: Die erste Wahl: „Jetzt, wo es ansteht, ist das gar nicht mehr so aufregend.“
Stefan Güttler (19), Abiturient aus Bischberg
Politik spielt für mich keine Hauptrolle, interessiert mich aber trotzdem. Deshalb finde ich es auch gut, dass ich jetzt mitentscheiden kann. Die Bundestagswahlen sind was Besonderes für mich, weil ich direkt entscheiden kann, wer regiert. Gleichzeitig glaube ich nicht daran, dass sich durch meine Stimme etwas Entscheidendes ändert. Aber wenn das jeder sagen würde, wäre es auch nicht gut. Junge Menschen werden von den politischen Parteien wenig repräsentiert, aber eigentlich achte ich mehr auf das Ganze.
Doreen Heinik (20), FSJ in Kindertagesstätte in Chemnitz
Ehrlich gesagt habe ich über den 22. September noch gar nicht nachgedacht. Ich gehe sicherlich wählen, will mich aber vorher noch mit den Programmen auseinandersetzen. Hab also noch keine Ahnung, was ich wähle, vielleicht CDU, weil ich Christin bin. Wenn deren Programm schlecht ist, kann es auch jede andere Partei werden. Ich bin nicht politisch engagiert, lese nur ab und an Zeitung. Wichtig ist mir Gerechtigkeit, und die sehe ich in der Politik nicht. Politik ist für mich nur dann gut, wenn jeder das hält, was er verspricht
Stephan Worm (18), Schüler aus Bonn
Irgendwie komisch. Früher, bei der letzten Wahl, da hab ich mich total geärgert, dass ich noch nicht darf. Jetzt, wo es ansteht, ist das gar nicht mehr so aufregend. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vor vier Jahren noch genau gewusst habe, was ich wählen würde, nämlich Grün. Seit Afghanistan stehe ich da nicht mehr so felsenfest dahinter, obwohl ich die Grünen trotzdem wählen werde. Alles andere ist ja noch schlimmer. Schwarz halt ich generell für schlecht, Stoiber hat ein paar Charakterzüge, die mir gar nicht gefallen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen