Isaf-Soldaten geraten unter Beschuss

Keine Verletzten bei Schüssen auf britische Fallschirmjäger in Kabul. Raketenversteck in Südafghanistan entdeckt

KABUL afp/dpa ■ Britische Fallschirmjäger der internationalen Schutztruppe in Afghanistan sind in Kabul beschossen worden. Sie erwiderten das Feuer, berichtete gestern BBC. Nach Angaben eines Truppensprechers sei bei dem Schusswechsel am Mittwochabend niemand verletzt worden. Das Feuer sei auf die Soldaten eröffnet worden, als diese gerade aus ihren Wagen stiegen, um zu Fuß durch den westlichen Teil der Stadt zu patrouillieren.

Im selben Bezirk von Kabul hatten am Samstag zwei britische Fallschirmjäger ein Taxi mit einer schwangeren Frau beschossen. Sie waren daraufhin nach Großbritannien zurückbeordert worden. Der Schwager der schwangeren Frau war durch die Schüsse getötet worden. Laut britischer Darstellung hatten die Soldaten zurückgefeuert, nachdem die Isaf-Patrouille angegriffen worden war. Ermittlungen des afghanischen Innenministeriums zufolge hatten dagegen nur die britischen Fallschirmjäger Waffen gebraucht.

Die von den Briten geleitete Isaf soll bis Ende des Monats rund 4.500 Mann zählen. Ihr Mandat ist bislang auf die Hauptstadt Kabul begrenzt. Die Interimsregierung von Hamid Karsai wünscht dagegen, dass die Isaf auch in anderen Provinzen des Landes eingesetzt wird. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sprach sich aber dagegen aus, die Isaf-Truppen aufzustocken. Stattdessen würden die Vereinigten Staaten Afghanistan beim Aufbau einer eigenen Armee unterstützen, sagte er.

Die US-geführte Anti-Terror-Allianz entdeckte derweil in einem Versteck im Südosten Afghanistans 27 Luftabwehrraketen. Nach US-Angaben handelte es sich um sowjetische und chinesische Boden-Luft-Raketen, die gegen die Luftwaffenbasis gerichtet waren. Die Waffen seien Anfang der Woche von einem Spezialkommando zerstört worden. Den Angaben zufolge hatten Bewohner der Region US-Soldaten auf das Versteck in dem rund hundert Kilometer von Kandahar entfernten Ort Tarin Kowt aufmerksam gemacht.