: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
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A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly
„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Cinestar, Gondel, Casablanca OL / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel
Anam Deutschland 2001, R: Buket Alakus, D: Nursel Köse
„Die Geschichte der türkischen Putzfrau Anam, die zusammen mit ihren Freundinnen versucht, ihren Sohn aus dem Drogenelend zu retten, setzt bei allem Ernst des Themas auch auf Humor - und zeichnet Anams Rettungsmission zugleich als Emanzipationsgeschichte einer eigentlich ganz traditionell orientierten Türkin in Deutschland. Dass dies auf denkbar plakative und klischeehafte Weise geschieht, muss man einem Erstlingswerk wohl nachsehen. Bis zur Stilsicherheit und Originalität eines Fati Akins (“Im Juli“) ist es jedenfalls noch ein sehr weiter Weg.“ (Cinema) CineStar
Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich/Deutschland 2002, R: Alain Chabat, D: Gérard Depardieu, Christian Clavier
„Der Versuch, dem bieder abgefilmten Asterix-Comic durch aktuelle Anspielungen parodistische Relevanz zu verleihen, erschöpft sich in den üblichen TV-Comedy-Kalauern. So wirkt der bisher teuerste französische Film trotz allen Aufwands billiger als mancher Sandalen-B-Film.“ (Der Spiegel) CineStar, CinemaxX OL
Atlantic City, USA Kanada/Frankreich 1979, R: Louis Malle, D: Burt Lancaster, Susan Sarandon / Originalfassung ohne Untertitel
„Atlantic City, ein früher mondänes und inzwischen heruntergekommenes Seebad an der Ostküste der USA, wird zum Schnittpunkt von Träumen und Illusionen. Der Zufall verhilft einem alt gewordenen Möchtegern-Gangster zum Einstieg ins Heroingeschäft und zu einer kurzen Liebesepisode mit seiner jungen Nachbarin, die ihm sein schnellverdientes Geld wieder abnimmt. Von leiser Ironie durchzogene präzise Beschreibung des Lebens kleiner Leute in den USA; eine amerikanische Impression des französischen Regisseurs Louis Malle, der die Mythen des alten Genrekinos mit der modernen Plastik- und Vermarktungskultur konfrontiert.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46 (OV)
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Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Deutschland 1957, R: Kurt Hoffmann, D: Horst Buchholz, Liselotte Pulver
„Die Karriere eines ehrgeizigen Taugenichts, der seinen Charme, seine Verführungs- und Verstellungskünste unbekümmert für seinen gesellschaftlichen Aufstieg auf internationalem Parkett ausnutzt. Der Film führt Thomas Manns unvollendeten ironischen Schelmenroman einigermassen geschickt zu Ende. Dank der Mitwirkung von Erika Mann am Drehbuch und sorgfältiger Besetzung hat er inspirierte Momente, überragt aber per saldo nicht das Niveau einer gepflegten Filmkomödie.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis, Gondel
Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto
„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatische Hauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, CinemaxX, Casablanca
The Big Lebowski USA 1998, R: Joel Coen, D: Jeff Bridges, John Goodman
Oblomov trifft Marlowe in dieser irrwitzigen Entführungsgeschichte, bei der die Konventionen des Detektivfilms mit schönstem Übermut ad absurdum geführt werden. (hip) City
Blade & Blade II USA 1998 & 2002, R: Stephen Norington & Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes, Kris Kristopherson, Luke Goss
1 Doppelpack inklusive Preview der Fortsetzung um die Abenteuer des Mensch-Vampir-Hybriden Blade, den Wesley Snipes so schön böse funkeln lässt. „Mit ,Blut spritzt, Gedärme fliegen' ist die zwangsläufige Fortsetzung des Kassenschlagers ,Blade' ganz gut charakterisiert.“ (Film.de) Blade: CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Aladin BHV; Blade II: CinemaxX DEL
Britney Spears – Not a Girl USA 2002, R: Tamara Davis, D: Britney Spears, Dan Aykroyd
„Britney Spears in ihrer ersten großen Filmrolle. Passend zu ihrem Image darf sie dabei ein unschuldiges Mädchen mimen, das sich auf der Zwischenstufe vom Teenager zur Frau befindet. Die junge Poplady hält eindeutig die Zügel in der Hand und bestimmt mit ihren großen, schüchternen Augen wo es langgeht. Britney, das brave Mädchen von nebenan – ganz ohne Ecken und Kanten. Und genau da liegt das Problem. Der gesamte Roadtrip läuft gemütlich vor sich hin. Alles passiert ganz beiläufig. Sei es der Schulabschluss, der Gewinn eines Karaoke-Wettbewerbs oder der erste Sex. Die Fangemeinde wird es verschmerzen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Passage BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX OL
C
Corellis Mandoline USA/Großbritannien 2000, R: John Madden, D: Nicolas Cage, Penelope Cruz
„Idyllisch fotografierter Operttenpudding mit ,Doktor Schiwago'-Anleihen: Der fidele italienische Hauptmann Corelli tollt während des Zweiten Weltkriegs mit seinen Kameraden am okkupierten griechischen Strand herum und lehrt das Inselvolk Dolce Vita. Dann verderben infame Nazi-Schergen doch noch die Laune.“ (Der Spiegel) City
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Enigma Großbritannien 2000, R: Michael Apted, D: Dougray Scott, Kate Winslet
Der zweite Weltkrieg wurde auch mit Buchstabenrätseln gewonnen. In Bletchley Park nahe London gelang es einer Reihe von skurrilen Hochbegabten, den ,Enigma'-Geheimcode der deutschen Streitkräfte zu knacken. Davon erzählt dieser raffiniert konstruierte Agententhriller, der von der angenehm muffig/britischen Atmosphäre her noch am ehesten an die frühen Hitchcock-Klassiker wie „Eine Dame verschwindet“ und „39 Stufen“ erinnert. (hip) City
Escape to Life – Die Erika und Klaus Mann Story Deutschland/Großbritannien 2000, R: Wiegand Speck, Andrea Weiß, D: Christoph Eichmann, Maren Kroymann
„Der mächtige Schatten von Dichterfürst Thomas Mann lag ein Leben lang über Klaus und Erika Mann – zwei Bohemiens, untrennbar wie siamesische Zwillinge und doch grundverschieden. Viel Stoff für einen Film, der in spannender Mischung aus Archivmaterial, Interviews und Spielszenen einiges im Dunkeln lassen muss. Trotzdem ist dies ein eindrucksvolles Dokument über zwei noch eindrucksvollere Künstlerleben.“ (Cinema) Gondel
E.T. – Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore
„Happy Birthday E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL, Passage BHV, CinemaxX OL
F
Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz
„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, City
Frontpage (Extrablatt) USA 1974, R: Billy Wilder, D: Jack Lemmon, Walter Matthau, Susan Sarandon / Originalfassung ohne Untertitel
"Der Star-Reporter einer amerikanischen Boulevard-Zeitung will sich ins Eheleben zurückziehen. Dennoch läßt er sich die Chance, einen entflohenen Todeskandidaten sozusagen „exklusviv“ ins Schreibpult der Konkurrenz einzusperren, nicht entgehen. Dritte Verfilmung einer unverwüstlichen Komödie aus den 20er Jahren, durch einige Längen und Derbheiten etwas aus dem Tritt gebracht, dank vorzüglicher Darsteller aber immer noch sehr erheiternd.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46 (OV)
G
Die grüne Wolke Deutschland 2001, R: Claus Sterigel, D: Jan Geerd Bus, Heinz-Werner Kraekamp
„Im Vergleich zu dieser freien Verfilmung des Jugendbuchklassikers von A.S. Neill wirkt selbst 'Pokémon' wie 'Citizen Kane'. 'Die grüne Wolke' ist schlecht geschrieben, inszeniert und gespielt, aufs Übelste am Zeitgeist orientiert und mit einer Tricktechnik versehen, die noch hinter den Stand von 1895 zurückfällt.“ (tip) City
H
Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson
„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert) City
Hearts in Atlantis USA 2001, R: Scott Hicks. D: Anthony Hopkins, Hope Davis
„Wenn es um Kinder geht, wird der Horrorschriftsteller Stephen King sentimental. Diese Adaption einer seiner Geschichten beschreibt den letzten Sommer der Kindheit als eine Zeit voller Geheimnisse und Magie.“ (Der Spiegel) City
Heidi Schweiz, Frankreich 2001, R: Markus Imboden, D: Cornelia Gröschel, Marianne Denicourt
„Von Johanna Spyris Roman gibt es bereits zwölf Kinofassungen. Regisseur Markus Imboden hat den Stoff modernisiert, aber alles kommt zu holzschnittartig daher, wie fast das gesamte Spiel des Ensembles.“ (Cinema) Kino 46
Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„ ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, City, CinemaxX OL
Hinter der Sonne Brasilien/Schweiz 2001, R: Walter Salles, D: José Dumont, Ravi Lacerda
„Eine Fehde um Landbesitz trennt zwei benachbarte Familien in traditioneller Blutrache. Wenn das Blut auf dem weißen Hemd des Toten, das wie ein Fanal vor dem Haus aufgehängt wird, allmählich gelb verfärbt ist, ist die Zeit des Vergeltungsschlags gekommen. Bildgewaltiges Blutrache-Drama, das in seiner sinnlichen Stilisierung bei allem Thriller-Suspense die Widersprüchlichkiet der Auge-um-Auge-Fehde thematisiert. Nach „Central Station“ hat Regisseur Walter Salles hier zu einer sehr persönlichen und radikalen Filmsprache gefunden, deren Symbolik noch lange und aktuell nachwirkt.“ (Blickpunkt:Film) Cinema
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Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge
„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Passage BHV
Im Bann des Jade Skorpions USA 2001, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Elisabeth Berkley
„Im Jahr 1940 gerät ein smarter Versicherungsdetektiv in den machtvollen Einfluss eines verbrecherischen Magiers und raubt unter Hypnose die Tresore seiner Kunden aus. Eine stilvoll ausgestattete Gaunerkomödie, die durch routinierte Selbstironie, geistreichen Witz und eine elegante Musickdramaturgie überzeugt.“ (filmdienst) City
Im Zeichen der Libelle USA 2002, R: Tom Shadyac, D: Kevin Costner, Linda Hunt
„Dr. Joe Darrow (jammervoll: Kevin Costner) heilt in einem Hospital in Chicago an der Seite seiner schwangeren Frau Emily (Susanna Thompson). Leider stirbt sie bei einem humanitären Einsatz in Venezuela. Bald erreichen den Witwer allerlei kryptische Botschaften aus dem Munde todgeweihter Kinder, die offen sind fürs Überirdische. Der Film ist schiere, schamlose Spökenkiekerei.“ (taz) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL
Innocence – Erste Liebe, zweite Chance Australien 2000, R: Paul Cox, D: Julia Blake, Charles Tingweil
„Greis und Greisin entdecken in diesem kleinen Film des großen australischen Regisseurs Paul Cox ihre vor 50 Jahren eingeschlafene große Liebe neu und versuchen, sie trotz Ehemann und Zeichen der Zeit wieder zu beleben. Die Grandparents-in-Love sind so charmant wie überzeugend, die Rückblicke der Protagonisten flirren vor niedlich-sentimentaler Nachkriegs-Romantik, aber die künstlichen Dialoge und der Seniorenheim-Rhythmus des Films irritieren doch ein wenig.“ (tip) Cinema
In the Bedroom USA 2001, R: Todd Field, D: Sissy Spacek, Tom Wilkinson
„Die Fowlers sind eine glückliche Kleinstadtfamilie. Ihr Leben gerät vollkommen aus den Fugen, als ihr einziger Sohn Frank eine Beziehung mit der wesentlich älteren Natalie beginnt. Schließlich kommt es zum Tod von Frank. Nach der anfänglich geschilderten Liebesbeziehung zwischen Frank und Natalie konzentriert sich der Blick zunehmend auf das Ehepaar Fowler. Eindrucksvoll versuchen Tom Wilkinson und Sissy Spacek auf ihre ganz individuelle Art mit der Trauer über den Verlust ihres Kindes umzugehen. Ein beklemmend emotionaler Film.“ (film.de) Preview in der Schauburg
Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler
Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ,Chocolat', sondern der fünfte Dogmafilm ,Italiensk for Begyndere'. Beide liefen im Wettbewerb und ,Italienisch...' wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfig es fertig bringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) Gondel, Lichtspielhaus DEL
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Jay und Silent Bob schlagen zurück USA 2001, R: Kevin Smith, D: Jason Mewes, Kevin Smith
„Alle Wege führen nach Hollywood, aber keiner zurück: Deshalb ist dies der letzte Auftritt von Jay und Silent Bob, die erstmals in 'Clerks' (1994) im Kino erschienen. Vielschwätzer Jay (Jason Mewes) und der maulfaule Bob (Kevin Smith) sind unterwegs nach Hollywood, wo sie die Verfilmung des Comics verhindern wollen, der nach ihrem Leben gezeichnet wurde. Dabei begegnet das Kifferduo jeder Menge Klamauk und richtet ebensoviel Chaos an. Wie alle Kevin-Smith-Komödien ist auch die neuste Lieferung des Filmers aus New Jersey ausgebufft in ihrem Beziehungsreichtum (auf eigene und andere Filme) und zugleich voller platt-pubertärer Vulgarität.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CineStar
Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder USA 2001, R: John A. Davis
„Jimmys Grußbotschaft ins All gerät an die falsche Adresse. Dummerweise erfahren nämlich nicht freundliche, hoch entwickelte Kulturen von der Existenz der Menschheit, sondern glibberige Fieslinge. Die reisen kurzerhand zur Erde und entführen sämtliche Erwachsenen aus Jimmys Heimatstadt, um sie auf ihrem Planeten einem gefräßigen Riesenhuhn zu opfern. Leider ist das Drehbuch dieses computergenerierten Animationsfilms allzu offensichtlich darauf ausgerichtet, die ganze Familie anzusprechen – was gründlich misslingt, denn der Film bedient seine Zielgruppen nicht Generationen übergreifend, sondern im Wechsel: Mal gibt's kindgerechte Szenen für die Kleinen, mal Anspielungen auf Science-Fiction-Klassiker für die Großen.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar
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Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman
"Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die allein stehende Karrierefrau Kate. Anders als in „Die Zeitritter“ oder „Zurück in die Zukunft“ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. „Kate & Leopold“ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar
Die kleine Hexe CSSR/Deutschland 1983, R: Zdenek Smetana
„Fantasievoller Zeichentrickfilm über die kleine Hexe nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preußler.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg
Die Königin der Verdammten USA 2001, R: Michael Rymer, D: Aaliyah, Stuart Townsend
„Zu durchschnittlich scheußlichen Nu-Hardrock-Klängen kann man dem eitlen Teenageridolvampir Lestrat, der Godmother of Evil (Aaliyah), einer properen Vampirforscherin und ihrer lieben Vampirtante (Lena Olin) dabei zugucken, wie sie mit dem Bösen flirten, das Böse bekämpfen, Hardrock-Konzerte geben und matrixmäßig durch die Luft wirbeln. Hin und wieder entschädigt der sympathische Trash-Faktor auch für die wie von einem Foto-Lovestory-Redakteur inszenierten Schauspieler. Aber man muss heutzutage schon etwas mehr Blut saugen, um ein richtig schönes Splatter-Teenager-Horror-Movie hinzuklatschen.“ (tip) City, CinemaxX
Kurt Weill Deutschland 2001, R: Sven Düfer, D: Milva, Willem Breuker, Blixa Bargeld, Udo Lindenberg
Die Biografie des Komponisten erzählt Regisseur Seven Düfer zusammen mit dem Weill-Spezialisten Jürgen Schebera arg konventionell (mit dem ersten Satz wird Weill geboren, beim letzten stirbt er), und auch ihre Reise zu den einzelenen Lebensstationen des Komponisten reisst niemanden wirklich vom Hocker. Aber die Interpretation seiner Lieder haben sie einer wirklich spannenden Riege von Musikern überlassen, und dabei stimmt es dann plötzlich auch mit den Bildern: Die „Clips“ von Milva und Willem Breuker sind musikalische Höhepunkte des Films, Udo Lindenbergs „Mackie Messer“ ein trivialer Tiefpunkt, der aber treffend illustiert, wie sehr dieses Lied inzwischen auf den Hund gekommen ist. Als strahlender Gegenpol dazu der Bilbao-Song, bei dem es Blixa Bargeld irgendwie gelingt, den heutigen Kult um Kurt Weill in seinem Gesang zu ironisieren. (hip) Kino 46
M
The Man Who Wasn't There USA 2001, R: Joel Coen, D: Bily Bob Thornton, Frances McDormand
„Bizarre Figuren gehören bei Joel und Ethan Coen zum Standardrepertoire. Wie sie hier die Karikatur eines Durchschnittsamerikaners mit der typischen Dramaturgie des ,schwarzen Serie'-Hollywoods kreuzen, beweist erneut, wie virtuos die Brüder mit dem Genrekino umzugehen verstehen.“ (TV-Spielfilm) City
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien' genauso wie ,Strange Days': Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City
Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss
„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnis nicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Film noir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City
Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai
„Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City
Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey
„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie 'Salaam Bombay!' oder 'Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg
Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman
„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) CineStar
Montecristo USA/Großbritannien 2002, R: Kevin Reynolds, D: Richard Harris, Guy Pearce
„Wäre die Geschichte vom Grafen von Montecristo eine Neuerfindung, müssten einem vor lauter Zufällen die Nackenhaare zu Berge stehen. Da wird ein herzensguter Analphabet unschuldig verhaftet und trifft in seinem dunklen Kerker nicht nur auf einen allwissenden Mentor, nein, nach einer abenteuerlichen Flucht kommt er auch noch zu grenzenlosem Reichtum. Über allem schwebt ein Wust aus Liebe, Hass und Frömmigkeit. Aber die Geschichte ist nicht neu. Basierend auf dem Klassiker von Alexandre Dumans schuf „Robin Hood“- Regisseur Kevin Reynolds eine Neuauflage mit sichtbar viel Liebe zum Detail. Optisch schön und inhaltlich leicht verdaulich, sollte es Montecristo schaffen, auch ein junges Publikum für den Klassiker zu begeistern.“ (film.de) Preview im CineStar
Moro no brasil Brasilien/Finnland 2000, R: Mika Kaurismäki
4000 Kilometer ist der Finne Mika Kaurismäki durch Brasilien gereist, um die Geschichte seiner Lieblingsmusik, der Samba, zu erzählen. Von den Indios im tiefsten Nordosten über die Forr-Sänger im Perambucco und die Candoblés-Kulten der Nachfahren von Sklaven aus Afrika in Bahia geht seine Reise bis zu den Sambaschulen in Rio. Kaurismäki mag kein großer Filmemacher sein, und so gibt es einige Ungeschicklichkeiten in „Moro no brasil“, doch man bekommt bei den vielen Besuchen, die er bei den Musikern macht, einen guten Eindruck davon, wie sie leben und bei allen merkt man, mit welcher Leidenschaft sie die Samba spielen. Und immer wenn sie dann musizieren, hebt der Film im Samba-Rausch ab. Es ist wohl auch schlicht unmöglich, mit soviel schöner Musik einen wirklich schlechten Film zu machen. (hip) Cinema
The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen USA 2002, R: Mark Pellington, D: Richard Gere, Laura Linney
„Wer mit dem Auto um die Ecke zum Kiosk fahren will und tausend Kilometer vom Ziel entfernt eintrifft, der hat allen Grund, gängige Annahmen über die Wirklichkeit in Zweifel zu ziehen. In 'The Mothman Prophecies' stirbt eine von John Klein (Richard Gere) sehr geliebte Frau an den Folgen eines nächtlichen Autounfalls. Auf dem Sterbebett hat sie zuvor Notizbücher mit wilden Zeichnungen gefüllt. Eine Geschäftsreise bringt John Klein in die eingangs geschilderte Situation und nach Point Pleasent, wo es kaum noch jemanden gibt, der nicht über ähnliche Erfahrungen verfügt. Mit viel Pathos und Ernst werden hier Themen, Motive und Stimmungen der 'X-Files'-Spiritiualität abgezockt, im Ergebnis ist das eher schmuddelig als spannend.“ (taz) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Passage BHV
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Nachtblende Frankreich/Deutschland 1974, R: Andrzej Zulawski, D: Romy Schneider, Klaus Kinski
Nachdem Romy Schneider es satt hatte, im deutschen Kino immer wieder die Sissy spielen zu müssen, machte sie Filme in Frankreich, in denen sie bald genauso von den Klischees eingekesselt wurde. Diesmal allerdings als dekadente Anti-Sissi. Ein Musterbeispiel dafür ist diese verquaste Geschichte um Romy als eine erfolglose Schauspielerin, der ein Bildjournalist so rettungslos verfällt, dass er sich ihr zuliebe als Pornofilmer betätigt. Jede Einstellung ist vollgestopft mit existenzialistischen Abseitigkeiten und melodramatischen Ergüssen. Als unfreiwilig komischer Film und natürlich für all die unentwegten Romyisten ist er aber durchaus zu empfehlen. (hip) Kino 46
Nicht noch ein Teenie-Film! USA 2001, R: Joel Leigh, D: Chris Evans
„Man kann dem Filmtitel nur beipflichten angesichts dieser platten Parodie auf Standardszenen, Figuren und Klischees des amerikanischen Highschool-Filmgenres. Die ohne nennenswerte Handlung abgespulte Nummernrevue mit faschingsmäßig kostümierten Knallchargen ist nicht erheiternd, sondern peinlich und langweilig.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, Apollo BHV
Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: Juliane Köhler, Matthias Habich
„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City
Nomaden der Lüfte Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats
„'Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen. Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl die Voraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) Schauburg, Wall-Lichtspiele OL
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O Brother, Where art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro „Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City
Ocean's Eleven USA 2001, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt
„Klassische Pianisten klimpern manchmal einen Ragtime in die Tasten, nur so zum Spaß. Dies macht Steven Soderbergh in ,Ocean's Eleven'. Dieser ist ein Genre-Film wie von der Stange, das Remake des Frank-Sinatra-Films ,Frankie und seine Spießgesellen', und Soderbergh, der sonst höher zielt, machte ihn aus einer Laune heraus. Als ,Heist-Movie' ist ,Ocean's Eleven' nicht unbedingt erstklassig. Es gibt raffiniertere Einbruchspläne, vor kurzem erst in ,The Score', aber dies ist ja auch kein spannender Film, sondern ein cooler. Clooney und Roberts streben die Eleganz von Stars wie Cary Grant und Ingrid Bergman an. Mir hat der Film Spaß gemacht. Er hat mich nicht begeistert, doch als Fingerübung mochte ich ihn, aber nun ist es Zeit für Soderbergh, zurück an die Arbeit zu gehen.“ (Roger Ebert) City
The Others USA/Großbritannien 2001, R: Alejandro Ameábr, D: Nicole Kidman, Christopher Eccleston
