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Orden lastet auf CDU

Wegen einer FDJ-Medaille 1989: Thüringer CDU-Chef muss sich mit seiner DDR-Vergangenheit herumschlagen

ERFURT afp/ap ■ Thüringens CDU-Chef Dieter Althaus gerät wegen seiner DDR-Vergangenheit in Bedrängnis. Wie der Spiegel berichtet, belegen Zeugenaussagen, dass Althaus 1989 entgegen bisherigen Äußerungen eine Verdienstmedaille der Jugendorganisation FDJ entgegengenommen habe. Althaus wies die Behauptungen zurück. Er habe die ihm angetragene Medaille nicht angenommen, erklärte er am Freitag in Erfurt.

Laut Spiegel haben zwei Zeugen, darunter ein früherer Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Erfurt, die Übergabe der Auszeichnung an Althaus bestätigt. Darüber hinaus sei die Auszeichnung in einer Zeitung veröffentlicht worden. Althaus erklärte, eine in diesem Zusammenhang genannte Prämie von 500 DDR-Mark sei ihm damals von seiner Schule unter anderem für die Betreuung mathematisch begabter Schüler ausgezahlt worden. Er betonte, die Behauptung, er habe die Medaille „für hervorragende Leistungen bei der sozialistischen Erziehung“ erhalten, sei „falsch und werde auch durch ständige Wiederholung oder das Auftauchen angeblicher Zeugen nicht wahr“. Der 43-jährige Althaus, der auch CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag ist, gilt derzeit als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Bernhard Vogels im Amt des Ministerpräsidenten Ende 2004.

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