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FlowTex-Chef geständig

Verkauf von 3.187 nicht existenten Bohrsystemen waren Scheingeschäfte. Schaden: mehr als vier Milliarden Mark

MANNHEIM ap ■ Der mutmaßliche Milliardenbetrüger Manfred Schmider hat gestern im FlowTex-Prozess vor dem Mannheimer Landgericht ein Geständnis abgelegt. Nach Darstellung der Anklage sollen Schmider und sein mitangeklagter Kompagnon Klaus Kleiser die FlowTex-Gruppe bewusst falsch als ein gesundes und erfolgreiches Unternehmen dargestellt haben. Die Firma, die Bohrwerkzeuge herstellt, sei aber überschuldet gewesen. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Schaden von rund 4,13 Milliarden Mark aus. Die meisten Geschäfte der FlowTex-Inhaber seien Luftnummern gewesen: Die mutmaßlichen Betrüger sollen über 100 Banken und Leasinggesellschaften durch Scheingeschäfte mit nicht existenten Bohrsystemen geprellt haben. In fünf Jahren waren laut Anklage an rund 50 Leasingunternehmen 3.187 nicht vorhandene Bohrsysteme verkauft worden. Alleine an Leasingraten sind noch 2,8 Milliarden Mark offen.

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