piwik no script img

die bremer kinotaz, alle Filme, alle Termine

A

Alles wegen Paul Deutschland/Indien 2000, R: Angelo Colagrossi,D: Janette Rauch, Tina Choudhary

„Eine energische Düsseldorfer Börsenmaklerin fliegt nach Indien,um dort nach ihrem verschwundenen Bruder zu fahnden. DieAktion erweist sich jedoch als Finte, um sie auf seine Hochzeit mit einer Inderin locken zu können. Dilettantisch inszeniertes, mit linkischen Dialogen versehenes und von einer‘Laienspielschar‘ dargestelltes ‚Selbstfindungs-Road -Movie‘, das mehr über den Zustand der deutschen Fördergremien als über die Begegnung mit fremden Kulturen aussagt.“ (filmdienst) City

Außer Atem Frankreich 1959, R: Jean-Luc Godard, D: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg / Originalfassung mit Untertiteln

„Jean-Luc Godards Spielfilmdebüt ist frisch und lebendig wie am ersten Tag. Ein kleines Gangster-B-Picture sollte es werden, heraus kam ein modernes Märchen. Zeitgeist-Seismographie, cineastisches Vexierspiel, Godard-Selbstporträt, clowneske Moritat über Liebe, Verrat und Tod. Jean-Paul Belmondo als Schmalspurganove, der seine Gesten im Kino gelernt hat. Die wunderschöne Jean Seberg als kalte, unergründliche Femme fatale. Godards Publikumshit: die genialste Mischung aus Genrekino und persönlichem Bekenntnis.“ (tip) Atlantis

B

Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B:Martina Gedeck, Sergio Castellitto

"Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod derSchwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern,sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufsEssen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt inihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatischeHauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch denFilm kocht." (Blickpunkt:Film) Atlantis

Blade II USA 2002, R: Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes,Kris Kristofferson

„Vampirjäger Blade muss sich bei seinem zweiten Auftritt mit seinen Erzfeinden, den Vampiren, verbünden, denn eine neue Spezies der Blutsauger macht auch vor der eigenen Gattung nicht Halt. Mehr Action- als Horrorfilm, setzt diese Fortsetzung ganz auf Rasanz, wobei mit Donnie Yen auch ein erfahrener Kampfchoreograf zur Verfügung stand. Einen ruhenden Pol bietet immerhin Kris Kristofferson als Blades Mentor." (tip) CinemaxX

Brot & Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz / Originalfassung mit Untertiteln

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Sie landet in Venedig, beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Ein freundliches, humanes und auch bizarres Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis (Ita)

C

Crime Is King USA 2000, R: Demian Lichtenstein, Kurt Russell,Kevin Costner

"Fünf Männer überfallen in Elvis-Kostümen das Riviera-Casino inLas Vegas und entkommen mit einer Millionenbeute. Doch ihreiskalter Anführer will das Geld für sich allein behalten underschießt seine Partner. Nur einer überlebt und reißt sich denGeldsack unter den Nagel. Es kommt zum erbitterten Duell zwischenden beiden. Demian Lichtenstein greift jedes erdenklicheGenreklischee auf und läßt seine 'Resevoir Dogs' durch ein'Ocean's Eleven'-Scenario schreiten. Abgerundet wird der Pop-Mixüber Raub, Gier, Verrat, Mord und Sex mit einem HauchSentimentalität. Überzeugend vor allem Kevin Costner in derverrücktes-ten und amoralischsten Performance seiner Karriere."(Blickpunkt:Film) City

E

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per ChristianEllefsen, Sven Nordin

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mitvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Kjell Bjarne. Nach zwei Jahren werden die beiden Jungs ins ,echte Leben' entlassen. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman' erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist. Er und der ebenfalls hervorragend authentische Sven Nordin bringen die Zuschauer dazu, mit ihnen zu lachen, zu leiden und ihre Ängste als das zu nehmen, was sie sind: große, hinderliche Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Normalität. Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film war in Norwegen der Kinohit des Jahres 2001 und wurde für den Oscar als ,bester ausländischer Film' nominiert." (film.de) Gondel, Casablanca Oldenburg

Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis

Deutschland 2002, R: Axel Sand, D: Stefan Lust, Erkan

„Zwei Jahre nach seinem ersten Leinwand-Auftritt muss das erfolgreiche Comedy-Duo in ihrem neuesten Abenteuer gleich die ganze Welt vor dem Bösen bewahren. Trotz manch hanebüchener Plotwendung und bekannter Türkdeutsch-Kalauer bietet es handwerklich souveräne Unterhaltung, die frech Abenteuer-Sagas wie die ,Indiana Jones'-Trilogie oder ,Die Mumie' persifliert." (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. EinFilm, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt." (Blickpunkt:Film) City

Flickering Lights Dänemark 2000, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomasen, Iben Hjejle

„Liebenswerte Außenseiter in abgedrehten Situationen – das ist Andes Thomas Jensens Metier. Wie schon in seinem großartigen Drehbuch zu ,In China essen sie Hunde‘ präsentiert er einen schwarzhumorige Komödie im Ganovenmillieu. Gespickt mit vielen herzlichen Details und schnörkellosen, lakonischen Dialogen erzählt Jensen von der wahren Freundschaft unter Männern. Für Sentimentalitäten bleibt da wenig Platz. ,Seit ihr alle schwul geworden?‘ lässt er seine Protagonsten in solchen Momenten fragen. Für wenig Feingefühl zeugt auch das für Jensen typische Massaker am Ende. Erstaunlicherweise ist der Film trotz aller Gewalt ein überaus warmherziger Genuß. Ein weiterer, wundervoller Beweis für die Blüte der modernen dänischen Kinos.“ (film.de) Cinema

G

Gosford Park USA 2001, R: Robert Altman, D: Alen Bates, Kristin Scott Thomas

„Ein Wochenende auf einem englischen Landsitz. Reiche und adelige Briten mit ihren Bediensteten, ein Mord, und nur jemand, der schon im Hause war, kann es gewesen sein. Jawohl, wir sind im Agatha-Christie-Land, und scheinbar hält sich Robert Altman an die fest gefügten Konventionen des Genres. Sein ,Gosford Park‘ ist auf den ersten Blick ein typisches ,british murder mystery‘. Man wartet förmlich auf den Auftritt von Peter Ustinov als Hercule Poirot. Aber man merkt schnell, dass der Blick tiefer geht, die Krimihandlung nur ein Vorwand ist, um das britische Klassensystem satirisch zu analysieren. Die Teilung in oben und unten durchzieht den ganzen Film. Alles was sich bei den Herrschaften abspielt, spiegelt sich beim Dienstpersonal. Die oben tun alles, die unten wissen alles! Und dises komplexe Beziehungsgeflecht (mit Altmans typischer virtuosem Ensemblespiel, bei dem man trotz 36 größerer Rollen nie die Übersicht verliert) wird mit bissigem Witz und genauem Auge dargestellt. Der Film ist im Grunde eine Studie des Snobism.“ (hip) Schauburg, Casablanca OL

H

Das Haus am Meer USA 2001, R: Irwin Winkler, D: Kevin Kline, Kristin Scott Thomas, Hayden Christensen

„Das Leben ist eine Baustelle: Ein krebskranker Vater zimmert das Eigenheim seiner Träume und schafft seinem Sohn ein Zuhause aus Liebe. Zugegeben: Die Story klingt fatal nach Bausparkassen-Spot (‘Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause‘). Dass Regisseur Irwin Winkler eher einen zweiten ‘American Beauty‘ im Sinn hatte, wird vor allem bei der Beziehungsanbahnung zwischen Vater Sam und der kessen Nachbarstochter offensichtlich. Obwohl das Skript in Klischees wie der heilenden Kraft der Liebe und der eigenen Hände Arbeit schwelgt, gelingen dem Ensemble immer wieder große Momente von leiser Intensität und zartem Humor. Vom Laserschwert befreit, ist Hayden Christensen (Anakin Skywalker in ‘Star Wars‘) ein erstaunlich guter Schauspieler.“ (Cinema) Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL

Heaven Deutschland 2002, R: Tom Tykwer, D: Cate Blanchett, Giovanni Ribisi

„Philippa legt eine Bombe und vier Menschen sterben. DerRauschgifthändler, dem der Anschlag galt, bleibt unverletzt. Beim Verhörverliebt sich der Carabiniere Filippo in die Mörderin. Er hilft, den Verbrecher zu töten und begibt sich mit ihr auf eine aussichtslose Flucht. Tom Tykwers Film geht auf ein Drehbuch von Krystof Kieslowski zurück. ,Heaven' ist ein konzentriert erzählter Film, der ohne jede Effekthascherei auskommt." (tip) City

