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Führer will die Mauer retten

Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Reinhard Führer, hat zur Rettung der Reste der Mauer gegenüber dem Parlamentsgebäude aufgerufen. Dazu seien noch Spenden aus der Bevölkerung und von Firmen erforderlich, um die etwa 500.000 Mark aufzubringen. „Die Tage dieses Stücks Mauer sind gezählt, wenn der drohende Verfall nicht unverzüglich aufgehalten wird“, sagte Führer gestern. „Diese Mauer an authentischer Stelle hat eine besondere Verbindung zur Topographie des Terrors mit dem dahinterliegenden Gelände der früheren Gestapo-Zentrale.“

Dies sei ein einmaliges Zeugnis in dieser Stadt „zwischen brauner und roter Diktatur“, das erhalten werden müsse. Das Mauerteilstück sei bereits von den Attacken der „Mauerspechte“ im Herbst 1989 stark angegriffen. Jetzt zehre die Witterung an dem Denkmal, das bereits mit einem Zaun geschützt wird. „Wir müssen verhindern, dass dieses Stück Mauer schließlich wegen Standunsicherheit abgerissen werden muss“, betonte Führer. Er habe jetzt die Stiftung Denkmalschutz dafür gewinnen können, die Federführung bei der Rettung des Mauerstücks zu übernehmen. Die brauche aber dafür noch Geld. Dem Bezirk Mitte als Eigentümer fehlten dazu ebenso die Mittel wie dem Nutzer des Geländes, der Topographie des Terrors. Die Mauer grenzt direkt an die freigelegten Kellerräume der früheren SS- und Gestapo-Zentralen. DPA

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