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Ole tritt aufs Gaspedal

■ CDU-Bürgermeister in spe will Druck für Autos machen

Ole von Beust (CDU) will für einen baldigen Bau der Autobahn 26 sorgen. Der künftige Hamburger Bürgermeister kündigte gestern an, möglichst schnell nach der Senatsbildung mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel (SPD) über das Thema zu sprechen. Bisher habe der rot-grüne Hamburger Senat die von Niedersachsen gewünschte Realisierung der A 26 durch den Süderelberaum behindert. Ob der Bund aber überhaupt das Geld zur Fertigstellung der A 26 von Stade zur A 7 bei Waltershof zur Verfügung stellt, ist offen.

Für Hamburg hatte bislang eine Ortsumgehung für Finkenwerder durch eine Straßenanbindung des Airbus-Flugzeugwerkes Vorrang. Geplant war eine Trasse entlang der Alten Süderelbe zur A 7, da die Verbindung bereits zur 2003 geplanten Aufnahme der Produktion für den Superflieger A 380 gebraucht wird. Die Rechtskoalition will stattdessen das Airbus-Werk an die neue A 26 anschließen. Von Beust zeigte sich zuversichtlich, dass dies Finkenwerder von Durchgangsverkehr entlaste.

Zugleich wies er die teils harsche Kritik am Verkehrskonzept der künftigen Koalition aus CDU, Schill und FDP zurück. Es sei wichtig, den Verkehr flüssiger zu machen. Das neue Verkehrskonzept setzt einseitig auf den Autoverkehr zu Lasten von Radlern, Fußgängern und Bussen. Zudem sollen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und Tempo-30-Zonen weitgehend abgeschafft werden, Rasern und Falschparkern werden neue Entfaltungsmöglichkeiten versprochen.

Heftige Kritik – etwa an Tempo 60 auf Ausfallstraßen – haben Gewerkschaften, Anwohnerinis und Umweltverbände geübt. Selbst der ADAC hält das Konzept in Teilen für unsinnig und warnt, schwächere Verkehrsteilnehmer dürften nicht „hinten runter fallen“. lno/smv

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