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet." (Entertainment Weekly) City

101 Reykjavik Island/Norwegen 2000, R: Baltasar Korakur, D: Hilmir Snaer Gudnason, Victoria Abril

Was hat Almodóvar-Muse Victoria Abril im kalten Reykjavík verloren? Sie gibt dieser schrillen Dreieckskomödie spanisches Feuer. Der einzige Grund, warum Leute in Reykjavík wohnen, ist der, dass sie hier geboren wurden“, meint Hlynur. Der arbeitslose 28-Jährige lebt noch bei Mama und beschäftigt sich primär mit Pornos, One-Night-Stands und Partys. Bis er mit Flamencolehrerin Lola (Victoria Abril aus „Kika“), der Geliebten seiner Mutter, im Bett landet. Der isländische Schauspieler Baltasar Kormákur ließ sich für sein herrlich skurriles Regiedebüt „101 Reykjavík“ putzige Kalauer einfallen, wie: „Weißt du, wieso die Filter bei Marlboros in den USA weiß sind und in Europa gelb? Damit Keith Richards weiß, auf welchem Kontinent er ist.“ Dass seine witzig erzählte Farce zudem mit famoser Musik von Einar Ørn (Ex-Sugar-cubes) und Blur-Sänger Damon Albarn aufwarten kann, hat seinen Grund: Albarn und Regisseur Kormákur besitzen eine Bar, die auch als Hauptdrehort diente.“ (Cinema) Filmstudio

I

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen undTiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred undsein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik." (film.de) CinemaxX, City, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

Iris Großbritannien/USA 2001, R: Richard Eyre, D: Judy Dench,Kate Winslet, Jim Broadbent

„Eine anrührend zärtliche Krankheits- und Lebensgeschichte ohne Happy End: Drei Jahre, bis zu ihrem Tod 1999, pflegt der Literaturkritiker John Bayley seine an Alzheimer erkrankte Frau, die Schriftstellerin Iris Murdoch. Hilflos, wütend, frustriert und erschöpft muss er zusehen, wie ihr Geist verfällt. Tristessepur? Gewiss. Aber kein violinenumsäuselter Behindertenkitsch. Richard Eyre blättert in Rückblenden warmherzige Szenen einer Eheauf, in der zwei gegensätzliche Charaktere – Iris dominant und impulsiv, John ein stotternder Kauz, der nicht eben die Weltentflammt – zur Ruhe kommen. Umso mehr Wehmut löst das tragische Finale aus. Den Oscar gewann übrigens diesmal der Gesunde: JimBroadbent als gealterter John Bayley". (Cinema) Cinema

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ‘Chocolat‘, sondern der fünfte Dogmafilm ‘Italiensk for Begyndere‘. Beide liefen im Wettbewerb, und ‘Italienisch...‘ wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) Gondel, City

J

Jay und Silent Bob schlagen zurück USA 2001, R: Kevin Smith, D: Jason Mewes, Kevin Smith

„Alle Wege führen nach Hollywood, aber keiner zurück: Deshalb ist dies der letzte Auftritt von Jay und Silent Bob, die erstmals in ‚Clerks‘ (1994) im Kino erschienen. Vielschwätzer Jay (Jason Mewes) und der maulfaule Bob (Kevin Smith) sind unterwegs nach Hollywood, wo sie die Verfilmung des Comics verhindern wollen, der nach ihrem Leben gezeichnet wurde. Dabei begegnet das Kifferduo jeder Menge Klamauk und richtet ebensoviel Chaos an. Wie alle Kevin-Smith-Komödien ist auch die neuste Lieferung des Filmers aus New Jersey ausgebufft in ihrem Beziehungsreichtum (auf eigene und andere Filme) und zugleich voller platt-pubertärer Vulgarität.“ (tip) City

John Q. USA 2002, R: Nick Cassavetes, D: Denzel Washington, Robert Duval

„Als die Versicherung die Herzoperation seines Sohnes nicht bezahlen will, verschafft ein Kurzarbeiter (Denzel Washington darf einmal mehr an der eigenen Heiligsprechung arbeiten) seinen Protest mit der Waffe und entsprechender Medienressonanz Gewicht. Regisseur Nick Cassavetes nimmt das Publikum gleich mit in sentimentale Geiselhaft und verfällt auf eben jene Moral der unmittelbaren Reichweite, die die Wurzel des Problems ist.“ (tip) City, CineStar, CinemaxX, CinemaxX OL

