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Pläne für Post-Taliban-Ära

Wenn die Taliban gestürzt sind, wollen Paris und Berlin aktiv an der Neuordnung Afghanistans mitwirken

PARIS dpa ■ Deutschland und Frankreich haben nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan ein gemeinsames Vorgehen verabredet. Mit Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac sei er sich einig über den Prozess nach der Beseitigung des Taliban-Regimes, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Gesprächen mit Chirac und Premierminister Lionel Jospin. Unter dem Dach der Vereinten Nationen und mit Beteiligung der afghanischen Bevölkerung sollte eine neue Führung eingerichtet werden. Dazu wollten insbesondere Deutschland und Frankreich beitragen.

„Wir werden in dem Post-Taliban-Prozess, den wir möglichst schnell herbeiführen wollen, als Europäer eine sichtbare Rolle spielen“, kündigte Schröder an. Er sprach sich erneut dagegen aus, die Angriffe auf Afghanistan zu unterbrechen. Eine Feuerpause würde die Auseinandersetzungen nur verlängern und den Menschen „Steine statt Brot“ geben. Chirac betonte, beide Staaten seien sehr besorgt über die humanitäre Lage in Afghanistan. Eine militärische Beteiligung Frankreichs oder Deutschlands an dem Konflikt schlossen beide Politiker nicht aus. Die Entscheidung zum Einsatz sei aber noch nicht gefallen, sagte Chirac.

An dem fünften informellen Treffen seit Jahresbeginn nahmen auch der französische Außenminister Hubert Vedrine und Bundesaußenminister Joschka Fischer teil. Fischer, der auf der Rückreise von einem Besuch in Saudi-Arabien und Iran nach Paris gekommen war, reiste gestern Morgen nach Israel weiter. Deutschland und Frankreich hatten nach den Querelen auf dem EU-Gipfel in Nizza im vorigen Dezember diese engeren Konsultationen vereinbart, um Differenzen und Missverständnisse auszuräumen.

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