piwik no script img

Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) Casablanca OL, CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Gondel

America's Sweethearts USA 2001, R: Joe Roth, D: Billy Crystal, Julia Roberts, Catherine Zeta Jones

„Eine geschmackvolle und entlarvende Komödie über die Filmbranche und ihre Vermarktungskonzepte, die durch Selbstkritik, kluge Seitenhiebe und gut aufgelegte Darsteller überzeugt.“ (filmdienst) City

B

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück USA/Großbritannien 2001, R: Sharon Maguire, D: Renee Zellweger, Hugh Grant

„Unter Singles ist das Tagebuch der Bridget Jones Kult: Ein pummeliges neurotisches Wesen um die 30 kritzelt ein Jahr lang auf, was sie bewegt auf ihrer ständigen Jagd nach Mr. Perfect. Nur dass der Bestseller von Helen Fielding als US-Film viel von seinem schönen britischen Humor verliert.“ (tip) City

Britney Spears - Not a Girl USA 2002, R: Tamara Davis, D: Britney Spears, Dan Aykroyd

„Britney Spears in ihrer ersten großen Filmrolle. Passend zu ihrem Image darf sie dabei ein unschuldiges Mädchen mimen, das sich auf der Zwischenstufe vom Teenager zur Frau befindet. Die junge Poplady hält eindeutig die Zügel in der Hand und bestimmt mit ihren großen, schüchternen Augen wo es langgeht. Britney, das brave Mädchen von nebenan – ganz ohne Ecken und Kanten. Und genau da liegt das Problem. Der gesamte Roadtrip läuft gemütlich vor sich hin. Alles passiert ganz beiläufig. Sei es der Schulabschluss, der Gewinn eines Karaoke-Wettbewerbs oder der erste Sex. Die Fangemeinde wird es verschmerzen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV, CinemaxX DEL, Cinestar

C

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. ,Chocolat' ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) City

clip cult vol. 1 Großbritannien/Frankreich/Japan/USA 1999 / Originalfassung ohne Untertitel

„In einer audiovisuellen Wundertüte präsentiert der deutsche Verleih Rapideyemovie zwölf Videoclips, in denen das Bild nicht zur aufgeputzten Promotionsfläche gerät. Wenn sich Bilder und Klänge kontrapunktisch ergänzen, generieren sie künstlerischen Wechselstrom. Das beweisen etwa sechs Videos von Chris Cunningham, der in seinen Arbeiten für Nonkonformisten wie Squarepusher oder Björk grimmigen Witz mit traumatischen Visionen kreuzt; ebenso die stark vertretenen Japaner, wie beispielsweise Hiroyuki Nakan, der Schwertkämpfer zu Photeks überschäumendem Drive tanzen lässt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Kino 46

Corellis Mandoline USA/Großbritannien 2000, R: John Madden, D: Nicolas Cage, Penelope Cruz

„Idyllisch fotografierter Operttenpudding mit ,Doktor Schiwago'-Anleihen: Der fidele italienische Hauptmann Corelli tollt während des Zweiten Weltkriegs mit seinen Kameraden am okkupierten griechischen Strand herum und lehrt das Inselvolk Dolce Vita. Dann verderben infame Nazi-Schergen doch noch die Laune.“ (Der Spiegel) City

E

E.T. - Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca OL, CinemaxX Del, Lichtspielhaus Del, Passage BHV. Schauburg

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Cinema

Faust Deutschland 1960, R: Peter Goski, D: Gustav Gründgens, Will Quadflieg

„Gründgens inszenierte die damals enthusiastisch gefeierte Version des Stückes im Deutschen Schauspielhaus und spielte darin die Rolle seines Lebens, wie wir spätestens seit dem Roman von Klaus Mann wissen. Der Film wirkt heute doch sehr verstaubt, aber das Charisma von Gründgens schimmert immer noch durch. (hip) City

Ferien auf Saltkrokan - die Seeräuber Schweden 1966, R: Olle Hellbom, D: Torsten Liocrona, Louise Edlind

"Die Kinder und Erwachsenen der Insel Saltkrorkan spielen zwei gegnerische Piratenbanden. Kinderfilm nach Astrid Lindgren.“ (Lexikon des internationalen Films) City