K

Der kleine Eisbär Deutschland 2001, R: Piet de Rycker, Graf Thilo Rothkirch

„Nachdem Eisbär Lars seine ersten herzigen Abenteuer in der ‚Sendung mit der Maus‘ überstanden hat, wagt er jetzt einen Ausflug auf die Leinwand. Über zwei Jahre haben 200 Zeichner an dem bislang aufwändigsten deutschen Zeichentrickfilm gebastelt..“ (Cinema) CineStar

L

Lilo & Stitch USA 2002, R: Chris Sanders, Dean DeBlois

„Das außerirdische Monster Stitch ist klein, blau und gemein. Daher wird es vom intergalaktischen Senat ins Exil verbannt. Bei der Überführung gelingt dem cleveren Giftzwerg allerdings die Flucht. Stitch taucht auf der Erde unter. Dort trifft er auf das hawaiianische Mädchen Lilo. Von ihr lernt der wilde Rabauke, dass es im Leben außer Hass und Gewalt noch andere Werte gibt. Mit dem traditionellen Zeichentrickfilm ‚Lilo & Stitch‘ unternehmen die Disney Studios einen verzweifelten Versuch, auf den längst abgefahrenen Pokémon-Zug aufzuspringen. Trotz einiger wunderschön detaillierter Bilder fehlt es der Geschichte jedoch grundlegend an Substanz. Einen wilden Alien zum liebenswerten Kuscheltier umzupolen, vermag nicht wirklich zu fesseln. Disney-Kitsch trifft Pokémon-Action. Dieser Spagat ist nicht geglückt.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

Living in Oblivion USA 1995, R: Tom DiCillo, D: Steve Buscemi / Originalfassung ohne Untertitel

Manchmal passieren die wirklich interessanten Dinge bei den Dreharbeiten zu einem Film nicht vor, sondern hinter oder neben der Kamera. Der unabhängige Regisseur Tom DeCillo aus New York ist nicht der erste, der einen Film über das Drehen eines Films drehte, aber eine gelungene Komödie zum Thema „Film im Film“ hat es bisher noch nicht gegeben. Die im Kino sonst so heilige Illussion des Filmbildes wird hier immer wieder mit einer unbändigen Lust verstört: Da bewegen sich Mikrophone in den Blickwinkel der Kamera, Lampen brennen durch, Schauspieler vergesssen ihre Einsätze, der Assistent vergisst, die Schärfe nachzustellen oder der Kameramann haut dem Star die Nase blutig. DeCillo lässt keine Katastrophe aus, und dem Zuschauer wachsen die armen Tröpfe, die da so verzweifelt versuchen, ein wenig brauchbares Material auf den Film zu bannen, schnell ans Herz. (hip) Kino 46

Lust For Life – Y Tu Mama Tambien Spanien 2001, R: Alfonso Guaron, D: Marible Verdu, Diego Luna

„Nach einer bemühten Charles-Dickens-Adaption mit Gwyneth Paltrow (‘Great Expectations‘) schickt der Regisseur Alfonso Cuarón, 41, Grenzgänger zwischen Hollywood und seiner Heimat Mexiko, zwei 17-jährige Nachwuchs-Machos aus Mexiko-Stadt auf eine Reise ans Meer mit einer elf Jahre älteren Spanierin auf dem Rücksitz und vielen erotischen Flausen im Kopf. Die Kerle lernen dabei mehr übers Erwachsenwerden, als ihnen lieb ist; dem Zuschauer geht es ähnlich: Cuarón versucht der schlichten Roadmovie-Dramaturgie mit einer Erzählerstimme jene Tiefe zu geben, die man in den voyeuristischen Bildern vergeblich sucht. Kosmopolitisch ambitionierte Kinogänger können dennoch etwas fürs Leben lernen: Mexikaner trinken mexikanisches Bier ohne Limonenscheibe.“ (Der Spiegel) Schauburg

M

Marlene Dietrich – Her Own Song Deutschland/USA 2001, R: David Riva

„Regisseur Riva ist Dietrichs Enkel und vielleicht schon deswegen nicht dazu in der Lage oder Willens, in seinem Film an Ambivalenzen zu arbeiten. ‚Lili Marleen‘, das Lied, das den Nazis wie den Alliierten zu Propagandazwecken diente, mag dafür als Pars pro Toto stehen. So zeigt der Film vor allem, was wir schon kennen: Dass die Dietrich preußisch diszipliniert war und dass sie viele Liebhaber hatte. Dass sie das Deutschland der Nazis hasste. Das trägt sich, weil es schön ist, Marlene Dietrich zuzusehen und zuzuhören. Rivas Verdienst ist das nicht.“ (taz) Atlantis

Matrix USA 1999, R:Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ‘Alien‘ genauso wie ‘Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce,Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnisnicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Filmnoir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie ,Salaam Bombay‘ oder ,Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerzgehen dabei eine wunderbare Ehe ein." (Blickpunkt:Film) Filmstudio

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuester Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-) Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschaft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband." (Blickpunkt:Film) City

Mord nach Plan USA 2002, R: Barbet Schroeder, D: Sandra Bullock, Ben Chaplin

„Zwei Oberschüler studieren kriminologische Handbücher und töten danach eine junge Frau, um den perfekten Mord zu verüben, als Ausdruck absoluter Freiheit und eigener Überlegenheit. Die hochmütigen Täter wollen beweisen, dass sie schlauer sind als die Polizei, und müssen sich von Sandra Bullock in der Rolle der ermittelnden Kripobeamtin eines Besseren belehren lassen. Weniger überzeugend ist allerdings, wie Regisseur Schroeder die Geschichte ihrer eigenen Vergangenheit inszeniert.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Apollo BHV

N

Nichts bereuen Deutschland 2001, R: Benjamin Quabeck, D: Daniel Brühl, Jessica Schwarz

„Wer nicht rechtzeitig damit anfängt, verpasst sein Leben. Und damit das post-pubertäre Ich-trau-mich-nicht-wozu-das-Alles in die Gänge kommt, hat Benjamin Quabeck ein herrliches Spielfilmdebüt hingelegt: mit Wuppertal, erfrischenden 19-Jährigen und glorreichen Greisen in den Hauptrollen.“ (tip) CineStar

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- undSchnittführung." (filmdienst) City

Nomaden der Lüfte– das geheimnis der Zugvögel Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001,R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„‘Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mitdem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist derTrick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen.Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl dieVoraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird." (taz) Schauburg

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen ,Panik Raum‘ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und die Spieler gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird." (filmd.de) CineStar

R

Der Räuber Hotzenplotz Deutschland 1973, R: Gustav Ehmck, D: Gert Fröbe, Lina Carstens, Josef Meinrad

„In diesem Kinderfilm spielt Gert Fröbe den Titelhelden mit riesiger Pappnase fast so böse und witzig wie seinen schönsten Erzschurken, den Herrn Goldfinger.“ (hip) Schauburg

Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) Cinema, City

The Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

„Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas‘ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks‘ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. ,Die Royal Tenenbaums‘ ist eine melancholische Komödie und ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) City

Rufmord – Jenseits der Moral Frankreich/USA, R: Rod Lurie, D: Joan Allen, Jeff Bridges, Gary Oldman

„Ein US-Vizepräsident wird gesucht. Der demokratische Präsident Jackson Evans entscheidet sich für die Außenseiterin Laine Hanson. Die Republikaner bringen ihre Geschütze in Stellung. Bald finden sich Fotos von einer Orgie, an der Frau Hanson in Collegetagen teilgenommen haben soll. Eine Kommission wird berufen, die die Tauglichkeit der Kandidatin prüfen soll. Rod Lurie erzeugt in seinem spannenden Polit-Drama eine beißend-stickige Atmosphäre des ständigen Hinterhalts, die getragen wird von den herausragenden Darstellern.“ (tip) CinemaxX

S

Der Schuh des Manitu – extra large Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

Previews einer Wiederaufführung, das hat es auch noch nicht gegeben. Aber es wird ja auch die „Extra Large“-Fassung versprochen, „mit brandneuen Szenen! Wie alles begann...“ Also die DVD-Version im Kino. “Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael ‘Bully‘ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old-Shatterhand-Figuren aus der ‘Bullyparade‘. Zur Freude der ‘Traumschiff‘-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film), CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL und CineStar

Sexy Beast Großbritannien 2002, R: Jonathan Glazer, D: Ben Kingsley, Ray Winstone

