: Flaneur zwischen den Zeiten
Im Arsenal darf man Henry Ries auf der Suche nach dem alten Berlin begleiten
Wenigstens eines seiner Bilder hat man bestimmt schon gesehen. Das von dem „Rosinenbomber“, der gerade zur Landung in Tempelhof ansetzt, mit den Kindern auf dem Schutthaufen im Vordergrund. Ein Schnappschuss aus seiner Reportage über die Berliner Blockade, und zu der Zeit war Henry Ries längst nicht mehr heimisch in dieser Stadt, aus der ihn die Nazis vertrieben haben. Und in die der Fotojournalist doch immer wieder zurückkehrte. Schauend. Auch suchend. 1999 traf der Autor und Regisseur Manfred Wilhelms den damals 82-Jährigen vor dem Brandenburger Tor, wie er – mit einer Schachtel voller Berlin-Fotos – nach dem alten Berlin Ausschau hielt und überall die neuen Baustellen fand. Aus der Begegnung entstand dann mit „Henry Ries – Der Flaneur von Berlin“ eben eine Erzählung von zwei Städten, die im Rahmen von Wilhelms’ Berlin-Film-Zyklus im Arsenal zu sehen ist. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte und eine prima Ergänzung zum aktuellen Berlin-Sinfonien-Doppelpack noch dazu.
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