From Hell USA 2001, R: Albert & Allen Hughes, D: Johnny Depp, Heather Graham

„Wer war Jack the Ripper? Diese Frage beschäftigt Kriminalisten seit über 100 Jahren. Basierend auf einem Comic von Allan Moore präsentierten die Zwillingsbrüder Allen und Albert Hughes ihre eigene Interpretation der Legende. Wunderbar düster und intensiv setzten sie dabei die englische Hauptstadt in Szene. Die grauenvollen Morde zeigen sie in blutig schockierenden Bildern. Mittendrin der ,Sleepy Hollow'-erprobte Johnnny Depp als junger, zweifelnder Held, der erneut durch seine beeindruckend fesselnde Spielweise überzeugt. Ein optisch wie inhaltlich schaurig brillantes Filmerlebnis, das die Nerven seiner Zuschauer nachhaltig strapaziert.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL

H

Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert)

CinemaxX, CineStar, City, CinemaxX OL

Heaven Deutschland 2002, R: Tom Tykwer, D: Cate Blanchett, Giovanni Ribisi

„Philippa legt eine Bombe und vier Menschen sterben. Der Rauschgiftdealer, dem der Anschlag galt, bleibt unverletzt. Beim Verhör verliebt sich der Carabinieri Filippo in die Mörderin. Er hilft, den Verbrecher zu töten, und begibt sich mit ihr auf eine aussichtslose Flucht. Tom Tykwers Film geht auf ein unrealisiertes Drehbuch von Krzysztof Kieslowski zurück. „Heaven“ ist ein konzentriert erzählter Film, der ohne jede Effekthascherei auskommt.“ (tip) Filmstudio Heidi Schweiz, Frankreich 2001, R: Markus Imboden, D: Cornelia Gröschel, Marianne Denicourt

„Von Johanna Spyris Roman gibt es bereits zwölf Kinofassungen. Regisseur Markus Imboden ('Frau Rettich, die Czerni und ich') hat den Stoff modernisiert. So ist Klaras Handicap nicht der Rollstuhl, sondern die karrieresüchtige Mama, Heidi selbst wird per Blitzschlag zur Waise. Das kommt so holzschnittartig daher, wie fast das gesamte Spiel des Ensembles.“ (Cinema) CinemaxX Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet. Inszeniert von Peter Jackson mit dem anmutigen Erfindungsreichtum, den man sich nach dessen ,Heavenly Creatures' erhoffen durfte, ist die ,Mittelerde' dieser Gefährten vibrierend lebendig. ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, CineStar, City, CinemaxX OL

I

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV

Im Bann des Jade Skorpions USA 2001, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Elisabeth Berkley

„Im Jahr 1940 gerät ein smarter Versicherungsdetektiv in den machtvollen Einfluss eines verbrecherischen Magiers und raubt unter Hypnose die Tresore seiner Kunden aus. Eine stilvoll ausgestattete Gaunerkomödie, die durch routinierte Selbstironie, geistreichen Witz und eine elegante Musikkdramaturgie überzeugt.“ (filmdienst) City

Innocence - Erste Liebe, zweite Chance Australien 2000, R: Paul Cox, D: Julia Blake, Charles Tingweil

„Greis und Greisin entdecken in diesem kleinen Film des großen australischen Regisseurs Paul Cox ihre vor 50 Jahren eingeschlafene große Liebe neu und versuchen, sie trotz Ehemann und Zeichen der Zeit wieder zu beleben. Die Grandparents-in-Love sind so charmant wie überzeugend, die Rückblicke der Protagonisten flirren vor niedlich-sentimentaler Nachkriegs-Romantik, aber die künstlichen Dialoge und der Seniorenheim-Rhythmus des Films irritieren doch ein wenig.“ (tip) Cinema

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ,Chocolat', sondern der fünfte Dogmafilm ,Italiensk for Begyndere'. Beide liefen im Wettbewerb und ,Italienisch...' wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfig es fertig bringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) Atlantis, Casablanca OL

