gut zu wissen:
Warum Nutzungsgrade von über 100 Prozent?Nutzungsgrade von mehr als 100 Prozent sind physikalischer Unsinn – aber wirkungsvoll in der Werbung. Wird Öl oder Gas in einem Heizkessel verbrannt, entsteht neben der Wärme auch Wasserdampf. In herkömmlichen Kesseln wird der Dampf mit den Abgasen durch den Schornstein ins Freie geleitet. Nur die Wärmemenge ohne Wasserdampfanteil ist nutzbar und Basis für die Berechnung des Nutzungsgrades der Kessel. Bei Brennwertgeräten geht diese Rechnung nicht auf. Die Abgastemperaturen sinken, der Wasserdampf kondensiert, und die Wärme wird auch noch genutzt. Die gesamte Wärmemenge erhöht sich um 5,5 bis 6 Prozent bei Heizöl, um bis zu 11 Prozent bei Erdgas. Dieser Fortschritt findet in der Berechnung aber nicht statt. Daraus können sich bei Heizöl Nutzungsgrade von 106 Prozent, bei Erdgas bis zu 111 Prozent ergeben.Was ist eigentlich ein Niedertemperaturkessel?Alte Heizkessel wurden stets mit konstant hohen Temperaturen (70 bis 90 Grad) betrieben. Bei Niedertemperaturheizkesseln kann die Temperatur des Heizwassers je nach Wärmebedarf gesenkt werden, ohne dass der Kessel Schaden nimmt.Was heißt Abgasverlust?Der Anteil der Feuerungsleistung, der mit dem Abgas den Heizkessel verlässt, heißt Abgasverlust. Er tritt nur auf, wenn der Brenner in Betrieb ist. Der Abgasverlust lässt sich aus dem Kohlendioxid- bzw. dem Sauerstoffgehalt der Abgase, der Abgas- und der Verbrennungslufttemperatur sowie aus jeweils zwei brennstoffabhängigen Beiwerten berechnen. Der Abgasverlust ist dem Messprotokoll des Schornsteinfegers zu entnehmen. Je niedriger der Abgasverlust, desto besser.Wie sinnvoll sind die Thermostatventile?Thermostatventile machen sich mit einem Stückpreis von höchstens 20 Euro im Vergleich zu anderen Energiesparinvestitionen nach zwei Jahren bezahlt. Sie sorgen dafür, dass die einzelnen Räume einer Wohnung unterschiedlich stark beheizt werden können. Das Ventil schließt automatisch und mindert die Wärmezufuhr und öffnet sich wieder, wenn die Raumtemperatur unter das eingestellte Niveau gefallen ist. Wird die Raumtemperatur um ein Grad gesenkt, spart man rund sechs Prozent Heizkosten über die gesamte Heizperiode. L. BECKMANN
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