: Räume eng gemacht
Der FC St. Pauli beginnt die Saison mit drei neuen Spielern, Sportdirektor Franz Gerber aber ohne Marcao
Ungewöhnlich intim ging es bei der Pressekonferenz zum Trainingsauftakt des FC St. Pauli für die Saison 2002/2003 zu. Trainer Dietmar Demuth, Manager Stephan Beutel und Sportdirektor Franz Gerber saßen dicht gedrängt Schulter an Schulter am Konferenztisch. So nah, dass es nach den Querelen um die Aufstockung der Führungsriege befremdlich wirkte. Hoffnungen, dass die Mannschaft in der kommenden Saison auf so engem Raum eine ähnliche Überzahlsituation schafft, sind angesichts des Budgets von 4,5 Millionen Euro eher illusionär.
Die ebenfalls am Tisch platzierten Neuzugänge Jens Rasiejewski, Tobias Kurbjuweit und Torsten Traub hoffen dennoch auf ein Team, in dem „einer für den anderen da ist und man sich gegenseitig hilft“ und meinten nicht die Verantwortlichen neben sich, die sich aber angesprochen fühlen dürfen. Ansonsten könnte die Vorstellung Demuths (“Wir wollen so schnell wie möglich ins gesicherte Mittelfeld“) schwieriger werden, als es der Kader vermuten lässt. Denn nach Gerber fehlt es nur „ an einem spielentscheidenden Spieler, um vorne mit dabei zu sein.“ Nach den Abgängen von Rahn, Meggle, Kientz, Bajramovic, Trulsen und Rath liegt es an den Spielern wie Inceman, Gibbs, Racanel und Marcao, der an Dengue-Fieber erkrankt ist, sich in diesen Rollen zurechtzufinden.
„Defensiv könnten wir noch jemanden gebrauchen“, so Gerber, der auf Amrum beobachten will, welcher Spieler noch aus dem Kader entfernt werden könnte. Wenn diese Mannschaft dann so zusammenrückt, wie es die Verantwortlichen vorgemacht haben, könnte es in der 2. Liga besser ausgehen, als viele vermuten. FOG
Testspiel: Sa., 17.30 Uhr gegen den SC Sternschanze im Sternschanzenpark
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