„An klassischen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, als man alles begriffen zu haben glaubt. Verhalten inszeniert, da es weniger um Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimmung und tiefe Trauer geht.“ (filmdienst) City / auch Originalfassung ohne Untertitel
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Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker
„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen „Panik Raum“ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Whitaker weiß genau, wie der Raum funktioniert, weil er selber ihn mitkonstruierte, „damit solche Leute wie wir nicht hineinkommen“. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und alle Figuren immer gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ Apollo BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX, CinemaxX OL, Cinestar, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL
Plötzlich Prinzessin USA 2001, R: Gary Marshall, D: Anna Hathaweay, Julie Andrews
„Die 15jährige Mia erfährt, dass sie Thronfolgerin eines europäischen Fürstentums ist und wird aus der High School in die High Society katapultiert. Mias Haare und ihre Zunge werden gebändigt, ihre Brille kommt weg, und fast wäre sogar noch ihr bezauberndes Lächeln verschwunden. Zum Glück steht ihr Julie Andrews als weiblicher Professor Higgins bei, und Märchenerzähler Gary Marshall (“Pretty Woman“) weiß ohnehin, was Mädchen wünschen: einen Traumprinzen.“ (Der Spiegel) City
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Resident Evil Großbritannien/Deutschland 2002, R: Paul Anderson, D: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Heike Makatsch
„Im geheimen, unterirdischen Forschungslabor der Umbrella-Company wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Schlagartig infiziert er die gesamte Belegschaft und verwandelt sie in seelenlose Monster. Mit Mädchenmacht auf Zombiejagd! Egal, ob auf der guten oder der bösen Seite. Hier haben eindeutig die Frauen das Sagen. Eine unbedarfte Milla Jovovich kämpft Seite an Seite mit der stark unterkühlten, ,Girlfight'-erprobten Michelle Rodriguez gegen Zombinen wie Heike Makatsch und weibliche Computer. Aber die Schockelemente sind einfach zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube' angelehnt und die Sprüche zu platt. ,Resident Evil' reiht sich somit nahtlos in die endlose Schlange missglückter Videospiel-Umsetzungen ein.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL
Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston
Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema
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Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench
„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ,Chocolat' ist auch ,Schiffsmeldungen' eine gediegene Literaturverfilmung (des Romans von E. Annie Proulx), die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Casablanca OL
The Scorpion King USA 2002, R: Charles „Chuck“ Russell, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Michael Clarke Duncan
„Spinoff von 'die Mumie kehrt zurück', in der der von WWF-Wrestlingstar Dwayne 'The Rock' Johnson gespielte Skorpionkönig vorgestellt wurde. Nun ist dem Muskelprotz von Chuck Russell ('Eraser') ein eigenes Abenteuerspektakel auf den Leib geschneidert worden, das wie eine Cartoonversion von 'Conan' wirkt, aber für die Actiongemeinde allemal ausreichend Spektakel bereit hält.“ (Blickpunkt:Film) Aladin BHV, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV
Showtime USA 2002, R: Tom Dey, D: Robert de Niro, Eddie Murphy, Rene Russo
