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die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A Beautiful Mind USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt.“ (Blickpunkt: Film) City, auch Originalfassung ohne Untertitel

About a Boy Großbritannien 2002, R: Chris & Paul Weiz, D: Hugh Grant, Rachel Weisz

„Mit leichter Hand inszenierte, präzise Verfilmung des Nick-Hornby-Bestsellers über den Müßiggänger Will, der Oberflächlichkeit zum Prinzip erhebt und Frauen zwar in sein Bett, aber nie in sein Leben lässt. Hugh Grant hat sichtlich Spaß in einer Geschichte, die ihre Gags sehr beiläufig unterbringt und trotzdem rührt. Und dann ist auch noch die wunderbare Rachel Weisz dabei.“ (Der Spiegel) Atlantis, CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Wall-Lichtspiele OL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel

8 Frauen Frankreich 2002, R: Francois Ozon, D: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant, Emmanuelle Béart„‘8 Femmes‘ ist ein Coup: Acht französische Schauspielerinnen – unter ihnen Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart – versammeln sich zu einer Hommage an das Kino und an dessen weibliche Stars. In einem 50er-Jahre-Setting geben sie den weiblichen Teil einer Familie, deren einziges männliches Mitglied eben mit einem Messer im Rücken gefunden wurde. Hitchcock hätte seine Freude gehabt. Und auch George Cukor, Vincente Minnelli oder Douglas Sirk hätten allen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Denn ,8 Frauen‘ ist Krimi, Screwball-Comedy, Musical und Melodrama in einem, eine Mischung von Genres jener Zeit, in der das Studiosystem prosperierte und Schauspielerinnen noch Göttinnen gleich waren.“ (taz) Filmstudio

Ali G indahouse Großbritannien/USA 2002, R: Mark Mylod, D: Sacha Baron, Michael Gambon

„Unwissentlich wird Ali G in ein Komplott verwickelt, das den britischen Premierminister und seine Regierung stürzen soll. Der Plan misslingt, als Ali mit seinem unnachahmlichen chauvinistischen Humor von der gesamten Nation als Stimme des Volkes und der Jugend ins Herz geschlossen wird - und damit dem Premierminister zu ganz neuem Ruhm verhilft. Schrille Komödie um den englischen Kultkomiker Sasha Baron Cohen, hierzulande bereits bekannt durch Madonnas ‚Music‘-Video und die Moderation der MTV-Movie-Awards. Ali G., die britische Variante von ‚Erkan & Stefan‘, stürmte in seinem Heimatland die Kinokassen und nimmt in seinem ersten Leinwandauftritt mit krudem Humor schamlos Stereotypen aufs Korn.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

Der Anschlag USA 2002, R: Phil Alden Robinson, D: Ben Affleck, Morgan Freeman

„Analytiker Jack Ryan unternimmt mit dem CIA-Direktor eine Russlandreise, um den neuen Präsidenten Nemerov einzuschätzen. Ryan hält ihn für einen vernünftigen Mann und will nicht glauben, dass er für einen Nuklearanschlag auf das vollbesetzte Footballstadion in Baltimore verantwortlich ist. Ryan setzt alles daran, die wahren Täter zu entlarven. Die vierte Adaption eines Tom-Clancy-Bestsellers über die Missionen des CIA-Mannes Jack Ryan ersetzt Harrison Ford mit dem wesentlich jüngeren Ben Affleck. Wie bei gängigen Bond-Filmen umspannt die Action mehrere internationale Schauplätze, wobei Phil Alden Robinson bei seiner ersten Regiearbeit seit zehn Jahren mit Konzentration und Understatement überzeugt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX

Auszeit Frankreich 2001, R: Laurent Cantet, D: Aurélien Recoing, Karin Viard / Originalfassung mit Untertiteln

„Vincent hat seine Stelle als Consultant verloren. Doch gegenüber der Familie verheimlicht er seine Arbeitslosigkeit. Genau wie vorher, lässt er sich daheim kaum blicken und wenn doch, dann beklagt er sich über Arbeitsstress. Seine Notlüge von einer gutbezahlten Stelle in der Schweiz wird immer mehr zu einem fragilen Lügenkonstrukt, dass früher oder später einstürzen muss. “Auszeit“ ist ein sanft gezeichneter Film, der die bizarren Lügenwelten eines gescheiterten Erfolgsmenschen beleuchtet. Die Geschichte selbst erscheint stark überspitzt und viele Erklärungen für das unerklärliche Handeln des Ex-Managers kommen sehr spät. Dass es über 130 Minuten dauert, um die surrealen Lügenwelten zum Einsturz zu bringen, wird nicht jeder Zuschauer positiv aufnehmen. Abgesehen davon ist ein nüchtern gefilmtes Werk mit überzeugenden Hauptdarstellern entstanden, das auch starke Momente hat.“ (film.de) Atlantis

Ayurveda Deutschland/Indien 2000, R: Pan Nalin

“Ayurveda, die Wissenschaft des langens Lebens, ist eine seit vielen tausend Jahren existierende indische Heilkunst. Pan Nalin lässt die Heiler in Indien und den USA von ihren Methoden erzählen und zeigt in poetischen Bildern, wie Körper und Geist gemeinsam den Heilungsprozess beeinflussen.“ (Cinema) City

B

Bad Company – Die Welt ist in guten Händen USA 2001, R: Joel Schumacher, D: Anthony Hopkins, Chris Rock

Der schwarze Komiker Chris Rock spielt in dieser Agentenkomödie einen Schwerernöter, dessen Zwillingsbruder bei einem Einsatz des CIA in Prag ums Leben kommt. Um den Erfolg der geheimdienstlichen Aktion nicht zu gefährden, muss der Laie als Double einspringen. Er wird dafür von einem altgedienten Agenten (Anthony Hopkins) in die Lehre genommen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Schauspielertypen, die hier aufeinandertreffen, aber auch zu viele halbe Ideen: ‘Bad Company‘ verkauft den Witz an die Intrige, den Thriller an die Blödelei, und am Ende stehen alle mit leeren Händen da.“ (tip) CineStar

Blade Runner/Directors Cut USA 1982/93, R: Ridley Scott, D: Harrison Ford, Rudger Hauer, Sean Young

In der Urfassung wirken die Bilder wie befreit von der alles

ordnenden Stimme des Ich-Erzählers, und das offene Ende entspricht konsequent den Konventionen des fatalistischen Thrillers der 40er Jahre. (hip) City

Bibi Blocksberg Deutschland 2002, R: Hermine Huntgeburth, D: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann / Preview

„Rund 15 Jahre, nachdem Bibi Blocksberg auf ihrem Besenstiel ihren Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer begann - allein die Hörkassetten wurden über 33 Millionen mal verkauft - erobern nun Hexen aus Fleisch und Blut unter der Regie von Hermine Huntgeburth (‚Das Trio‘, ‚Der Hahn ist tot‘) die Kinos. Katja Riemann und Ulrich Noethen spielen die Eltern von Bibi Blocksberg in dem humorvollen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt das Duell zwischen Bibi und der bösen Hexe Rabia steht. (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinmaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, Wall-Lichtspiele OL

Blinder Passagier Niederlande 1997, R: Ben van Lieshout, D: Katharina Orazbaj

Die Absurdität und Sinnlosigkeit des eigenen Daseins kann schon zu drastischen Maßnahmen führen. Wenn das Heimatland keine mögliche Abhilfe bietet, bleibt als Konsequenz nur Flucht. Ben van Lieshout lässt in seinem Film ‚Blinder Passagier‘ den jungen Usbeken Orazbaj in Rotterdam Unterschlupf bei der Familie eines Seemanns finden. Der Flüchtling mausert sich bald zum Ersatzvater des Sohnes und zum Liebhaber dessen Mutter. Für die drei der Beginn einer kurzen Zeit des stillen Glücks.“ (taz) Kino 46

Die Bourne Identität USA 2002, R: Doug Liman, D: Matt Damon, Franka Potente

„Action- und suspensereicher Spionagethriller über einen CIA-Agenten, der sich plötzlich im Fadenkreuz der eigenen Organisation wiederfindet, nachdem er sein Gedächtnis verloren hat. Doug Liman (‚Swingers‘, ‚Go‘) zeigt mit der sehr losen Adaption des Robert-Ludlum-Bestsellers, dass actionreiche Thriller auch im 21. Jahrhundert noch relevant und originell sein können. Ihm zur Seite steht Deutschland-Export Franka Potente, die ihn von Zürich nach Paris chauffiert und bei der Suche nach seiner Identität inmitten der tödlichen Hatz eine blendende Figur abgibt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Aladin BHV, Wall-Lichtspiele OL

Bread and Roses Großbritannien, Deutschland, Spanien 2000, R: Ken Loach, D: Pilar Padilla, Adrien Brody