Vor neun Jahren hat sich Gary ‚Gal‘ Dove aus der Londoner Unterwelt zurückgezogen und genießt nun mit seiner Frau Deedee sein Leben unter der spanischen Sonne. Unangemeldet platzt Psychopath Logan in Gals Leben: Logan will Gal zu einem letzten riskanten Job in Großbritannien überreden. Als Gal ablehnt, setzt er eine Kette von apokalyptischen Ereignissen in Gang und bringt sich in Lebensgefahr. Fulminantes Regiedebüt des Videoclip-Spezialisten Jonathan Glazer, der der altbekannten Geschichte vom Gangster, der für einen letzten Job aus dem Ruhestand kommen soll, neue Seiten abgewinnt. Der Coup der einfallsreich fotografierten und erzählten Thrillerkomödie ist das Schauspielduell von Ray Winstone und Ben Kingsley, die er beide mit sensationeller Wirkung gegen ihren Rollentypus inszeniert hat.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

So weit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D:Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Fluchteines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit." (tip) City

Spider-Man USA 2002, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

„Peter Parker, ein streberhafter Teenager, erlangt durch den Biss einer genmanipulierten Spinne Superkräfte. Diese setzt er zunächst egoistisch ein, mit fatalen Folgen. Doch dann kämpft er als ,Spider-Man‘ gegen das Verbrechen – was ihn allerdings in ein Dilemma nach dem andern stürzt. Sam Raimis bunte Verfilmung des legendären Comics wird dessen Geist überwiegend gerecht. Tobey Maguire verkörpert den Hamlet unter den Superhelden, Kirsten Dunst ist das Mädchen, das Peter ersehnt, das als Freundin von Spider-Man aber in Gefahr ist. " (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX (OV), CinemaxX DEL (auch OV), CinemaxX OL (OV), CineStar, Aladin BHV, Lichtspielhaus DEL.

Spirit – Der wilde Mustang USA 2002, R: Kelly Asbury, Lorna Cook

„Das neueste Animationsabenteuer aus dem Hause Dreamworks ist im Gegensatz zu den Vorgängern sehr konventionell. Der am Computer entstandene Zeichentrickfilm bietet actiongeladene Hollywoodspannung für Kinder. Ein Hengst, der über einen riesigen Canyon hüpft, zwischen explodierenden Hütten durch Feuerwände läuft, einen hochhaushohen Wasserfall hinunterfliegt und in Lebensgefahr gerät. Man muss selber entscheiden, ob man sein Kind dieser Actionwelt aussetzt oder fantasievolleren und ruhigeren Filmen den Vorzug gibt. Die bisherigen Dreamworks-Filme wie ,Shrek‘ waren sympathische Fantasieprodukte, ,Spirit‘ ist deutlich herz- und witzloser und deshalb im direkten Vergleich eine Enttäuschung.“ (Film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL,Lichtspielhaus DEL, Apollo BHV

Starbuck – Holger Meins Deutschland 2001, R: Gerd Conradt

Gerd Conradt, Filmemacher und einstiger Freund des 1974 nach einem Hungerstreik gestorbenen RAF-Mitglieds Holger Meins, folgt dessen Bildspur von den Selbstporträts des Schülers, über Arbeiten an der Kunsthochschule bis zu einer letzten Collage, die in der Haft entstand. Freunde und Weggefährten kommen zu Wort und schaffen ein Gegenbild zur offiziellen, von Steckbriefen und Verhaftungsfotos dominierten Erinnerung an den einstigen Top-Terroristen.“ (tip) Cinema

Star Wars: Episode II USA 2002, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, dener und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff derKlonkrieger' die besten Sequenzen recycelt." (Der Spiegel) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Originalfassung ohne Untertitel im City

T

Tanguy – Der Nesthocker Frankreich 2001, R: Etienne Chatiliez, D: Sabine Azéma, André Dussolier

„Tanguy ist ein frecher Kotzbrocken hinter der Fassade des weltgewandt-freundlichen Menschen. Während Freundin oder Eine-Nacht-Liebschaften abhauen können, haben seine Eltern einen schweren Stand: Denn der 29-Jährige denkt gar nicht daran, von zu Hause auszuziehen – bis Mama und Papa dem missratenen Filius den Krieg erklären. Nach seinem charmanten Komödienhit ,Das Glück liegt in der Wiese' legt Etienne Chatiliez diese schwarze Komödie nach, in der hochgehaltene Familienwerte eine verschmitze Breitseite abbekommen. Erneut glänzt Sabine Azéma in einer Hauptrolle als allergisch auf den Sohnemann reagierende Mama."(Blickpunkt:Film) Filmstudio

U

Untreu USA 2002, R: Adrian Lyne, D: Diane Lane, Richard Gere

„‘Untreu‘ basiert auf Claude Chabrols Film ‚Die untreue Frau‘ (1969) und hat dessen Plot in den Grundzügen übernommen: Eine in gutbürgerlichen Verhältnissen lebende Ehefrau und Mutter hat eine Affäre, der Ehemann kommt dahinter und erschlägt die Liebhaber im Affekt. Im gemeinsamen Wissen um den Todschlag kommt sich das Ehepaar wieder näher. Der Blickwinkel der beiden Film ist jedoch völlig verschieden: Während Chabrol die Geschichte durchgängig vom Gesichtspunkt des Mannes schildert, erzählt Adrian Lyne dem ersten Teil aus der Perspektive der Frau. Mit Diane Lane besitzt der Film seinen größten Aktivposten: Wie sie sämtliche Stadien des Abenteuers von der zaghaften Annäherung bis zur ungehemmten Leidenschaft durchspielt, hat Klasse. So viel Klasse, das sich der Film, als er schließlich auf die Perspektive des Ehemannes umschwenkt, von diesem Bruch nicht mehr erholt.“ (tip) Gondel, CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Casablanca OL, Apollo BHV

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ,Open Your Eyes' strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand einvöllig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einenUnfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität –der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte." (tip) City

Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek „Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City

Venus Boyz Schweiz 2001, R: Gabriel Baur / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Subkultur der Drag Queens ist von den Medien gründlich ausgeweidet. Der Drag Queen – eine Frau, die äußerich als Mann wahrgenommen wird – ist noch Exot und wird es wohl auch bleiben. Die von Gabriel Baur in New York und London einfühlsam in Szene gesetzten Frauen haben ganz unterschiedliche Beweggründe, die Frauenkleider gegen Mannszeug einzutauschen, von der Travestie bis zur Transsexualität. Die Porträts der Schweizer Regisseurin sind so vielfältig wie die Frauen selbst, geraten aber nie zur Freakshow“. (Neue Zürcher Zeitung) Kino 46

40 Tage und 40 Nächte USA 2002, R: Michael Lehmann, D: Josh Hartnett, Shanny Sossamon

„Ihren Titel verdankt die Komödie der Wette, die ein Webdesigner gegen die eigene Libido hält, nach dem ihn seine Freundin verlassen hat und die ewigen One-Night-Standseinen schalen Nachgeschmack bekommen haben. Aber selbst wenn man so schmuck wie Josh Harnett aussieht und die Welt einzig von silikonbewehrten Sirenen bevölkert scheint, bleibt das komische Potential dieses Zölibats doch sehr begrenzt. Das Delirium seines Helden inspirierte Lehmann dann auch zu wenig mehr als den handelsüblichen Slapstick-Einlagen – und der Erkenntnis, dass in jeder amerikanischen Sexkomödie gefälligst ein romantisches Herz zu schlagen hat." (tip) Kino 46 (OmU)

W

Was nicht passt wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmelgibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Keller verschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert." (tip) Cinema im Hauptbahnhof BHV, City

Wir waren Helden USA 2002, R: Randall Wallace, D: Mel Gibson, Madeleine Stowe

„Übler Vietnam-Revisionismus des Autors von ‚Braveheart‘ und ‚Pearl Harbour‘ Randall Wallace. Eine derart klischeetriefende, plumpe und in ihrer ideologischen Dreistigkeit unfreiwillig komische Frontschwein-Hymne war wohl seit John Waynes ‚Die grünen Teufel‘ von 1968 nicht mehr zu sehen.“(Der Spiegel) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

Z

Das Zimmer meines Sohnes Italien/Frankreich 2000, R: Nanni Moretti, D: Nanni Moretti, Laura Morante

„Anders als in vorangegangenen Filmen wie ‚Liebes Tagebuch‘ oder ‚Aprile‘ klammert Moretti hier autobiographische Züge aus und erzählt eine fiktive Geschichte über eine Familie, die mit dem Unfalltod ihres Sohnes fertig werden muss. Ohne auf Morettis gewohnte Intelligenz und Scharfsinnigkeit zu verzichten, ist das hemmungslose Melodram vor allem ein Film, der den Zuschauer emotional packt.“ (Blickpunkt: Film) City

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen