: Blow
USA 2001, Regie: Ted Demme; mit Johnny Depp, Penelope Cruz, Jordi Molla, Franka Potente u.a.; 124 Min.
Das ist also der Film, von dem im bunten deutschen Blätterwald schon seit Wochen, ach was, seit Monaten erzählt wird. In diesem amerikanischen Lichtspiel muss unsere rennende Lola Franka Potente nämlich den großen amerikanischen Schönling Johnny Depp küssen. Aber oh weh, jetzt kommt die Knutscherei auf unsere Leinwände und es stellt sich heraus: So toll ist der Kuss und die ganze Potente nun auch wieder nicht - der ganze Film übrigens auch nicht. Potente spielt eine Stewardess, die Ende der 60er Jahre ihren Freund George in L.A. mit großen Mengen Marihuana versorgt. Das Gras schmuggelt sie in ihrem Flightcase am Zoll vorbei aus Mexiko ins Land. George verscherbelt den Stoff dann an Ostküsten-Studenten. Ein paar Jahre läuft das relativ risikolose Geschäft wie geschmiert, das Pärchen macht jede Menge Kohle. Doch dann, nach ungefähr einer halben Stunde, gibt unsere Franka den goldenen Löffel ab. Prompt landet George im Knast. Und weil man im Knast ja bekanntlich für‘s Leben lernt, kommt George hier prima klar. Er lernt einen Kumpel von Pablo Escobar kennen. Und als er wieder draußen ist, macht er dem Boss des kolumbianischen Kokain-Kartells seine Aufwartung. Pablo mag den Ami und so wird George schnell zum größten Koks-Importeur der USA. Seine Profite steigen Ende der 70er Jahre ins Unermessliche - aber ein paar Probleme hat er natürlich auch ... Den Großdealer George Jung gibt es wirklich (er sitzt noch ein paar Jahre) und bestimmt hat er auch viel Spaß gehabt, damals in den 70ern, und die Filmemacher haben die Geschichte noch schön aufgepeppt (mit Potente zum Beispiel) trotzdem bleibt die ganze Koks-Angelegenheit seltsam flach und leblos. Depp spielt wieder mit coolem Minimalismus, aber das rettet den Film auch nicht, Benitio del Torro war noch cooler und „Traffic“ der bessere Drogenfilm.
Zweite Woche: Astra, Central, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Potsdamer Platz (auch OV), CineStar im Sony Center, CineStar Tegel, Delphi Filmpalast am Zoo, Filmtheater am Friedrichshain, Kant-Kino, Kino in der Kulturbrauerei, Odeon (OmU), UCI Kinowelt Zoo Palast, UFA-Palast Kosmos, Yorck
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen