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Kein Geld von Polen

Elf Jugendliche warten auf ihre Ausreise, um ein Öko-Jahr beim polnischen Nachbarn zu beginnen – wohl vergeblich

Das Auto ist abgemeldet, das WG-Zimmer gekündigt. Elf Jugendliche zwischen 19 und 22 Jahren haben alles geregelt, um ein Jahr lang im Rahmen des EU-Aktionsprogramms „Jugend“ ökologischen Freiwilligendienst in Polen zu leisten. Etwa um sich dort um Fledermäuse zu kümmern. Organisiert hat den Austausch die Stiftung Naturschutz in Berlin.

Zwei Wochen vor dem Abreisetermin aber erfahren sie nun: In Polen fehlt das Fördergeld. Wie die Berliner Stiftung von ihrem polnischen Kooperationspartner erfuhr, hat die polnische Regierung einer Finanzierung gar nicht erst zugestimmt. Insgesamt 700 Mark müsste sie monatlich für jeden Teilnehmer zahlen. Die sind wohl nirgendwo im Staatsetat aufzutreiben.

Während Deutschland als EU-Mitglied 4,8 Millionen Mark aus dem EU-Topf für die Förderung des Freiwilligendienstes erhält, muss Polen alle Projekte selbst finanzieren.

Die EU habe nun zwar – mit einer Ausnahme – alle polnischen Umweltprojekte für das „Jugend“-Programm zugelassen. „Anscheinend hat der polnische Kooperationspartner aber zu viele Projekte angenommen“, vermutet Frank Peil von der Deutschen Agentur „Jugend“ in Bonn.

Zudem: Solange der polnische Kooperationspartner keinen Pfennig für den Aufenthalt der deutschen Jugendlichen zahlt, bleibt auch bei der Agentur in Bonn der Geldhahn zu. Im September will die polnische Regierung mit Verantwortlichen in der EU über das Projekt verhandeln. Die Aussichten sind angesichts der hohen Staatsverschuldung Polens eher mau.

YVONNE GLOBERT

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