: Möglichst menschlich
■ Radio-Feature über die Bremer Abschiebehaft
Neun Wochen lang hat die Bremer Journalistin Margot Overath regelmäßig den Bremer Abschiebeknast besucht. Das Ergebnis ist am Sonntag früh unter dem Titel „So menschlich wie möglich“ im Nordwest-Radio zu hören. Der Titel ist ein Zitat von Innensenator Kuno Böse (CDU) über den ihm unterstellten Polizeigewahrsam.
„Viele der Menschen in der Abschiebehaft haben gar nicht verstanden, warum sie überhaupt gefangen gehalten werden“, fasst Overath ihre Beobachtungen zusammen. Dazu komme, dass es nur ehrenamtliche Betreuung der Gefangenen gebe – die sich wegen der vielen verschiedenen Sprachen miteinander kaum verständigen könnten. Sie selbst sei von den Haftbedingungen schockiert gewesen, die erkennbar nur von einer Person entschärft wurden: Von Ghislaine Valter, die für die Gruppe „grenzenlos“ seit Jahren ehrenamtlich Gefangenen hilft.
„Ghislaine Valter war das einzige, was in diesen gekachelten, verrauchten, lauten Räumen Zuversicht ausgestrahlt hat“, sagt Ove-rath. Was sie hinter den verschlossenen Türen des Abschiebegewahrsams erlebt hat, vermittelt sie „mit viel Originalton“ – aber ohne eine Stellungnahme der Ausländerbehörde. . „Ich habe beispielsweise Leute gesehen, die aus meiner Sicht ohne Grund verhaftet worden sind. Sie wurden ebenso unvermittelt wieder freigelassen“, sagt Overath. Die Ausländerbehörde habe jede Stellungnahme verweigert. ede
Sonntag, 19.Mai, 8 Uhr 30, Nordwest-Radio
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