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vorlauf bühneEsther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Manches sieht gar nicht aus wie Theater, ist aber trotzdem welches. Adriana Hölszkys Instrumentaldrama „Tragödia“ zum Beispiel, das die „Zeitgenössische Oper Berlin“ im Hebbel Theater aufführt (ab heute, 14. 11., bis Sonntag, 18. 11.). Kein Text, keine Darsteller, kein Bühnenbild. Das Drama findet im Kopf statt, wohin es durch die Ohren gelangen soll. Es ist dunkel, und die Zuschauer verfolgen das Geschehen liegend. Regisseurin Sabine Holzer hat zu diesem Zweck für die Zuschauer Liegestühle auf die Bühne gestellt. Im Fall von Wolf Biermann liegt das Theater in diesen Tagen genau 25 Jahre zurück. Damals wurde er nach einem Konzert aus der DDR ausgebürgert. Im Berliner Ensemble gedenkt man recht großflächig (Freitag, 16. 11., bereits um 15.30 Uhr) dieses Ereignisses, in dem manche den Anfang vom Ende der DDR gesehen haben. Zum Tanz der DDR-Vampire versammeln sich auf Peymanns Podium nicht nur Herr Biermann selbst, sondern u. a. auch Bärbel Bohley und Günter Schabowski. Wir vermuten, es wird auch gesungen werden. In der Schaubühne gibt es einen neuen Tanzabend von Luc Dunberry (ab Donnerstag, 15. 11.), in dem es um das Benehmen der Menschen im Zeitalter neuer Kriege und neuer Medien gehen soll. Im Hebbel Theater ist der litauische Regisseur Oskaras Korsunova mit zwei Inszenierungen zu Gast (ab Dienstag, 20. 11.), der auf dem Weg in die europäische Theater-Oberliga ist. Und dann stelle man sich vor, es gibt Theater und man braucht gar nicht hinzugehen. Denn es findet im Internet statt. „The Finalists“ heißt das Projekt der deutsch-britischen Performance-Gruppe „Gobquad“, Anette Schäfer und Miles Chalcraft, mit dem sie den ersten Internet-Theater-Preis aller Zeiten gewannen. Vier Internet-Identitäten legen ihre Spuren im www aus. Der Surfer ist life dabei (ab Samstag, 17. 11., unter http://www.thefinalists.aec.at).

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