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VHS-Standort Kattenturm gerettet

■ Neue Leiterin der VHS Zweigstelle Süd freut sich auf geplanten Neubau in der Theodor-Bilroth-Straße

Seit dem 1. Oktober leitet Maria Spieker, ehemalige Abgeordnete der Grünen, die Süd-Dependance der Volkshochschule Bremen.

Noch im Sommer war nicht klar, wie und vor allen Dingen wo es in Kattenturm überhaupt ein Angebot der VHS geben kann. Denn das ehemalige Schulzentrum an der Theodor-Billroth Straße, in dem die Zweigstelle seit 1989 Räume nutzt, sollte Zug um Zug wieder von SchülerInnen „besetzt“ werden. „Die Schülerzahlen in Obervieland waren im Jahr 2000 explosionsartig angestiegen“, erklärt Barbara Loer, Leiterin der gesamten Bremer Volkshochschule.

Platz mußte her, und so landeten schon im August diesen Jahres drei Klassen rund sechzig FünftklässlerInnen in der einst verlassenen Schule. Das Gebäude wurde bis dato aber nicht nur von der VHS genutzt. Auch der Verein Quatier e.V. und Beratungsstellen des Amtes für soziale Dienste bringen Leben in die Bude. Gemeinsam bilden sie das „Kulturzentrum KATT“.

Im April gab es noch keine politische Lösung für das Platzproblem. Ein Neubau zu teuer für die Politik, ein Anbau zu klein für alle, die sich im „KATT“ zusammenschließen.

„Ich will die Dependance trotzdem nicht aufgeben“, beschloss Barbara Loer damals, und machte sich beherzt auf den Weg, eine Lösung – Geld – zu finden. Die hat sie jetzt parat: „Wir haben die Pläne für einen Neubau“. Wo jetzt noch Fahrradständer auf dem Schulgelände stehen, soll das Haus fürs „KATT“ hin. Die Finanzierung sei „im Prinzip gesichert“. Weil Loer nicht lockergelassen hatte, gibt es jetzt ein ganzes Sammelsurium von Geldgebern. „Eine Hälfte übernimmt die Stiftung ,Wohnliche Stadt'“, den anderen Teil des Geldes sammelte Loer in diversen Ressorts. Auch aus sozialen Fonds und EU-Projekten floss das gesuchte Geld.

Die Zweigstellenleiterin Maria Spieker freut sich über diese Entwicklung. Die räumliche Nähe zur Schule greift genau in ihr Konzept. „Ich möchte Schüler für unser Angebot begeistern, und die VHS damit verjüngen“, erklärt die Diplom-Pädagogin. Auch im nächsten Semester gibt es Comic-Zeichnenkurse für Jugendliche.

Der vom „KATT“ ins Leben gerufene „FunPark“, ein Platz mit Geräten zum Skaten, soll weitergebaut werden. Neben den Jugendlichen haben auch Migrantinnen speziellen Platz in Spiekers Planungen. Schon im nächsten Frühling soll es ein Berufsberatungsangebot für ausländische Frauen geben. Das multikulturelle Beratungsteam „MiBoP“ führt das Angebot im Bremer Süden durch.

„Kooperation mit anderen Einrichtungen sind Schwerpunkt meiner Arbeit“, betont Spieker. ,Vereinsmeierei' ist also nicht angesagt. Statt dessen plant sie Zukunftswerkstätten zusammen mit der Schule, Eltern und Lehrern. „Wir wollen dann gemeinsam nach Angeboten für Schüler gucken“. Auch zwischen der VHS und Kirchen, Kulturzentren und Bürgerhäusern gibt es Kooperationen.

Wenn alles gut läuft, will Barbara Loer den neuen Standort zum ersten Oktober nächsten Jahres eröffnen. „Ich hoffe, dass alles klappt“, betont Loer, „denn sonst platzt unser Angebot für den Herbst“. Im August werden drei zusätzliche fünfte Klassen erwartet, die die Räume im Schulzentrum brauchen.

Zur Zeit prüft die „Baumanagement GmbH“ die Unterlagen. Wenn das erledigt ist, beginnt das Baugenehmigungsverfahren. Und dann kommen hoffentlich schnell Maurer, Dachdecker und Co., um das neue Hauses für die VHS, und alle anderen vom Kulturzentrum „KATT“ zu bauen.

Melanie Haselhorst

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