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Eine Nacht – zwei PartiesJugend, bitte feiern

■ Vierte Nacht der Jugend ohne E-Gitarren. Dafür kommt Udo Lindenberg

Die vierte Nacht der Jugend unterscheidet sich in einem Punkt von den Veranstaltungen der letzten Jahre. Musiker müssen draußen bleiben. Noch im letzten Jahr waren viele Bands bei der Jugend-Nacht aufgetreten. Nun aber, teilt Veranstalter Helmut Hafner mit, sei Rock im Rathaus „aus guten Gründen“ nicht mehr erlaubt. Dem alten Gemäuer bekommen die wummernden Vibrationen nicht gut. Aus einer hat man daher zwei Veranstaltungen gemacht. Heute lädt die Stadt alle Musik-Fans zu einer Rock-Nacht in die Kesselhalle des Schlachthofs ein. Dabei sein werden neben Alt-Rocker Udo Lindenberg die Bands „Miasma“, „Capsize“ und "2nd Solution“ sowie „Feuerengel“, die Songs von Rammstein covern, und die „Hells Balls“, die die Halle mit AC/DC-Rock beschallen werden. Beginn ist heute um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr.

Die eigentliche Nacht der Jugend findet dann aber – wie gewohnt – im Rathaus statt. Los geht's am Mittwoch, 7. November, um 18 Uhr. 1998 von Bürgermeister Henning Scherf ins Leben gerufen, soll die Jugend-Nacht an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938 erinnern und gleichzeitig menschenfreundliches Engagement in der Gegenwart fördern. Eingeladen sind auch in diesem Jahr nicht nur Jugendliche, sondern alle Menschen, die Interesse an einem vielfältigen Kulturprogramm haben. Die Berliner Schriftstellerin Leonie Ossowski wird einen Vortrag halten. Das Motto „Erinnern, damit der Mensch dem Menschen ein Freund wird“ ist gleichzeitig Thema des Abends und kann anschließend mit Henning Scherf, Bildungssenator Willi Lemke (SPD), dem Vorsitzenden des Zentralrats der Roma und Sinti Romani Rose, der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung Marieluise Beck (Grüne), Schauspieler Dietmar Schönherr, Fußballer Dieter Eilts und vielen anderen Promis aus Bremen und der ganzen Welt diskutiert werden.

Kulturelle Höhepunkte der Jugend-Nacht werden Auftritte des Bremer Jugendorchesters sowie vieler Sänger, Chöre und Theatergruppen sein. Im Mittelpunkt, so Helmut Hafner, stünden aber die Begegnungen vieler junger Menschen aus der Stadt. evl

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