: Leben mit der Bombe
In Pakistan bündeln sich welt- und regionalpolitische Spannungen – ganz besonders nach dem US-Angriff aufs westliche Nachbarland Afghanistan, dem Sturz des dortigen Taliban-Regimes, das lange von Pakistan unterstützt wurde, und dem von den USA ausgerufenen „Kampf gegen den Terror“. Der östliche Nachbar Indien beschuldigt Pakistan immer drohender, selbst Terror zu fördern durch die Hilfe, die es Kämpfern und Attentätern im umstrittenen Kaschmirgebiet zukommen lässt.
Zudem ist Pakistan ein armes Land: Die meisten Einwohner verdienen weniger als umgerechnet 50 Euro im Monat, Gesundheits- und Bildungssysteme funktionieren nur rudimentär.
Einen guten Teil ihres Selbstbewusstseins und Stolzes beziehen die Pakistaner aus der Tatsache, dass das Land seit 1998 zum Klub der Atommächte gehört – wie der Erzrivale Indien. Als „muslimische Bombe“ wird die Atombombe manchmal gefeiert, und die Darstellungen ihres Entwicklers Dr. Ijaz Ghauri, der nach ihm benannten Trägerrakete für den Sprengkopf und der Silhouette des Atomtestgeländes, der Chagai-Berge, gehören zu den Ikonen der Alltagskultur. P.B.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen