: Klinik mit Siegel
Der BUND vergibt ein neues Gütesiegel: „Energie sparendes Krankenhaus“. Das erste ging jetzt nach Berlin
Das Gütesiegel wurde vom BUND neu geschaffen für Krankenhäuser, die im Laufe der letzten drei Jahre mindestens 25 Prozent ihres Energieverbrauchs einsparen konnten und sich auch weiterhin aktiv um Klimaschutz bemühen. „Dafür müssen sie kein Contracting eingegangen sein“, erklärt Carmen Schultze vom BUND, „auch Eigeninvestitionen werden belohnt.“
Am 10. Mai 2001 wurde erstmals ein Haus mit der Energiesparplakette ausgezeichnet. Das Evangelische Krankenhaus Hubertus (EKH) in Berlin-Zehlendorf spart seit kurzem „im Jahr über 276.000 Mark seiner Energiekosten und 2.600 Tonnen CO2 ein“, heißt es beim BUND. Das Krankenhaus hat im letzten Jahr einen Energiespargarantievertrag mit der HEWContract Gesellschaft für Energie und Service mbH abgeschlossen. Für die Dauer von zwölf Jahren übertrug das EHK damit die Aufgaben der Modernisierung und Optimierung seiner energietechnischen Anlagen an seinen Energiesparpartner, der die jährliche Senkung der Energiekosten um 30 Prozent garantierte. Die Investitionskosten in Höhe von einer Million Mark übernahm die HEWContract. Dafür erhält sie im Gegenzug fast 80 Prozent der eingesparten Energiekosten.
Das energie- und umweltbewusste Management des Krankenhauses werde, so der technische Leiter Walter Löhr, von vielen Besuchern positiv aufgenommen. Schon jetzt sei es gelungen, 30 Prozent Energiekosten einzusparen. Gleichzeitig sei die CO2-Emission um 37 Prozent zurückgegangen, damit liege man sogar noch über den Vorgaben des BUND. Maßgeblich waren der Umbau des dieselbetriebenen Notstromaggregats in ein Blockheizkraftwerk sowie der Einsatz moderner Lüftungs- und Regelungstechnik. Die Berliner Energieagentur begleitete das Projekt von der Ausschreibung bis zur Vertragsunterzeichnung.
Mit dem Gütesiegel, so Carmen Schultze vom BUND, werde die Energiesparleistung der Krankenhäuser anerkannt, zusätzlich erscheinen sie auf der Homepage des BUND. Bei der vorgegebenen Einsparungsrate von 25 Prozent habe man auch an jene gedacht, die ohnehin schon verantwortungsvoll mit Energie umgegangen seien, „die sollen ja nicht bestraft werden“. Gleichzeitig will man auch Einrichtungen motivieren, bei denen Energieeinsparung in der Vergangenheit keine Rolle spielte. „Bereits im Vorfeld der Preisverleihung gab es schon mehrere Anfragen anderer Krankenhäuser“, freut sich Carmen Schultze über das Interesse am neuen Umwelt-Zertifikat. KATHARINA JABRANE
Weitere Infos: www.Energiesparendes-Krankenhaus.de
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