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Pleitemeldung war Fälschung

Seit Mittwoch hat Salloa Rönnau keine ruhige Minute mehr. Die Pressesprecherin des Internet-Unternehmens Clickfish.com muss am Telefon immer wieder darauf hinweisen, dass der Betrieb nicht Konkurs gegangen ist. Eine Pressemitteilung, die das behauptet, war am Mittwoch bei diversen Presseorganen, unter anderem der Deutschen Presse-Agentur (dpa) eingegangen, und dpa hatte als auf Schnelligkeit angewiesenes Medium nichts Eiligeres zu tun, als die neueste Pleite der Branche zu verkünden. Die Pressemitteilung war jedoch eine auf Original-Clickfish-Briefpapier verfasste Fälschung. Nun ist man bei dem Unternehmen mit Sitz an der Barmbeker Straße auf der Suche nach dem, der dahinter steckt: Ein Konkurrenzbetrieb vielleicht, möglicherweise eine ehemalige MitarbeiterIn, die im Unfrieden geschieden ist.

Rönnau hat kurz, nachdem dpa die Meldung herausbrachte, die Agentur auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht. Die hat ihre Meldung daraufhin wieder zurückgezogen, doch die Nachricht war in der Fachwelt bereits verbreitet – und wurde auch nicht hinterfragt. Pleiten in der New Economy sind schließlich nichts Besonderes mehr, nachdem auch Vorzeigeunternehmen wie Kabel New Media oder Popnet die Segel gestrichen haben.

Clickfish nennt sich selbst das „Experten-Netzwerk“. Mit Hilfe so genannter Internet-Guides, Fachleuten aus unterschiedlichsten Fachgebieten, gibt das Unternehmen Antwort auf alle möglichen Fragen und Tipps, wo man im Netz weitere Informationen zu dem gesuchten Thema findet. Der Holtzbrinck-Verlag, dem auch Zeitungen wie der Tagesspiegel gehören, ist an Clickfish beteiligt. Bei dem Unternehmen waren mal gut 60 MitarbeiterInnen beschäftigt, heute arbeiten noch 32 Leute für Clickfish. aha

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