„Als dem Einzelgänger-Cop Mitch ein Job danebengeht, weil ihm der ebenso tapsige wie mediengeile Kollege Trey und ein Kamerateam dazwischenkommen, feuert er eine Kugel in Richtung Kamera – und wird mit einem Schlag zur Berühmtheit. Eine TV-Produzentin will daraus Kapital schlagen und überredet Mitchs Vorgesetzten, ihn in den Mittelpunkt einer TV-Show zu stellen – mit Trey als Kollegen! Im Stil von ,Auf die harte Tour' vermischt ,Shang-High-Noon'-Regisseur Tom Dey gut gelaunte Krimiaction mit bissiger Mediensatire und lässt Robert de Niro und Eddie Murphy als höchst ungleiche Comedypaarung aufeinander losgehen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV
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The Time Machine USA 2002, R: Simon Wells, D: Guy Pearce, Jeremy Irons
„Bevor die B-Movie-Brillanz der ersten ,Time Machine'-Verfilmung von 1960 durch sklavischen Glauben an Spezialeffekte ausradiert wird, müht sich das Remake immerhin um reizvolle Motive für den Zeitreisenden. So investiert Guy Pearce (,Memento') in der ersten Filmhälfte zwingenden Fatalismus, wenn ringsrum Herzen oder ganze Planeten zerbersten. Schnitt. 800.000 Jahre später. Und im denkbar hirnrissigsten dramaturgischen Bruch gibt der Bücherwurm nun den Mad Max und soll den Über-Morlock Jeremy Irons aus dessen Marilyn-Manson-Maske prügeln. Merke: Zeitmaschinen schützen vor tödlichem Timing nicht.“ (tip) City, CineStar
Training Day USA 2001, R: Antoine Fuqua, D: Denzel Washington, Ethan Hawke
„'Training Day' zeigt einen Tag im Leben zweier Drogenermittler in den Straßen von L.A.. Regisseur Antoine Fuqua verwendt die üblichen Zutaten wie Gewalt, Drogen und Ghetto-Attitüden und lässt Rapstars wie Dr. Dre und Snoop Dogg in schillernden Nebenrollen auftreten.“ (Der Spiegel) City
U
Unterwegs in die nächste Dimension Deutschland 2001, R: Clemens Kuby
"Sechs Filmberichte über Schamanen in Asien, Russland und Südamerika, die angeblich sogar Krebs oder Aids heilen können. Hinterfragt oder analysiert werden ihre Fähigkeiten nicht, Verständnis für ihre spirituelle Welt wird ebenso wenig vermittelt – es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er davon hält.“ (tip) Cinema
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Vaya Con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek
„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Casablanca OL
4 Geschichten über 5 Tote Deutschland 1997, R: Lars Büchel, D: Thira Walke, Sibylle Brunner
„Lars Büchel hat eine berückend normalen (Schwarzweiß-)Film über den Tod gemacht, der seine Poesie daraus bezieht, dass er das Lustige im Traurigen ernst nimmt. Wenn die Toten tot sind, schauen sie aus dem Himmel durch lange Fernrohre auf die Erde und gucken sich erst mal ihre eigene Bestattung an. Dabei lernen sie auf eine Weise staunen, wie sie es im Leben nicht für möglich gehalten hätten.“ (taz) Kino 46
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Woodstock – Director's cut USA 1970, R: Michael Wadleigh
„Die Live-Auftritte geben einen Querschnitt durch die Rockmusik der damaligen Zeit: Janis Joplin, Jimmy Hendrix, Canned Heat, Jefferson Airplane sind nur einige der Größen, die mit wechselnder Kameraperspektive in lebendigen, zum Teil hautnahen Aufnahmen gezeigt werden.“ (avguide.ch) City
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Yesil Isik – Das grüne Leuchten Türkei 2002, R: Faruk Aksoy, D: Hülya Avsar, Kenan Isik / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein gestresster Börsenmakler und eine Frau mit Gesundheitsproblemen. Als er eines Tages einen Herzinfarkt erleidet und sie aus heiterem Himmel in Ohnmacht fällt, werden beide im gleichen Krankenhaus behandelt. Von da an ändert sich ihr Leben. Mit 'Yesil Isik' wagt sich Faruk Aksoy an einen ebenso fantastischen wie komischen Film. In der Türkei sorgte er wegen seiner Bettszenen zwischen den Hauptdarstellern Hülya Avsar und Kenan Isik für Aufsehen.“ (film.de) CinemaxX
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