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Keiner war‘s

CDU und SPD streiten darüber, wer den „Weserbahnhof II“ mit 7-Prozent-Verzinsung dem Investor Grote überließ

Wer hat 1996 den Vertrag mit dem Investor Hans Grote ausgehandelt, der die Stadt Bremen jetzt 410.000 Euro Zinsen kostet? „Unter einem CDU-Senator wäre eine solche Entscheidung schon damals nicht gefallen“, hat der CDU-Politiker Jörg Kastendieck erklärt. Ex-Häfensenator Uwe Beckmeyer, zuständig für das Gelände, sei schuld.

Grote hatte den Weserbahnhof II zum halben Preis gekauft mit der Option, hier zu bauen und seine private Kunstsammlung zu präsentieren. Im Vertrag stand eine Rückkauf-Option der Stadt bei 7-prozentiger Verzinsung der Kaufsumme. „Nicht ich habe mich damals für den Vertrag stark gemacht, sondern die von den CDU-Senatoren Hartmut Perschau und Ulrich Nölle geführten Ressorts Wirtschaft und Finanzen haben ihn ausgehandelt und unterzeichnet“, kontert Beckmeyer. Kastendieck räumt inzwischen ein, dass das Wirtschaftsressort den Vertrag ausgehandelt habe. Das geschah auf Wunsch des Bürgermeisters Klaus Wedemeier, der sein gutes Verhältnis zu dem Immobilien-Kaufmann Grote pflegte. K.W.

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