kurzfilm-kolumne:
Ohne Holland fahren wir schon mal gar nicht zum IW (Internationaler Wettbewerb). Lakonische Beobachtung bester Art zeigt sich im IW 1. Jedwedem Kommentar abhold, der Erziehung oder Erklärung versuchte, lassen Een Minuut und Resort Platz zum Schauen und Nachsinnen. Oberpropere holländische Flüchtlingsheime unter aufdringlich sonnigem Himmel, aufgezeichnet von einer stumm dahingleitenden Kamera. Das beunruhigt mehr als empörte Tonspuren, die einem vorbedeuten, was man zu sehen hat. Een Minuut von den Good Guys schaut einem älteren Paar beim Tanzen zu. Das ist alltäglich, aber von lässiger Schönheit. Gleiches im IW 2. Duiken, auch von den Good Guys, beobachtet einen Jungen, der Tauchen lernt.
Einen haben wir noch: Winkelhart, eine Shopping Mall bei Utrecht in der Nacht. Kamera, Kommentar? Siehe Resort. Und noch einen: In Lot, aus dem uneingeschränkt zu empfehlenden IW 3, beweist eine Fünfjährige, dass nicht nur die Herren im Stehen pissen können. Wenn die Oma am Ende wacker mitpinkelt, möge das bitte nicht als Verharmlosung von Inkontinenz betrachtet werden. Wir wissen, dass Blasenschwäche ein ernstes Problem ist – gilt auch für Humorlosigkeit.
Nicht aus Holland, sondern aus Hamburg ist Von der Hingabe von Maike Höhne. Ein Paar. Begehren, Sex. Sie tanzt mit einem andern. Eifersucht. Wie hier in Kürze mit Blicken und Gesten die Palette von Angst und Anziehung im Paarmodell durchdekliniert wird, ist stark. Die Zeile ,,Don‘t be afraid“ entlässt uns. We‘ll try our very best. Tim Gallwitz
IW1: zeise 1, 17.30 Uhr. – IW 2: zeise 2, 22.30 Uhr. – IW 3: zeise 2, 17.30 Uhr. – IW 4: zeise 2, 20 Uhr. Alle heute.
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