: Zehn Jahre Lachen: in zwei Tagen
Das Theater des Lachens feiert Jubiläum und zeigt eine Werkschau seiner grotesken Experimentaldramatik
Das Theater des Lachens wird zehn Jahre alt. „Das Lachen ist nicht an Nationalitäten, Hierachien, Geschlecht, Alter oder Glauben gebunden. Es erweist sich als das einfachste Vergnügen unseres Lebens. Das Hauptanliegen des Theaters des Lachens ist ein Blick auf die Grundtatsachen des Lebens, die sinnlichste Verständigung zwischen Menschen mit unseren Mitteln – den Mitteln des Theaters.“ So weit die Selbstbeschreibung der Jubilare, die allerdings mit theatralischer Reduktion von Komplexität nichts am Hut haben. Dem Theater des Lachens geht es vielmehr um grotesk-intelligente, komische Dekonstruktionen und Reinterpretationen dramatischer Klassiker der Weltliteratur zwischen Sinn und Sinnlichkeit, Lachen und Lächerlichkeit. Wie das Lachen in seiner reinsten Form die statische Normierung der Welt zertrümmert, befreit es im Theater vom hochkulturellen Schrecken klassischer Erhabenheit und kanonischer Erstarrung. So wurde Lessings „Nathan“ in den Baustellenunderground eines Straßentunnels verlegt, in Sophokles’ „Antigone“ der tragische schwarze Peter konsequent zwischen den Darstellern umhergeschoben oder der pathologische Identitätsverlust von Shakespeares „König Lear“ durch Puppenspiel und weirdes Crossdressing konterkariert. Die Greatest Hits dieser invertierten Katharsis gibt es heute mit „Don Quixote“ (20 Uhr), „Lear“ (22 Uhr) und „Dantons Tod“ (24 Uhr). Morgen wird die Werkschau mit „Fremdes Kind“ (11 Uhr), „Antigone“ (18 Uhr), „Lear“ (20 Uhr) und „Don Quixote“ (22 Uhr) fortgesetzt. Die Einzelvorstellungen kosten 8 Euro, einen gesamten Abend mit drei Stücken gibt’s für 20 Euro.
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