: geläufig No Gentleman at all
„I no be Gentleman at all … I be Africa Man Original“, das sagte einst Fela Kuti, der Begründer der Afrobeat-Bewegung, der mit seiner groovenden Musik stets auch Politik betrieb. Weil der nigerianische Musiker und Pan-Afrikanist Kuti 1979, nach der Unabhängigkeitserklärung, die Partei MOP (Movement of the People) gründete, musste er bald für drei Jahre in den Knast. Das hielt ihn aber keineswegs davon ab, weiterhin seine Musik zu benutzen, um – wie schon seine Mutter Funmilayo, die eine führende Figur im Unabhängigkeitskampf war – Leute für Emanzipation und Freiheit zu mobilisieren. Sein Körper war des Öfteren das Ziel der Polizeiknüppel. 1997 starb er an Aids. Einer Repression, wie sie sein Vater Fela, der weit über 200 Gerichtsverhandlungen wegen seines politischen Aktivismus durchstehen musste, ist sein Sohn Femi Kuti wegen seiner internationalen Popularität nicht mehr ausgesetzt. Dessen Songs sind nicht aufgrund ihrer politischen, sondern wegen ihrer sexuellen Offenheit für das Radio verboten, Femi Kuti propagiert sexuelle Aufklärung und die Benutzung von Kondomen, um gegen Aids vorzugehen. Und das wird von den herrschenden Institutionen missbilligt. „Afrika ist ein Kontinent, der zum Sterben zurückgelassen wurde“, sagt Femi Kuti über das Aids-Problem. Angesichts dessen ist man verwundert, was für eine zuversichtliche Musik Afrobeat ist. Heute wird Felas und seines Afrobeats im afrikanischen Salon im Kato mit einer Party gedacht, zunächst live mit Shrine und Lenre Odubela-Odutola, dann mit den DJ-Damen Delta und Wolf. SUN
Kato, 21 Uhr
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