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Jim Avignon

Der 32-jährige Berliner Aktionskünstler Jim Avignon trägt ein Etikett, das er so bald wohl nicht loswerden wird: Der schnellste Maler der Welt sei er, aber auch ein Hampelmann der Werbeindustrie, von unfassbarer Produktivität. Dass seine Bilder eine bösere, anarchistischere Ebene enthielten, fiel wenigen auf: Zu witzig waren die Comicwesen, die seine Bildwelt bevölkerten, zu grotesk die poetischen Headlines der in seinen Bildern stets auftauchenden Boulevardzeitungen. Avignon begreift seine Arbeiten als melancholische Chroniken einer unfreundlichen Welt.

Als Musiker, der vom Cover bis zum Video sein eigener Art Director ist, hat Avignon jetzt sein viertes Album veröffentlicht: „A Friendly Dog In An Unfriendly World“, mit furchtbar vielen furchtbar kurzen Songs. Einer von ihnen trägt den Titel „Let Your Money Work For You“, mit der entwaffnenden Perspektive „and stay in bed instead“. Auch die anderen Low-Fi-Miniaturen entbehren nicht surrealer Direktheit. Ob diese schwer hörbare, aber umso stärker wirkende Liedsammlung das Image des Spaßkünstlers zu durchbrechen vermag, wird sich zeigen. Denn wenn das Bild stärker als das Wort ist, wie stark ist dann die Musik? MAX DAX

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