: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
A Hard Days Night Großbritannien 1964, R: Richard Lester, D: The Beatles, Wilfried Brambell / Originalfassung mit Untertiteln
„Nicht nur dieser legendäre Beatles-Song zählt längst zum Weltmusikerbe, auch Richard Lesters vergnügtes Rock'n'Roll-Abenteuer von 1964, das damals in Deutschland unter dem Titel „Yeah! Yeah! Yeah!“ lief, ist als Musikfilm legendär. In Schwarzweiß gedreht, pfiffig geschnitten und voll respektloser Sprüche, zeigte er dem frühen Anti-Establishment einen chaotischen Arbeitstag im Leben der Fab Four. Nun ist das Werk restauriert, der Soundtrack digitalisiert worden, und nach bald vierzig Jahren weht sein altmunterer Geist anarchisch und begeisternd von der Leinwand wie eh und je.“ (Der Spiegel) Cinema
Alles über Adam USA/Großbritannien/Irland 2000, R: Gerard Stembridge, D: Kate Hudson, Stuart Townsend
„Männer sind ein Fluch, nur Adam ist ein Gottesgeschenk, glaubt die singende Kellnerin Lucy aus Dublin, in deren trübem Liebesleben der junge Mann eines Abends galanten Einzug hält. Und wahrlich, Adam ist überaus einnehmend, betucht und belesen – und sehr dezent. Das ist auch gut so, denn er bemüht sich, allen, die es wollen, zu gefallen, und es wollen einige. Den Talenten des windigen Verführers erliegt, so nach und nach, Lucys gesamte Verwandtschaft. In Hollywood wäre die charmante Multiple-Choice-Romanze gewiss an moralischen Bedenken gescheitert, doch in Irland weiß man Lug und Trug als frivoles Mittel zum Zweck wohl zu schätzen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Casablanca (OL)
All The Pretty Horses USA 2000, R: Billy Bob Thorton, D: Matt Damon, Penelope Cruz / Originalfassung ohne Untertitel
„Texas 1949: Zwei 19-jährige Freunde brechen nach Mexiko auf, um Freiheit und grenzenlose Weite zu suchen, und finde Liebe, Tod und Trennung, wodurch ihre sorgsam gehüteten Ideale in Frage gestellt werden. Oberflächliche Verfilmung des äußerst hintersinnigen Erfolgromans von Cormac McCarthy.“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL
Azzurro Schweiz/Frankreich/Italien 2000, R: Denis Rabaglia, D: Pablo Villaoggio, Francesca Pipoli / Originalfassung mit Untertiteln
„Giuseppe lebt nach 30 Jahren Arbeit in der Schweiz wieder bei seiner Familie in Apulien, doch er fühlt sich wie ein Fremder. Um seiner erblindeten Enkelin Carla eine Augenoperation zu ermöglichen, kehrt er zurück und bittet seinen ehemaligen Arbeitgeber Broyer um Hilfe. Mischung aus Sozialstudie und Melodram mit humorvollen Momenten von Denis Rabaglia, der selbst einen schweizer und italienischen Pass hat. Das melancholische Roadmovie in Rückblendenstruktur mit seinen bisweilen überzeichneten Figuren lebt vor allem von den lebendigen Darstellern.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio
B
Barbarella Frankreich/Italien 1967, R: Roger Vadim, D: Jane Fonda, David Hemmings, Marcel Marceau
„Roger Vadims Lüsternheit ist fast rührend unartig: es ist allzu offensichtlich, dass er nur schockiert um zu gefallen. Und wenn Jane Fonda auf welken Federn und struppigen Pelzen als Barbarella bei sexuellen Aktionen gezeigt wird, ist sie dabei so charmant, frisch und schwungvoll wie sonst nie - das amerikanische Girl triumpfiert in aller Unschuld über eine sündige Comic-Strip-Welt der Zukunft. Sie ist die einzige Schauspielerin , die dann am witzigsten ist, wenn sie sich sexy gibt. Nach Vadims Meinung ist „Barbarella eine sexuelle Alice im Wunderland der Zukunft“, doch sie ist eher eine freche Dorothy in einem angefaulten Oz.“ (Pauline Kael) Kino 46
Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood
„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio, City (Originalfassung ohne Untertitel), Gondel
Blow USA 2001, R: Ted Demme, D: Johnny Depp, Franka Potente, Penélope Cruz
„Wie wird ein netter Kerl zum Drogenkönig? Johnny Depp brilliert in dieser Studie eines Antihelden. Dass seine Biografie heute astreinen Filmstoff liefert, ist ein schwacher Trost für George Jung, der bis zum Jahr 2015 eine Haftstrafe verbüßt. Dank Kostümdesigner Mark Bridges („Boogie Nights“) ist „Blow“ eine stilsichere Party, auf die eine Katerstimmung folgt, die perfekt das schale Gefühl nach einem Drogenexzess beschwört. Konsequent subjektiv lässt Regisseur Ted Demme George Jung aus dem Off sein Leben erzählen und fordert mit einer Überdosis Melancholie die (Mit-)Leidensbereitschaft des Publikums. Johnny Depp verkörpert Jung als harmoniesüchtigen Mann, der im Gangstermilieu eigentlich eine Fehlbesetzung abgibt. Als Jungs letzter großer Coup zum Desaster gerät, gelingt es Depp, in einen einzigen kurzen Blick den ganzen Schmerz eines verpfuschten Lebens zu legen.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, Cinemaxx (Ol), Wall-Kino (Ol)
Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz
„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Gondel
C
Cast Away (Verschollen) USA 1999, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt (Originalfassung ohne Untertitel)
„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elemantare Analyse des hektischen Lebens unserer Zeit steht.“ (Blickpunkt: Film) City
Cats & Dogs USA 2001, R: Lawrence Guterman, D: Jeff Goldblum, Elisabeth Perkins
„,Cats & Dogs' verficht die – nicht ganz unglaubwürdige – These, dass die Welt in Wahrheit von Haustieren regiert wird, die gnädigerweise die Menschen im Glauben lassen, sie seine die Chefs. Zwischen Hunden und Katzen entbrennt eine Hightech-Schlacht um die Herrschaft. So weit, so putzig, doch das aus Realfilm, Tierpuppentricks und Computereffekten aufwändig zusammengesetzte Lustspiel verhackstückt selbst die gelungenen Gags zu einer Handlungspampe, die auch der Tierfreund nur als Zelluloid-Hundefutter bezeichnen kann.“ (Der Spiegel) Apollo (Bhv), CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del), Cinemaxx (Ol)
Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp
„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Casablanca (Ol)
The Crying Game Großbritannien 1992, R: Neil Jordan, D: Stephen Rea, Forest Withaker
Ein britischer Soldat sitzt gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf vor dem IRA-Aktivisten Fergus, der ihn entführte, ihn bewacht und wahrscheinlich auch erschießen wird. Beide werden Freunde fürs Leben, und dann wagt es Jordan wie Hitchcock in „Vertico“ , den Zuschauern am Schluß des ersten Aktes den vermeintlich sicheren Boden unter den Füssen wegzuziehen. Der Rest des Film hat dann soviele überraschende Wendungen und Pointen, dass wir zusammen mit Fergus unsere festgefügten Meinungen über Ideologien, Sex, Gewalt und Liebe neu überdenken müssen. (hip) Pink Monday Schauburg
D
Dead or Alive Japan 1999, R: Takashi Miike / Originalfassung mit Untertiteln
„Acht Filme in zwei Jahren: Takashi Miike zählt wahrlich zu den Maniacs der japanischen Filmindustrie. Spezialisiert auf actionhaltige Yakusa-Thriller, gewinnt er dem Genre zusehends künstlerische Elemente ab. Hier geht es um einen Tokioter Polizisten, der in den Bandkrieg zwischen chinesischen und japanischen Yakusa eingreift. Die Anfangs- und Schlusssequenzen sprengen in ihrer orgiastisch-surrealen Brutalität jede Sehgewohnheit. Im Hauptteil jedoch glänzt Miike durch einen nahezu meditativen Erzählrythmus.“ (Cinema) Filmstudio
Dr. Dolittle 2 USA 2001, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Kristen Wilson
„Ein Arzt, der die Sprache der Tiere versteht, gibt ihnen gesundheitliche und psychologische Ratschläge und versucht sogar, ihren von der Abholzung bedrohten Wald zu retten, indem er einen Zirkusbären an das Leben in der freien Wildbahn und an eine Bärin gewöhnt, weil das Territorium dadurch als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden kann. Schwatzhafte, belanglose Fortsetzung mit vielen Tieren und wenig guten Gags.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (BHV), Cinemaxx (Ol), Lichtspielhaus (Del)
Dungeons & Dragons USA/Tschechei 2000, R: Courtney Solomon, D: Jeremy Irons, Zoe McLellan
„Fantasy-Film mit Drachen, Magiern und Schwertkämpfern. Der undurchsichtige Plot orientiert sich an den Figurenkonstellationen des beliebten Rollenspiels gleichen Namens. Die Trickeffekte sind von ebenso unterschiedlicher Qualität wie die Schauspielerleistungen. Ernsthafte „D&D“-Spieler dürften enttäuscht sein.“ (Zoom) City
E
Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal
„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) City
Ein Zirkus für Sarah Dänemark 1995, R: Claus Bjerre, D: Sara Kristine, Modegaard Mihn
„Sarah, Maria und Morten haben in Fräulein Mirabellas altem Feuerwehrhaus einen Platz für ihren Kinderzirkus gefunden. Doch Bauspekulanten wollen das Haus. Die Kids wehren sich. Ein sympathisches Kinderabenteuer in bester dänischer Familienfilmtradition.“ (taz) Kino 46
Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger
„Regisseurin Francisca Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Albern wird der Film spätestens, wenn Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet.“ (Der Spiegel) City
Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberrts, Albert Finney
„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Unmweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City
Evolution USA 2001, R: Ivan Reitman, D: David Duchovny, Orlando Jones
„Komödie über außerirdischen Urschleim, der die Erde erobert. Der Geist von „Ghostbusters“ spukte in den Köpfen meherer Autoren, die den ursprünglich als Thriller geplanten Film zu einer verkappten Neuauflage des Komödienhits machten. Auch wenn ein großer Komiker wie Bill Murray fehlt, und der Humor eher rektal als verbal Zeichen setzt, garantieren vor allem die eindrucksvollen visuellen Effekte familientaugliche Unterhaltung.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX (OL) Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel
„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) City
F
Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet
„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Fantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (OL), Gondel
Final Fantasy USA 2001, R: Hironobu Sakaguchi
“Milchig wirkende Außerirdische haben die Erde des Jahres 2065 fast im Griff. Das Militär will bombardieren, die Wissenschaftlerin Aki Ross aber ahnt, dass die Aliens mit dem Urgeist des Blauen Planeten verbunden sind. Esoterisches Science-Fiction-Spektakel,das den Weg in eine mögliche Zukunft Hollywoods weist: die Story ist zwar dünn, die Dialoge hölzern, und die Mimen agieren wie Steven Seagal an einem richtig miesen Tag - aber dafür stammt alles, wirklich alles von der Festplatte. Visuel also beeindruckend.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CinemaxX (Ol), CineStar, Lichtspielhaus (Del), Passage (Bhv)
Flucht in den Norden Deutschland/Finnland 1985, R: Ingemo Engström, D: Katharina Thalbach, Lena Olin
„Eine junge deutsche Kommunistin, 1933 ins finnische Exil gezwungen, steht vor der Wahl zwischen ihren politischen Idealen und der Sehnsucht nach eimem glücklichen Leben. Verfilmung eines Romans von Klaus Mann durch die aus Finnlanmd stammende, in der Bundesrepublik arbeitende Regisseurin Ingemo Engsröm. Kühle, streng komponierte Bilder dienen als Ausdruck von Fremdheit und Entfremdung: der literarische Text wird behutsam in Handlung umgesetzt, bleibt jedoch stets kommentierendes Zitat. Bis auf die lustvoll-dekorativen Liebeszenen ein Film von distanzierter, spröder Schönheit.“ (Lexikon des internastioanlen Films) Kino 46
Forrester – Gefunden USA 2000, R: Gus van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown
„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcommer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City
15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert de Niro, Dward Burns
„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) City
G
Gegen jede Regel USA 2000, R: Boaz Yakin, D: Denzel Washington, Will Patton
„Sportdrama über einen Footballcoach, der sich den Umständen zum Trotz über alle Rassenschranken hinwegsetzt. Action-Produzent Jerry Bruckheimer lässt die schwerkalibrigen Waffen ruhen und widmet sich im für ihn gewohnten oberflächlichen Stromlinenstil, aber mit besten Absichten, einem ambitionierten Zeitkommentar zum Thema Rassismus.“ (Blickpunkt: Film) City
Get Carter USA 2000, R: Stephen Kay, D: Sylvester Stallone, Michael Caine
„Geldeintreiber Jack Carter kehrt zur Beerdigung seines Bruders in seine Heimatstadt Seattle zrück, wo er von der Witwe und seiner Nichte Doreen nicht gerade mit offenen Armen empfangen wird. Er glaubt, dass sein Bruder ermordet wurde und stellt Nachforschungen an. Diese führen ihn zu seinem ehemaligen Kollegen, der ein Internet-Pornoimperium betriebt, und einen Computer-Milliardär. Ambitioniertes, machmal hölzern wirkendes Remake von Mike Hodges düsterem Kultklassiker von 1971, in dem Sylvester Stallone die Rolle des Rachengel von Michael Caine übernimmt. Regisseur Stephen Kay verpackt die wohlbekannte Story in visuelle Spielereien wie Verzögerungseffekte und unkonventionelle Bildkompositionen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX (OL)
Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crowe, Joaquin Phoenix / Originalfassung ohne Untertitel
„Ridley Scott reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet.“ (film.de) City
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Die leichte und urkomische Haschkomödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis. Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (Cinema) City
H
Honolulu Deutschland 2001, R: Uschi Ferstl, Florian Gallenberger u.a, D: Anna Thalbach, Jochen Nickel
„1999 drehten sieben Regieabsolventen der Münchner Filmhochschule mit „Honolulu“ einen Film, in dem der eine jeweils das fortführen sollte, was der andere begonnne hatte. Erzählerische Kontinuität ist dabei keine entstanden, auch kein Episodenfim, in dem einzelne Geschichten ihren Urhebern zugeordnet werden könnten, vielmer eine allzu lose verknüpfte Ansammlung von Kurzfilmen, die von mehr oder weniger kummervollen ersten Begegnungen handeln und dem, was daraus noch werden könnte. Mit ihrem Dialogwitz und den talentierten Darstellern fallen diese Fingerübungen machmal recht unterhaltsam aus, weit öfter aber bleiben sie ziemlich belanglos.“ (tip) Cinema
I
Ich bin ein Elefant, Madame Deutschland 1968, R: Peter Zadek, D: Wolfgang Schneider, Margot Trogger
Als „Ich bin ein Elefant, Madame“ damals in die Kinos kam, waren viele Zuschauer und Kritiker in Bremen gar nicht begeistert. Als einen „politischen Regiefehler“ verrissen seinerzeit etwa die „Bremer Nachrichten“ den Film. Heute wirkt er dagegen so nostalgisch wie die Wiederholungen vom „Beat Club“ im Fernsehen. Die Frisuren, Kleider und Provokationen der Schüler sehen aus der zeitlichen Distanz so harmlos und komisch aus, dass man kaum noch nachvollziehen kann, was an all dem mal so revolutionär gewesen sein soll. Die Aufnahmen vom Alten Gymnasium oder der (noch mit Autos befahrenen) Sögestrasse treiben alteingesessenen Bremern fast die Tränen in die Augen, und der Indianertanz vor dem Roland ist wohl das schönste Kinobild, das wir von unserer Stadt haben. (hip) Kino 46
J
Jurassic Park III USA 2001, R: Joe Johnston, D: Sam Neill, William H.Macy
„Erstmals ohne das Kreativ-Duo Steven Spielberg (Regie) und Michael Crichton (Autor) verlässt sich „Jurassic Park 3“ auf das Rezept der Vorgänger. Auch wenn der Plot wenig neue Ideen liefert und nach überraschend kurzer Laufzeit (85 Min.) ein abruptes Ende findet, lebt auch Teil 3 gut von den Actionsequenzen und seinem visuell unverändert faszinierenden urzeitlichen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv), Lichtspielhaus (Del), Cinemaxx (Ol)
K
Die Klaus und Erika Mann Story Deutschland/Großbritannien 2000, R: Wiegand Speck, Andrea Weiß, D: Christoph Eichmann, Maren Kroymann
„Kinder von Übermenschen haben's nicht leicht. Der mächtige Schatten von Dichterfürst Thomas Mann lag ein Leben lang über Klaus und Erika Mann – zwei Bohemiens, untrennbar wie siamesische Zwillinge und doch grundverschieden. Viel Stoff für einen Film, der in spannender Mischung aus Archivmaterial, Interviews und Szenen, die das künstlerische Schaffen dokumentieren, einiges im Dunkeln lassen muss – etwa Klaus' Homosexualität oder sein Suizid. Trotzdem ist dies ein eindrucksvolles Dokument über zwei noch eindrucksvollere Künstlerleben.“ (Cinema) Cinema
Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R:Ulli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige
„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenberg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch.“ (film.de) CineStar
L
Lebenszeichen USA 2000, R: Taylor Hackford, D: Meg Ryan, Russel Crowe
„Mit der Hilfe eines professionellen Unterhändlers kämpft die Frau eines US-amerikanischen Ingenieurs um das Leben ihres Mannes, der von der kolumbianischen Guerilla verschleppt wurde. Actionfilm, der eine Fülle von Genrezutaten zu einer unausgegorenen Mischung verbindet. Er krankt vor allem an seiner blassen Hauptdarstellerin.“ (filmdienst) City
Leolo Kanada, Frankreich 1991, R: Jean-Claude Lauzon, D: Maxime Colin, Ginette Reno / französische Originalfassung mit Untertiteln
„Wenn Leolo sich langsam in seiner pubertären Einsamkeit verfeinert und einen Schlitz in ein Stück Leber schneidet, um beim durchblättern der Sexheftchen ein weiches Gefühl in den Lenden zu haben; wenn zwei Knaben eine dralle Dirne aus der Nachbarschaft begrapschen und dabei masturbieren, dann sehnt man sich nach ein paar Sekunden Atempause.“ (taz) Atlantis
Love Me Frankreich 1999, R: Laetitia Masson, D: Sandrine Kiberlain, Johnny Hallyday / Originalfassung mit Untertiteln
„Was ist Liebe? Diese zugegeben nicht ganz unwichtige Frage manifestiert den Lebensmittelpunkt der sehnsuchtsvollen Gabrielle. Mit weltfremdem Blick, blassen „Love Me Tender“-Songeinlagen und etlichen Ohnmachtsanfällen sucht sie die Liebe und findet schließlich den Sänger Lennox. Oder war das alles nur geträumt? Regisseurin Laetitia Masson wollte mit „Love Me“ nach „Haben (oder nicht)“ und „Zu verkaufen“ ihre persöhnliche Trilogie abschließen. Leider lässt sie dabei den Zuschauer ratlos zurück und verliert sich genau wie ihre tragische Heldin in stilisierten, wirren Handlungsebenen. Ihr Statement: „Wenn du nichts verstehst, ist das nur normal. Lass dich von deinen Gefühlen leiten.“ Aber wie nur, wenn man bei diesem ambitionierten Psychotrip nichts empfindet?“ (Cinema) Kino 46
M
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City
Mexican USA 2001, R: Gore Verbinski, D: Julia Roberts, Brad Pitt
“Mexican“ heißt ein antikes Schießeisen, das der schusselige Kleingauner Jerry (Brad Pitt) in Mexiko für seinen Mafia-Boss auftreiben muss, noch schnell vor seinem Unmstieg ins Bürgerliche. Den nämlich fordert seine reizbare Freundin Samatha (Julia Roberts). Damit sich Jerry bei der Suche nach der kostbaren Waffe mehr Mühe gibt, entführen die Mafiosi mal eben Samantha. Fortan irrt Gore Verbinskis verwegene Gangsterposse zwar aufgekratzt, doch ziemlich ziellos durch die komplizierten Ereignisse, die sich um die fluchbelandene Knarre und das ebenso verkrachte wie schmerzlich getrennte Liebespaar ranken. Herzhaft zur Sache geht es dafür bei Samantha und ihrem schwulen Kidnapper Leroy (großartig: James Gardner), der sich unverhofft als Seelenverwandter seiner Geisel outet.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Apollo (Bhv), CinemaxX (OL), Lichtspielhaus (DEL), Wall-Lichtspiele (OL)
Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine
„Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig originäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) City
O
O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City
P
Pearl Harbor USA 2001, R: Michael Bay, D: Ben Affleck, Kate Beckinsale
„Pearl Harbor“ fällt in erster Linie durch seine Dummheit auf. Die Love-Story wurde so platt und klischeehaft zusammengehauen, dass statt Tränen der Rührung höchstens Lacher über die unfreiwillige Komik möglich sind. Die einzige wirklich spektakuläre Action-Einstellung, in der man dem Flug einer Bombe vom japanischen Flugzeug bis zum Deck des amerikanischen Kriegsschiffes folgt, ist wirkungslos, weil man sie schon so oft in allen Trailern und Filmausschnitten gesehen hat, ansonsten wird viel kaputtgemacht, geflogen und geschossen, aber das hat man schnell über. (hip) CineStar, CinemaxX (Ol)
Pinky und der Millionenmops Deutschland 2000, R: Stefan Lukschy, D: Hans Clarin, Heinrich Schafmeister
„Das Abenteuer des elfjährigen Hobbydetektivs Pinky entstand nach einer Romanvorlage von Gerd Prokop und spielt in einer imaginären Großstadt. Ein nach klassischen Mustern aufgebauter Kinderkrimi, der auf Gewalt ganz verzichtet, dafür aber mit allen anderen wichtigen Zutaten einer spannenden Geschichte (Verfolgungsjagd, Liebesdreieck, etc.) und einer versierten Darstellerriege aufwartet.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg
Pokémon 3 Japan 2001, R: Kunihiko Yuyama, Michael Haigney
„,Pokémon' von 1999 war die logische Konsequenz des weltweiten Erfolgs der TV-Serie mit Pikachu und seinen Freunden. Die Kinofilme sind allgemein düsterer und komplexer als die Fernseherfolge, haben aber nicht minder großen Erfolg bei den Kleinen. Ihnen scheint auch die abstruseste Story nicht zu kompliziert zu sein. Im neuesten Abenteuer erforscht Professor Hale eine mysteriöse Pokémon-Spezies, die menschliche Träume lesen und wahrmachen kann.“ (Zoom) CineStar
Q
Quills – Macht der Bessenheit USA 2000, R: Philip Kaufmann, D: Geoffrey Rush, Kate Winslet
„Kaufmanns theatralische Chronik der letzten Lebensmonate des berüchtigten Marquis de Sade interessiert sich nicht für dessen philosophische Literatur, mehr schon gefällt es dem Regisssur von künstlerischer Freiheit und ihrer Zensur zu erzählen.“ (tip) City
R
Rushmore USa 1998, R: Wes Anderson, D: Jason Schwarzman, Bill Murray
„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal trumpft ein halbwüchsiger Streber auf. Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei und Hochstapelei. Die jungen Filmemacher beweisen beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle absolviert der Neuling Jason Schwarzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitze Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) City
S
Save the last Dance USA 200, R: Thoms Carter, D: Jiulia Stiles, Thomas Derek
„Wie schön – Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Baltettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muß.“ (Cinema) City
Der Schuh des Manitu Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz
„Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael „Bully“ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old Shatterhand-Figuren aus der „Bullyparade“. Zur Freude der „Traumschiff-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del), Apollo 1 (Bhv), Cinemaxx (Ol)
Shrek – Der tollkühne Held USA 2001, R: Vicky Jenson, Andrew Adamson
„Ein Oger, ein grüner einzelgängerischer Waldbewohner, wird in seinem Heim von einer Horde klassischer Märchenfiguren heimgesucht, die vor einem Schlossherren fliehen, der sie einfangen will. Der Fürst verspricht, die Ruhe des Ogers wiederherzustellen, wenn der für ihn eine Prinzessin aus der Gewalt eines Drachen befreit. Computeranimierte Verfilmung eines amerikanischen Kinderbuchs, die viele bekannte Märchen versammelt und dabei vor allem jene Art von Niedlichkeit aufs Korn nimmt, die in Disneyfilmen dominiert. Dabei entsteht viel ironischer Humor, der mit einer spannenden Erzählung einher geht. Technisch hervorragend, in ansprechende Bilder gefasst.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, Cinestar, Passage (Bhv), Passage (Del), CinemaxX (Ol)
The Score USA 2001, R: Frank Oz, D: Robert De Niro, Marlon Brando, Edward Norton
„Die Geschichte vom letzten großen Coup. Seit Jahren öffnet der Profi Nick (Robert De Niro) fremder Leute Tresore, sein Freund Max (Marlon Brando) gibt ihm dazu die richtigen Tipps und kümmert sich um die Weiterverwertung der Diebesware. Mit Hilfe des aufstrebenden Talents Jackie (Edward Norton) soll ein millionenschweres antikes Königszepter aus dem gut bewachten Zollhaus in Montreal entwendet werden. Regisseur Frank Oz verzichtet auf jeglichen Schnickschnack und lässt seinen Helden viel Raum – so wird „The Score“ zu einem Fest für die Kinolegenden Brando und De Niro und den Jungstar Edward Norton. Doch auch Frank Oz ist voll auf der Höhe: Die hochspannende halbstündige Einbruchsequenz sucht ihresgleichen.“ (Tip) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx (Ol), Passage 2 (Bhv)
Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt
„Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten, die Verlierer enden als Schweinefutter. Ritchies ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films „Bube, Dame, König, Gras“ gelungen ist.“ (Der Spiegel) City
Sweet November USA 2001, R: Patrick O'Connor, D: Keanu Reeves, Charlize Theron
„Yuppie Nelson wird vor die Tür gesetzt und sieht keinen anderen Ausweg als bei Neo-Hippie Sara einzuziehen, die Nelson zu ihrem „Projekt“ für den Monat November erklärt. Sie will ihn zu einem besseren, freien Menschen erziehen und wendet radikale Mittel an, die tatsächlich anschlagen: Nelson verliebt sich in Sara, doch als er ihr ein Heiratsangebot macht, lehnt sie ab. Zeitgemäßes, aber dennoch angenehm altmodisches Remake des Melodrams „Adieu, geliebter November“ aus dem Jahre 1968. Keanu Reeves und Charlize Theron stehen nach „Im Auftrag des Teufels“ erneut gemeinsam vor der Kamera und lassen sich von Regisseur Pat O'Connor durch eine angenehm unaufdringliche „Love Story“-Variante führen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx (Ol)
T
Thema Nr. 1 Deutschland 2001, R: Maria Bachmann, D: Antje Schmidt, Nicole Marischka
„Wie sich vier Superweiber die Männerwelt vorstellen. Das Regiedebüt von Werbestar Maria Bachmann (“Dann klappt's auch mit dem Nachbarn“) ist statt wortwitzig nur geschwätzig und platt bis unerträglich. Thema verfehlt.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar
Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh
Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. (hip) Atlantis
Tomb Raider USA 2001, R: Simon West, D: Angelina Jolie, Ian Glen
„Schön, schlau, schlagkräftig – Männertraum oder Bubenschreck? Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie zeigt als Wissenschaftlerin Lara Croft aller Welt, wozu eine Frau wirklich fähig ist. Regisseur Simon West („Con Air“) bewies bei der Adaption des Computergame-Bestsellers „Tomb Raider“ weit mehr Geschick als Kollegen, die sich an ähnlichen Verfilmungen versuchten. Anstelle eines tumben, munitionsintensiven Abklatsches schneiderte er seiner Hauptdarstellerin ein smartes Abenteuer auf die Hot Pants. Und setzte dabei weniger auf vordergründige Martial-Arts-Kunststücke als auf physische Eleganz – Lara rennt und schießt und springt.“ (Cinema) CineStar
Tomcats USA 2000, R: Gregory Poirier, D: Jerry O'Connell, Jake Busey
„Eine Junggesellen-Clique schließt eine Wette ab, dass derjenige, der am längsten den Hafen der Ehe meidet, eine halbe Million Dollar gewinnt. Als nur noch zwei übrig sind und einer von ihnen in Geldnöten steckt, versucht er den anderen mit Hilfe einer Komplizin auszutricksen. Sprachlich und filmisch anrüchige Zoten-Revue, die ihren frauenfeindlichen Humor vor allem auf einer modisch gewordenen „Ekel“-Ebene ausbreitet und von jeder wie auch immer gearteten künstlerischen Durchdringung weit entfernt ist.“ (filmdienst) CineStar
Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro
Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. (hip) City
Der Traum ist aus Deutschland 2000, R: Christoph Schuch
„Christoph Schuchs Dokumentarfilm über Rio Reiser und seine Politrockband „Ton Steine Scherben“ ist weniger TSS-Historie oder Konzertfilm, sondern untersucht vor allem die Frage nach der politischen Funktion von Musik. Seine Spurensuche bei Überlebenden und Freunden mit dazwischen montierten symbolischen Landschafts- ind Industriegebietsaufnahmen geht auch auf die Lage der heutigen Musikszen ein.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio
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Über kurz oder lang USA/Großbritannien 2000, R: Paddy Breathnach, D: Alan Rickman, Natasha Richardson
„Phil und seine Frau Sherry gehörten zu den Starfriseuren in Großbritannien, bis Sherry Phil wegen einer anderen Frau verließ. Eine Chance, seinen angeknacksten Ruhm wiederherzustellen, ergibt sich, als in seinem Heimatort die Meisterschaft im Haareschneiden ausgetragen werden soll. Dort muss er gegen einen Erzrivalen antreten, in dessen Tochter sich sein Sohn verguckt. Wunderbar witzige und herzliche Geschichte nach einem Drehbuch des „Ganz oder gar nicht“-Autoren Simon Beaufoy. In schrillem Milieu angesiedelt, konzentriert sich der irische Filmemacher Paddy Breathnach auf das Beziehungsgeflecht zwischen seinen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) Cinema, Casablanca (Ol)
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Vengo Frankreich 2000, R: Tony Gatlif, D: Antonio Canales,Ortes Villasan Rodriguez
„Autorenfilmer Gatlif frönt hier ungehemmt und ohne erkennbaren filmkünstlerischen Anspruch seiner Leidenschaft für den Flamenco und traditionelle andalusische Denk- und Lebensart. Mehr als die oberflächlich skizzierten Fimfiguren und die Tragödie des spanischen Freudenhausbesitzers (der sein Leben opfert, um eine von seinem Bruder begagene Bluttat zu sühnen) vermitteln einige lang ausgespielte Konzertmitschnitte und Musicalnummern etwas vom leidenschaftlichen Lebensgefühl und den kulturellen Wurzeln der Andalusier. Sehenwert für Flamenco-Enthusiasten.“ (tip) Gondel
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What Women Want (Was Frauen wollen) USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt / Originalfassung ohne Untertitel
„Ein alter Männertrum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe - so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft.“ (Der Spiegel) City
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You Can Count On Me USA 2000, R: Kenneth Lonergan, D: Laura Liney, Mark Ruffalo „Eigentlich hat Samatha ihr kleinstädtisches Leben als Bankangestellte und allein erziehende Mutter im Griff, doch dann kehrt ihr jüngerer Bruder unvermutet nach Hause zurück, offenbar ohne Habe und Bleibe, und stiftet durch ansteckenden Leichtsinn Chaos. Dem Film gelingt es, gerade aus dem Unspektakulären das Besondere zu machen.“ (Der Spiegel) City, Apollo (Bhv)
Z
Zusammen Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist
„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Debei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können.“ (filmdienst) Cinema
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