J

Jalla! Jalla! Schweden 2000, R: Josef Fares, D: Fares Fares, Torkel Petersson

„Als wären die unzähligen Hundehaufen und versifften Ententeiche im städtischen Grün nicht schon schlimm genug, wartet auf zwei befreundete Gärtner noch ganz anderes: Mans kämpft mit Potenzproblemen und Roro mit seiner vom Heiratswahn befallenen libanesischen Sippe, die ihn mit einer Unbekannten verkuppeln will. Doch Roro ist bereits verliebt - in Lisa. Hoffnungslos? Aber nein. Ein frisches Spielfilmdebüt des 24-jährigen Libanesen Josef Fares, herrlich komisch und unverkrampft.“ (tip) Schauburg

Jane Austens Verführung - Persuasion England 1995, R: Roger Mitchell, D: Amanda Root, Ciara Hinds / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film erzählt auf eine geradezu altmodisch liebevolle und feinfühlige Art, wie das Mauerblümchen Anne Elliot sich gegen allen Klatsch und Tratsch durch Ausdauer sein Glück verdient, und er hat mit Amanda Root eine Hauptdarstellerin, die mit Charme und der rotbäckigen Frische eines Winteräpfelchens den Sieg dieser geborenen Verliererin beglaubigt. Was für ein Balanceakt: Ein Film, in dem die großen Liebenden einander auf Schritt und Tritt begegnen und doch über ein paar gequälte Höflichkeiten kein Wort zu wechseln vermögen – bis ganz zum Schluss.“ (Der Spiegel) Atlantis

K

Der kleine Eisbär Deutschland 2001, R: Piet de Rycker, Graf Thilo Rothkirch

„Nachdem Eisbär Lars seine ersten herzigen Abenteuer in der ,Sendung mit der Maus' überstanden hat, wagt er jetzt einen Ausflug auf die Leinwand. Über zwei Jahre haben 200 Zeichner an dem bislang aufwändigsten deutschen Zeichentrickfilm gebastelt. ,Der kleine Eisbär' Lars kann sich sehen lassen! Bunte Bilderflut mit wichtigen Botschaften von Freundschaft und Andersdenken - für Kinder. Erwachsene dürften von der überdosierten Süße allerdings Karies bekommen.“ (Cinema) CinemaxX, CinemaxX DEL

Der kleine Maulwurf CSSR 2001, R: Zdenek Miler

Acht Zeichentrickfilme aus den 60er und 70er Jahren über den tschechischen Verwandten der kleinen Maus, die ebenso simpel, naiv und deshalb herzerwärmend sind. (hip) Filmstudio

Knallharte Jungs Deutschland 2002, R: Granz Henman, D: Tobias Schenke, Axel Stein

„Wie schon im ersten Teil ,Harte Jungs' geht's auch hier nur um eins, den hektischen Austausch von Körperflüssigkeiten zwischen pubertierenden Teenies - und das Ergebnis ist so bescheuert, wie es klingt. Hart, knallhart, knallblöd!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage BHV, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

M

The Man Who Wasn't There USA 2001, R: Joel Coen, D: Bily Bob Thornton, Frances McDormand

„Bizarre Figuren gehören bei Joel und Ethan Coen zum Standardrepertoire. Wie sie hier die Karikatur eines Durchschnittsamerikaners mit der typischen Dramaturgie des ,schwarzen Serie'-Hollywoods kreuzen, beweist erneut, wie virtuos die Brüder mit dem Genrekino umzugehen verstehen.“ (TV-Spielfilm) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien' genauso wie ,Strange Days': Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnis nicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Film noir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City

Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai

"Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV, CinemaxX DEL

Moulin Rouge USA/Australien 2001, R: Baz Luhrman, D: Nicole Kidman, Ewan McGregor

„Die romanhafte Geschichte vom armen Schriftsteller, der sich in eine attraktive Kurtisane verliebt, wird in den Pariser Vergnügungstempel ,Moulin Rouge' zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts verlegt. Die filmische Opulenz und Virtuosität werden auf Dauer durch allzu großes Vertrauen auf die emotionale Überzeugungskraft der tragischen Liebesgeschichte beeinträchtigt.“ (filmdienst)CineStar, City

N

Nomaden der Lüfte Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„'Das Geheimnis der Zugvögel' - so der Untertitel des Films - ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen. Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl die Voraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) Gondel, Casablanca OL

O

Ocean's Eleven USA 2001, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt

„Klassische Pianisten klimpern manchmal einen Ragtime in die Tasten, nur so zum Spaß. Dies macht Steven Soderbergh in ,Ocean's Eleven'. Dieser ist ein Genre-Film wie von der Stange, das Remake des Frank-Sinatra-Films ,Frankie und seine Spießgesellen', und Soderbergh, der sonst höher zielt, machte ihn aus einer Laune heraus. Als ,Heist-Movie' ist ,Ocean's Eleven' nicht unbedingt erstklassig. Es gibt raffiniertere Einbruchspläne, vor kurzem erst in ,The Score', aber dies ist ja auch kein spannender Film, sondern ein cooler. Clooney und Roberts streben die Eleganz von Stars wie Cary Grant und Ingrid Bergman an. Mir hat der Film Spaß gemacht. Er hat mich nicht begeistert, doch als Fingerübung mochte ich ihn, aber nun ist es Zeit für Soderbergh, zurück an die Arbeit zu gehen.“ (Roger Ebert) CineStar, City

Open Your Eyes Spanien/Frankreich/Italien 1997, R: Alejandro Amenabar, D: Eduardo Noriega, Penélope Cruz

„Ein kühler Thriller über die Angst und die Unfähigkeit, sich der Realität zu stellen. Im Gegensatz zum amerikanischen Remake „Vanilla Sky“ wirkt „Open Your Eyes“ fast abstrakt: kein Pop, keine glitzernden Obrflächen, kaum Sympathie für die Figuren. So erscheint der Absturz des Helden César, der seine glatte Schönheit durch die bei einem Autounfall erlittenen Verstümmelungen verliert, noch tiefer. Die größere Distanz macht den Film des jungen spanisch-chilenischen Regisseurs zu einem intellektuellen Vergnügen.“ (tip) Atlantis

The Others USA/Großbritannien 2001, R: Alejandro Amenábar, D: Nicole Kidman, Christopher Eccleston / Originalfassung ohne Untertitel

„An klassichen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, als man alles begriffen zu haben glaubt. Eine nachhaltige Irritaion, die die Möglichkeiten des Genres auslotet, ist die Folge. Verhalten inszeniert, da es weniger um die Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimung und tiefe Trauer geht.“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL

P

Der Pakt der Wölfe Frankreich 2001 R: Christophe Gans, D: Samuel Le Bihan, Mark Dacascos

„Der smarte Haudegen Chevalier de Fronsac soll im Auftrag des Königs eine mythische Bestie jagen... Wie ein Sonnengott herrscht Amerika über das Action- und Horrorkino. Jetzt stürmt ein französischer Werwolf Hollywoods Bastille. ,Das klappt nie!' heulten Skeptiker unisono. Die Nörgler zogen längst den Schwanz ein. Allein fünf Millionen Franzosen erlagen dem soghaften Mix aus Action, Horror, Liebes-, Verschwörungs- und Kostümdrama. Auch wenn ,Der Pakt der Wölfe' 1765 spielt, die wilde Jagd ist wahrlich nicht von gestern.“ (cinema) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

Pretty Woman USA 1989, R: Garry Marshall, D: Julia Roberts, Richtsd Gere

„Das bekannte „Pygmalion“-Thema in einer unterhaltsamen Neuauflage, angesiedelt vor der schicken Hollywood-Kulisse des Rodeo Drive und des Luxushotels Beverley Willshire. Eine elegant von der Komödie zum märchenhaften Melodram wechselnde Fabel, die im spielerischeh Umgang mit dem Klischee Zeit und Lust findet, der menschlichen Seite des Stoffes etwas näherzukommen und das Happy-End in eine Kino-Illusion par excellence verwandelt.“ (Lexikon des internationalen Films) City

R

Reise nach Kandahar Iran/Frankreich 2001, R: Mohsen Makhmalbaf, D: Niloufar Pazira, Hasan Tantai / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Journalistin Nafas reist durch die kargen Landschaften Afghanistans, um ihre Schwester in Kandahar zu besuchen, die Selbstmord begehen will. Sie wird mit Leid und Unterdrückung durch das Taliban-Regime in der Bevölkerung konfrontiert. Die Odyssee durch die Wüste an der iranisch-afghanischen Grenze formuliert der renommierte iranische Filmemacher Mohsen Makhmalbaf als filmischen Schrei um Hilfe und als humanistisches Plädoyer.“ (Blickpunkt:Film) Cinema

Rembrandt Frankreich/Deutschland/Niederlande 1999, R: Charles Mattton, D: Klaus Maria Brandauer, Romane Bohringer

„Wenn Klaus Maria Brandauer in den Spiegel blickt, sieht er immer ein Genie. Den Maler Rembrandt sieht er als Opfer, das sich nur durch Kunst der Gesellschaft erwehren kann. Über Charles Mattons unglaublich einfältige Illustrationsregie kann man getrost hinwegsehen, interessant ist allenfalls die Beobachtung, dass Brandauer als Rembrandt ein wenig gebrochen wirkt.“ (tip) Gondel

Resident Evil Großbritannien/Deutschland 2002, R: Paul Anderson, D: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Heike Makatsch

„Im geheimen, unterirdischen Forschungslabor der Umbrella-Company wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Schlagartig infiziert er die gesamte Belegschaft und verwandelt sie in seelenlose Monster. Mit Mädchenmacht auf Zombiejagd! Egal, ob auf der guten oder der bösen Seite. Hier haben eindeutig die Frauen das Sagen. Eine unbedarfte Milla Jovovich kämpft Seite an Seite mit der stark unterkühlten, ,Girlfight'-erprobten Michelle Rodriguez gegen Zombinen wie Heike Makatsch und weibliche Computer. Aber die Schockelemente sind einfach zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube' angelehnt und die Sprüche zu platt. ,Resident Evil' reiht sich somit nahtlos in die endlose Schlange missglückter Videospiel-Umsetzungen ein.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV

Rollerball USA 2001, R: John McTiernan, D: Chris Klein, Jean Reno

„'Mitte der 70erJahre rang James Caan in der Rollerball-Arena um Punkte und Ehre. Ein Streifen mit Kultcharakter. Im Remake nahmen sich Actionregisseur John McTiernan ('Stirb Langsam') und Erfolgsproduzent Charles Roven ('12 Monkeys') dieses spannungsgeladenen Themas an. Für die tragende Rolle des skrupellosen Rollerball-Chefs wurde der charismatische Franzose Jean Reno gewonnen. Da konnte doch eigentlich nichts schief gehen. Denkste! Die spärlichen Frauenrollen sind einzig darauf angelegt, ständig oben ohne durchs Bild zu hüpfen, und die Männer entpuppen sich allesamt als stumpfsinnige Rowdys. Ohne Sinn und Verstand wird 95 Minuten zu harten Heavy-Metal-Klängen aufeinander eingedroschen. Hirnloser und gewaltverherrlichender kann ein Actionfilm kaum sein.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV, CinemaxX Del, CinemaxX OL, Lichtspielhaus Del

Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen/Deutschland 1984, R: Tage Danielsson. D: Hanna Zetterberg, Dan Häfstrom

Neben den Pippi-Langstrumpf-Filmen die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft richtig schön wild und Ronja eine pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. (hip) Kino 46

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema, CinemaxX, Casablanca OL

S

Sag kein Wort USA 2001, R: Gary Fleder, D: Michael Douglas, Brittany Murphy

„Die kleine Tochter eines renomierten Psychiaters wird entführt. Binnen weniger Stunden soll der Arzt einer Patientin einen Zahlencode entlocken, mit dem die Gangster Zugang zur Beute eines lange zurück liegenden Raubes enthalten. Handwerklich solide inzenierter Actionthriller, der eine düstere Atmosphäre von Bedrohung und Überwachung schafft.“ (filmdienst) City

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ,Chocolat' ist auch ,Schiffsmeldungen' eine gediegene Literaturverfilmung (des Romans von E. Annie Proulx), die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Casablanca OL

Schwer verliebt USA 2001, R: Bobby & Peter Farrelly. D: Gwyneth Paltrow, Jack Black

