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Der Angriff auf USA erschüttert die Welt

BERLIN taz ■ Alle deutschen Flüge in die USA sind gestoppt worden. Aufgrund des totalen Startverbots im US-Luftraum trat in Frankfurt/Main der Krisenstab der Lufthansa zusammen. Die Partner-Linie United Airlines setzte weltweit alle Flüge aus. Der Reiseveranstalter TUI hat bis zum Freitag sämtliche Pauschalreisen in die USA ausgesetzt. Die Lufthansa sagte auch Flüge nach Tel Aviv, Beirut und Amman ab.

Die EU hat wegen der Anschläge auf das New Yorker World Trade Center und das US-Verteidigungsministerium ein Sondertreffen der EU-Außenminister einberufen. Das Treffen sei für heute anberaumt worden, sagte ein Sprecher von EU-Außenkommissar Patten gestern in Brüssel. Der außenpolitische Koordinator der EU, Javier Solana, sicherte den USA die Solidarität der Europäer zu und verurteilte die Anschläge scharf. Er sprach in einer Erklärung von einem „barbarischen Akt des Terrorismus“. Ebenfalls im Namen der EU verurteilte der Ratspräsident, Belgiens Ministerpräsident Verhofstadt, die Anschläge.

Der Präsident der EU-Kommission, Romano Prodi, hat sich entsetzt über die Anschläge in den USA geäußert. „Europäer, die USA und alle friedliebenden Menschen der Welt halten zusammen und verurteilen und widerstehen dem Terrorismus mit aller Kraft“, erklärte er.

Russlands Präsident Wladimir Putin sprach dem amerikanischen Volk gestern sein tiefes Mitgefühl angesichts der schrecklichen Tragödie aus. Er sprach von einem „terroristischen Akt“. Gleichzeitig wurden in Russland die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um ähnlichen Angriffen vorzubeugen. Das russische Militär setzte die Luftabwehr im gesamten Land in Gefechtsbereitschaft.

Der britische Premier Tony Blair hat die „schrecklichen Terroranschläge“ in den USA scharf verurteilt. Blair sagte deswegen gestern eine Rede vor dem britischen Gewerkschaftsbund ab. Vor den Delegierten erklärte er mit tränenerstickter Stimme: „Dieser Massenterrorismus ist das neue Übel unserer Welt. Wir müssen dieses Übel gemeinsam ausrotten.“

Frankreichs Regierungschef Lionel Jospin hat gestern vier Minister zu einer Krisensitzung zusammengerufen. Die Ressortchefs sollten über Konsequenzen nach den Angriffen auf die USA für Frankreich beraten. Präsident Jacques Chirac sicherte den Vereinigten Staaten die Solidarität und Freundschaft Frankreichs zu.

Erste deutsche Landesbehörden haben die Sicherheitsvorkehrungen für amerikanische und israelische Einrichtungen verschärft. In Berlin traf Innensenator Ehrhart Körting mit Polizei und Feuerwehr zu einer Sondersitzung zusammen. „Der Schutz ist auf ein Maximum hochgefahren“, sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums.

Bei den US-Streitkräften in Europa ist die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden. „Wir unternehmen sofortige und durchdachte Schritte, um die Sicherheit und Gesundheit von US-Personal und seinen Familien zu gewährleisten“, teilte John Tomassi von der Europäischen Kommandozentrale der US-Streitkräfte Eucom gestern in Stuttgart mit. Die Eucom koordiniert die Einsätze der Amerikaner wie zum Beispiel im Kosovokrieg.

Aus Solidarität mit den Menschen in den USA hat Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) das für gestern Abend geplante Abschlussfeuerwerk auf Pützchens Markt abgesagt.

Das Auswärtige Amt hat eine Hotline für Bürger eingerichtet: Tel. 01888-174600.

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