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Betrifft: Schmidt

Harald Schmidt. Der Zyniker und Spaßvogel. Plötzlich ist er ernst geworden. Plötzlich entdeckt er Pathos und Tradition. Warum? Weil die Zeit reif ist.“ (Der Tagesspiegel, 18. Juni)

Wenn so was in diesen Tagen Feuilletonaufmacher einer (Art) Hauptstadtzeitung ist, dann stellt sich (u.a.) die Frage: Ist Harald Schmidt nicht auf dem Gipfel seines Schaffens?

Seine Jünger sind undogmatische (Post)Intellektuelle im Postbildungszeitalter (31- bis 59-Jährige). Denen warf er (vor geraumer Zeit) in seinem Verlautbarungsorgan (Der Spiegel) ein Sätzchen hin („Nach der Ironie kommt das Pathos.“). Danach begann er (s)eine Art „Bildungsfernsehen“ zu machen. Seither redet die Zielgruppe über nichts anderes mehr.

Kürzlich hat Schmidt gar gesagt, sinngemäß: Das Fernsehen ist Scheiße. Zeitgleich zu seiner neuesten Positionierung gehen seine Quoten in den Keller („Die schlechtesten Quoten seit Bestehen der Schmidt Show“/H. Schmidt). Und er hat (seit 25. Januar) mit Stefan Raab („tv total“) zumindest nominell einen Konkurrenten, der die Zielgruppe(n) jung, nihilistisch und Spaßgesellschaft bestens bedient.

Der Schriftsteller Joseph von Westphalen gehörte zu den frühesten Bejublern des neuen Schmidt (Süddeutsche Zeitung vom 10. Februar). Heute sagt er: „Wir haben Schmidt überinterpretiert.“ Das auf jeden Fall. PU (h)

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