„Als der oberflächliche Hal von einem Selbsthilfeguru hypnotisiert wird, nur noch die innere Schönheit von Frauen wahrzunehmen, verliebt er sich in die 150 Kilo schwere Rosemary, die er als gertenschlanke Schönheit wahrnimmt. Die schwergewichtige Love Story der Farrelly-Brüder geizt zwar nicht mit teils hartgesottenen Dickenwitzen, wartet aber auch mit einer erstaunlichen Sensibilität auf, und Gwyneth Paltrow darf ähnlich viel Charme versprühen wie Cameron Diaz in dem Farrelly-Hit ,Verrückt nach Mary'.“ (Blickpunkt:Film)CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL

Seom - The Isle Südkorea 2000, R: Kim Ki-Duk, D: Suh Jung, Kim Yoo-sik / Originalfassung mit Untertiteln

„An einem verwunschenen Ort trägt sich diese Erzählung zu: Im aufziehenden Nebel, am Wasser eines namenlosen Sees in Südkorea. Hier arbeitet die stumme Hee-Jin. Sie vermietet schwimmende Baracken an Angler und sexuelle Abenteurer und stellt für Geld auch den eigenen Körper zur Verfügung. Regisseur Kim taucht mit seinen Helden in ein gewalttätiges Märchen ab, das mit Eifersucht und Selbstzerstörung, mit Angelhaken und Fäkalien, mit Tier- und Menschenfleisch zu tun hat.“ (tip) Kino 46

Spy Game USA 2001, R: Tony Scott D: Robert Redford, Brad Pitt

 Spy Game, der finale Countdown, schildert eine Männerfreundschaft über 16 Jahre. Robert Redford spielt einen CIA-Agenten, der gegen Ende des Vietnam-Kriegs in einem jungen Mann (Brad Pitt) sein jugendliches Ebenbild findet. Die verschachtelte Dranmturgie, die den Zuschauer ständig in lang vergangene Kriege katapultiert, bremst den Film immer wieder, bevor er richtig in Schwung kommmt (Der Spiegel) CinemaxX, CinemaxX Del, CinemaxX Ol, Cinestar, Passage BHV Die Stimme des Mondes Italien 1990, R: Federico Fellini, D; Roberto Benigni, Paolo Vilagio

Von den Mondsüchtigen erzählt uns Federico Fellini in seinem letzten Film, von den verwirrten, hellsichtigen Wanderern der Nacht, die in Brunnen nach der Stimme des Mondes lauschen oder zwischen den Schenkeln der sexgierigen Ehefrau das Fliegen lernen. Zuletzt hat Fellini mit Roberto Benigni wieder einen Schauspieler gefunden, dessen Präsenz die vielen verschiedenen Partikel des Film wie eine Klammer zusamenhalten konnte. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Regisseur diesen extrovertierten Zappelphilipp in einen leisen, in sich gekehrten Träumer verwandelt hat. Benigni ist Fellinis alter ego Salvini – ein Optimist, der mit kindlich staunenden Augen durch seine Traumwelt schlafwandelt, dem Mond folgt und dabei ihrer Stimme, denn in Italien ist „La Luna“ weiblich. (hip) Kino 46

T

Taking Sides - Der Fall Furtwängler Deutschland 2001, R: István Szabó, D: Stellan Skaarsgöärd, Harvey Keitel

„Wilhelm Furtwängler gehörte zu den größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Doch seine Rolle im Dritten Reich war immer umstritten. In einem psychisch bewegenden Kammerspiel zeichnet István Szabo ein fiktives Verhör nach, das Furtwängler eine freundschaftliche Nähe zu wichtigen Nazigrößen beweisen soll. Brillant, wie sich Harvey Keitel in den schonungslosen Eifer des verhörenden Majors hineinsteigert. Brillant aber auch die Leistung von Stellan Skarsgard, wie er sich in der Rolle des Angeklagten mit Schweiß auf der Stirn aus allen Anschuldigungen herauszuwinden versucht. Zusammen führen sie den Zuschauer durch ein beklemmendes Wechselbad der Gefühle.“ (film.de) „Der entscheidenden Fragestellung weicht der Film allerdings komplett aus: Wie die vermeintlich ,erhabene' klassische Musik äußerst wirkungsvoll für die propagandistischen Zwecke des NS-Staates eingesetzt werden konnte.“ (HB) Filmstudio

The Time Machine USA 2002, R: Simon Wells, D: Guy Pearce, Jeremy Irons

„Bevor die B-Movie-Brillanz der ersten „Time Machine“-Verfilmung von 1960 durch sklavischen Glauben an Spezialeffekte ausradiert wird, müht sich das Remake immerhin um reizvolle Motive für den Zeitreisenden. So investiert Guy Pearce (“Memento“) in der ersten Filmhälfte zwingenden Fatalismus, wenn ringsrum Herzen oder ganze Planeten zerbersten. Schnitt. 800.000 Jahre später. Und im denkbar hirnrissigsten dramaturgischen Bruch gibt der Bücherwurm nun den Mad Max und soll den Über-Morlock Jeremy Irons aus dessen Marilyn-Manson-Maske prügeln. Merke: Zeitmaschinen schützen vor tödlichem Timing nicht.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

Training Day USA 2001, R: Antoine Fuqua, D: Denzel Washington, Ethan Hawke

„'Training Day' zeigt einen Tag im Leben zweier Drogenermittler in den Straßen von L.A.. Regisseur Antoine Fuqua verwendt die üblichen Zutaten wie Gewalt, Drogen und Ghetto-Attitüden und lässt Rapstars wie Dr. Dre und Snoop Dogg in schillernden Nebenrollen auftreten.“ (Der Spiegel) City

Tunten lügen nicht Deutschland 2002, R: Rosa von Praunheim

Dokumentarfilm über vier eigenwillige und mutige Tunten aus der Berliner Schwulenkulturszene, von denen drei HIV-positiv sind: „Alle vier arbeiten, streiten und lieben immer wieder gemeinsam, denn sie verstehen sich als Familie und nur der Tod kann sie trennen.“ (von Praunheim) Cinema

U

Unterwegs in die nächste Dimension Deutschland 2001, R: Clemens Kuby

"Sechs Filmberichte über Schamanen in Asien, Russland und Südamerika, die angeblich sogar Krebs oder Aids heilen können. Hinterfragt oder analysiert werden ihre Fähigkeiten nicht, Verständnis für ihre spirituelle Welt wird ebenso wenig vermittelt - es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er davon hält.“ (tip) Cinema

V

Vaya Con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt..“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL

W

Was nicht passt, wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorwarth, D: Ralf Richter, Willi Thomczyk

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmel gibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwinden soll: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Allet easy! Doch dann steht plötzlich doppelter Ärger an: Ihr Boss steht vor der Pleite, und Horsts Tochter Astrid verliebt sich ausgerechnet in einen schnöseligen Architekturstudenten. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwaths Erfolg ,Bang Boom Bang': Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

Weil es Dich gibt USA 2001, R: Peter Chelsom, D: John Cussack, Kate Beckinsale

„Bei zwei jungen Menschen springt im vorweihnachtlichen New York der Funke über, aber sie überlassen es dem Schicksal, ob sie sich jemals wiedersehen werden. Die leichtgewichtige Story orientiert sich an Vorbildern der klassischen romantischen Komödie, kommt aber nicht ohne Wiederholungen und Längen über die Runden.“ (filmdienst) City

Wir müssen zusammenhalten Tschechien 2000, R: Jan Hrebejk, Boleslav Plivka, Ana Sisková

„Josef und Marie verstecken den KZ-Flüchtling David in ihrer Speisekammer. Horst, Opportunist aus Überzeugung und häufiger Gast der beiden, wird damit zur Bedrohung. Die Lage spitzt sich zu, als Marie schwanger werden muss, damit kein Nazi in ihrer Wohnung einquartiert wird. In den Figuren spiegelt sich der fließende Übergang von Mut zu Feigheit, die unscharfe Grenze zwischen Kollaborateur, Verräter und Held. Den herrvoragenden Darstellern ist es zu verdanken, dass aus der Analyse von Mitgefühl, Anstand und Selbstschutz nicht ein theoretisches Planspiel, sondern eine märchenhafte Tragikomödie wird.“ (tip) Atlantis

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen