saufenden Mutter zum Klauen geschickt wird, wächst ihr ans Herz, und wie es das Drehbuch will, verguckt sie sich ausgerechnet in dessen kleinkriminellen Vater, der sich nicht um das Kerlchen kümmert. Die Gechichte bettet Regisseur Andreas Dresen (“Nachtgestalten“) ein in dokumentarisch getünchtes Erzählen vom Alltag auf Streife, von raubatzigen Kollegen, Suff und Krach im Plattenbau und den privaten Sehnsüchten der alleinstehenden jungen Frau. Als Fernsehfilm wurde „Die Polizistin“ hoch gelobt und mit dem Adolf-Grimme-Preis bedacht. Jetzt darf das feinfühlige Werk endlich beweisen, dass es sich mit den besseren deutschen Kinoarbeiten messen kann.“ (Der Spiegel) Schauburg
Prinzessin Mononoke Japan 10997, R: Miyazaki Hayao
„In dieser im Japan des 14. Jahrhunderts angesiedelten Trickfilmfabel gibt es allerlei Charaktere und Fronten. Da kämpft etwa die von Wölfen aufgezogene Mononoke gegen eine Stadt, die gierig Eisenerz fördert. Mit einer clever verwinkelten und episch inszenierten Handlung ist der Film in seiner Botschaft äußerst vielschichtig. Und entpuppt sich dank Understatement und scharfkantiger Figurenzeichnung als eine moderne Auseinandersetzung mit der Koexistenz von Mensch und Natur.“ (Zoom) CinemaxX
Die purpurnen Flüsse Frankreich 2000, R: Mathieu Kassovitz, D: Jean Reno, Vincent Cassel
„Als sich in einer abgeschiedenen Alpenuniversität mehrere grässliche Morde ereignen, wird der berühmte Kommissar Niémans auf den Plan gerufen. Der unkonventionelle Polizist kann gemeinsam mit einem jüngeren Kollegen und einer ebenso schönen wie geheimnisvollen Bergführerin eine kolossale Verschwörung aufdecken, die auf die Züchtung einer neuen elitären Menschenrasse abzielt. Aufwändig inszenierter Trashfilm, der sich um einen Subtext bemüht, dabei aber immer wieder an die eigenen Grenzen stößt. Wer die grobschlächtigen Konstruktionsmuster von Comics mag, wird allerdings auf seine Kosten kommen.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv)
R
Rushmore USA 1998, R: Wes Andeeson, D: Jason Schwarzman, Bill Murray
„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal trumpft ein halbwüchsiger Streber auf. Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei und Hochstapelei. Die jungen Filmemacher beweisen beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle absolviert der Neuling Jason Scharzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) City
S
Der Schneider von Panama USA 2001, R: John Boorman, D: Geoffrey Rush, Pierce Brosnan
Seit die Berliner Mauer nicht mehr steht, ist der Agententhriller ein sterbendes Genre. Konsequent hat John le Carré („Der Spion, der aus der Kälte kam“) einen Neo-Agentenroman geschrieben, in dem sozusagen ein Spion in die Wärme strafversetzt wird. Osnard heißt dieser skrupellose, lüsterne und gierige Angestellte des britischen Geheimdienstes, der sich in Europa so daneben benommen hat, dass er nach Panama verbannt wurde. Von hier soll er möglichst schnell möglichst dramatische Neuigkeiten nach London senden, und dazu setzt er den Herrenschneider Harry Pendel unter Druck, der in dem kleinen Staat jeden kennt. Dieser entpuppt sich als begnadeter Aufschneider: ein Münchhausen, der mit den tragischen Konsequenzen seiner Lügengeschichten konfrontiert wird. John Boormans raffiniertester Trick bei dieser kongenialen Adaption war es, die Rolle des Osnard mit dem James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan zu besetzten, denn so schwingen in dieser Filmfigur all die Assoziationen an den unbesiegbaren Geheimagenten mit, von dem Osnard die Kehrseite verkörpert. Und Brosnan bereitete es offensichtlich ein diebisches Vergnügen, in dieser Rolle sein eigenes Bond-Image zu demontieren. (hip) CinemaxX
Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt
„Wie schon bei seinem Achtungserfolg „Bube, Dame, König, Gras“, taucht Filmemacher Guy Ritchie auch in dieser Krimi-Groteske wieder tief ein in die Londoner Unterwelt. Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten (Brad Pitt spielt einen boxenden Zigeuner), die Verlierer in diesem blutigen Spiel enden als Schweinefutter. Ritchie jedoch wirft lässig falsche Perlen vor die Säue: auch seine ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films gelungen ist.“ (Der Spiegel) Schauburg, Casablanca (Ol)
Spot USA 2000, R: John Whitesell, D: Paul Sorvino, David Arquette
„Dass FBI Agent Nr. 11 ihn fast seiner Männlichkeit beraubt hat, bringt den Mafioso Sonny mächtig in Rage. Kurzerhand setzt er den verhassten Gegner auf die Todesliste: zwei seiner Killer bemühen sich, Nr.11 ins Jenseits zu befördern. Was ihnen schwer fällt, weil dies der erste Hund ist, dem sie ans Leben sollen. Und den Instinkten des Vierbeiners scheint ohnehin kaum jemand Paroli bieten zu können. Filmer John Whitesell nutzt jede Gelegenheit, um die Zweibeiner zu Idioten zu machen. Zudem verquickt er seine zutieftst vulgären Slapstick-Streiche so mit modischen Ekel-Eskapaden, dass einer ganz schön abgebrüht sein muss, um diesen Film für die ganze Familie weiterempfehlen zu können.“ (Zitty) CineStar
Stella Does Tricks Großbritannien 1997, R: Coky Giedroye, D: Kelly MacDonald, James Bolam / Originalfassung ohne Untertitel
„Stella, eine 15jährige Londoner Prostituierte, beschließt auszusteigen. Der beschwerliche Weg zu einer neuen Existenz ist mit kleinen Racheakten an ihren Peinigern gepflastert und mit der Abrechnung an ihrem Vater, der sie missbraucht hat. Mit dokumentarischer Nüchternheit gefilmtes Drama, in dem die Trostlosigkeit der Verhältnisse nur durch die kämpferische Natur der Protagonistin und ihre Phantasien gemildert wird.“ (tip) Kino 46
T
The Thin Red Line USA 1998, R;: Terence Malick, D: Nick Nolte, Sean Penn / Originalfassung mit Untertiteln
"Ein Kriegsfilm wie bisher noch keiner. Terence Malick kombiniert Action-Kampfszenen von der amerikanischen Invasion im Pazifik mit elegischen Rückblenden, in denen sich die Soldaten bessere Welten konstruieren. Dabei erzählt Malick von Sinnlosigkeit und Heldentaten zugleich. Ohne „entscheidende“ Episode geht die Schlacht weiter. „The Thin Red Line“ fragt nicht nach den Gründen für einen Krieg, auf den Amerika mit gutem Gewissen zurückblickt. Er handelt von Männern im Krieg, von unterschiedlichen Reaktionen und Ängsten. Von unvereinbaren Träumen und Erinnerungen, vom Blut auf leuchtend grünen Gräsern.“ (tip) Kino 46
Thirteen Days USA 2000, Roger Donaldson, D: Kevin Coster, Brice Greenwood
„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) City, Passage 2 (BHV) / Originalfassung ohne Untertitel im CinemaxX
Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh
Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Atlantis
Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro
Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen und das Dilemma präzise, bewegend und filmisch originell illustrieren. Der schnelle Schnitt und die nervöse Handkamera geben „Traffic“ einen quasi dokumentarischen Stil. Und Soderbergh hält eine feine Balance zwischen Verstand und Gefühl: Einerseits bietet sein Film einen detailreichen und genau durchdachten Einblick in die Mechanismen des Drogenhandels, wie ihn ein dickes Sachbuch kaum besser liefern könnte. Anderseits zeigt er in packenden Bildern, welchen Preis die einzelnen Menschen zahlen müssen. (hip) Schauburg, CinemaxX, CineStar
Tsatsiki, Tintenfische und erste Küsse Schweden/Dänemark/Island 1999, R: Ella Lemhagen, D: Samuel Haus,Alexandra Rapaport
„Amüsanter Jugendfilm aus Skandinavien. Ella Lemhagen erzählt in ihrem dritten Spielfilm eine Geschichte aus dem wirklichen Leben. Tobias, der sich selbst Tsatsiki nennt, ist acht Jahre alt und wächst bei seiner Mutter Tina in Stockholm auf. Tina ist alles andere als eine konventionelle Mutter: um eines Tages den großen Durchbruch zu haben, übt sie täglich mit ihrer Rockband, mit deren Basist sie eine Affäre hat. Die freche, warmherzige, etwas traurige Geschichte zieht Kinder wie Erwachsene in ihren Bann.“ (taz) Kino 46
U
Unbreakable USA 2000, R: M. Night Shyamalan, D: Bruce Willis, Samuel L. Jackson
„Spannende Mischung aus Horror- und Psychothriller-Elementen, die auf die üblichen Inszenierungsmittel der Hollywood-Genres verzichtet und in langen Einstellungen und düsteren Bildern vom inneren Kampf der Hauptfigur erzählt, der sowohl psychologische als auch spirituelle Dimensionen beinhaltet.“ (filmdienst) City (auch OF)
V
Valentine – Schrei' wenn Du kannst USA 2000, R: Jamie Blanks, D: Denise Bereanaz, Kurt Heigl
„Schrei, wenn Du kannst? Es gibt angesichts dieser überflüssigen Slasher-Chose mehererr Gründe zu schreien. Einmal um sich wach zu halten. Zum Zweiten, um den lahmarschigen Killer aufzufordern, mal ein bischen hinnezumachen mit dem Hinmachen. Seine Opfer sind so blutleer, dass die Möglichkeit, die verfolgten Schminkmonster könnten das Attentat überstehen, den Zuschauern eine Heidenangst einjagen kann.“ (tip) CinemaxX
W
Wedding Planner USA 2000, R: Adam Shankman, Jennifer Lopez, Matthew McConaughey
„Die von den Männer enttäuschte Arrangeurin perfekter Hochzeitszeremonien verliebt sich ausgerechnet in ihren nächsten Kunden und muss sich zwischen Karriere und Liebe entscheiden. Missglückter Versuch einer modernen Screwball-Comedy, die wenig erzählerische Überzeugungsarbeit leistet und in der Hoffnung, ihre dürftige Geschichte zu überdecken, Äußerlichkeiten in den Vordergrund schiebt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del), Apollo 1 (BHV)
The Wolves of Kromer Großbritannien 1999, R: Will Gould, D: Lee Williams, James Layton, Rita Davies
„Eine Wehrwolfgeschichte, ein modernes Märchen über Lust, Gier und Sex. Den Märchenonkel gibt die einstige Pop-Ikone Boy George: Es war einmal, da lebten in der Nähe der Stadt Kromer in England zwei Wölfe namens Seth und Gabriel. Sie verlieben sich ineinander. Dann kommt das Unheil über die Stadt Kromer. Schwule Werwölfe? Oh ja, klappt wunderbar. Schöne Metaphern, alte Ängst verbunden mit modernen Vorurteilen.“ (taz) Schauburg
Z
!Zusammen! Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist
„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Dabei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können, sondern begnügt sich mit einer sehr menschliche unaufdringlichen Annäherung.“ (filmdienst) Cinema, Filmstudio, Casablanca (Ol), Apollo (WHV)
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