Der erste Film, den der britische Regieveteran Ken Loach in den USA drehte. Das Thema: Die Unterdrückung der Ausgebeuteten und Geknechteten - was sonst: Maya zieht in die USA, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofft. Nachdem sie mit den Menschenschmugglern fertig geworden ist, kommt sie endlich bei ihrer Schwester Rosa in Los Angeles an. Sie nimmt einen Job bei einem Putzunternehmen an, wo die Arbeiter, fast alle Immigranten, schamlos ausgenutzt werden. Maya lässt sich das nicht gefallen. Arbeitskampf! Richtiger Film, wichtiger Film. Auf Gewerkschaftsversammlungen sicher gern gesehen. Aber ist das alles nicht schon x-mal erzählt worden? Macht nichts, Ken Loach bleibt sich treu.“ (taz) City

Cyrano von Bergerac Frankreich 1990, R: Jean-Paul Rappenau, D: Gerard Depardieu, Anne Brochet

Bei dem Stichwort „lange Nase“ denken die Franzosen nicht etwa an Pinocchio, sondern sie schwärmen wehmütig von einem romantischen Helden, dessen Mundwerk genauso spitz wie seine Klinge war. Von einem, der sich aber dennoch nicht traute, der Angebeteten seine Liebe zugestehen, weil er sich seines gewaltigen Zinkens schämte. Kleine französische Kinder kleben sich gern Kaugummis an die Nase und spielen „Cyrano von Bergerac“. Bei dieser neuen Verfilmung des etwa hundert Jahre alten Theaterstücks von Edmond Rostand wird im Abspann gleich nach dem Waffenberater die Nasenbildnerin aufgeführt. Und Gerard Depardieu trägt in dem verschwenderisch ausgestatteten Film einen riesigen Riechkolben mit sich herum. (hip) Schauburg

D

Diversifications Großbritannien 1968 - 75, R: Ian Kerr, Annabel Nicolson u.a.

Neun experimentelle Kurzfilme in der Reihe „Shoot Shoot Shoot“. „Von der Erforschung des filmischen Prozesses bis hin zu persönlichen Montagen waren die Arbeiten sinnlich und spielerisch. Die Coop widerstand jeglichen Kategorisierungen.“ (Kommunalkino) Kino 46

Double Screen Films London, Paris, Melbourne, BREMEN, Stockholm, Barcelona, Sao Paulo, New York, Tokyo, Moskau.

Da findet sich unsere Stadt ja mal in ungewohnt feiner Gesellschaft. Und zudem kommt noch mit dem Gitarristen der Band „Pulp“, Mark Webber, ein ausgewachsener Popstar zu Eröffnung. Der ist nämlich nebenbei auch Film-Kurator und hat das Programm dieses Avantgardefilm-Festivals zusammengestellt. 1966 wurde die Londoner Film-Makers’ Co-Operative gegründet, und der New Yorker Filmkünstler Jonas Mekas feuerte sie damals mit einen „Shoot, Shoot, Shoot“, also „Dreht, Dreht, Dreht“ an. Daher also der völlig harmlose Titel des Festivals. In insgesamt acht Veranstaltungen werden Werke aus der ersten Dekade (1966-1976) der Kooperative gezeigt. Im Programm „Double Screen Films“ wird das visuelle Feld etwa dadurch erweitert, dass die Filmwerke mit zwei Projektoren auf Leinwände geworfen werden. (hip) Galerie der Hochschule für Künste, Kino 46

E

Ein Mann sieht rosa Frankreich 2001. R: Francis Veber, D: Daniel Auteuil, Gérard Depardieu

„Francis Pignon, ein unauffälliger Angestellter in einer Kondomfabrik, verhindert seine drohende Kündigung mit einem falschen Coming-Out. Francis Vebers hochkarätig besetzte Komödie über die Tücken der politischen Korrektheit war in Frankreich zwar überaus erfolgreich. Die Schadenfreude verdankt sich jedoch nur begrenzt der behaupteten Moral von Toleranz und Vorurteilslosigkeit, sondern vor allem altbackener, kleinmütiger Klischees. Den deutschen Verleihtitel trägt der Film also nicht ganz schuldlos.“ (tip) City

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kirstin Thomas, Juliette Binoche

Der Englische Patient“ ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von allen Geschichten, die in Ondaatjes Roman erzählt werden, erzählt er nur eine einzige, aber dieser verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“ (Andreas Kilb) Schauburg

The Epic Flight Großbritannien 1968, R: David Larcher

Britischer Experimentalfilm in der Reihe „Shoot Shoot Shoot“. „Der Film „Marc‘ sTale“ von David Larcher ist eine ausgedehnte persönliche Odyssee, die zur Abhandlung über die Erfahrungen des Sehens, der Wahrnehmung und des Erzählens wird.“ (Kommunalkino) Kino 46

Ernst sein ist alles USA/Großbritannien2002, R: Oliver Parker, D: Rupert Everett, Reese Witherspoon

„Jack und Algernon sind Freunde, führen beide unter falschem Namen ein Doppelleben, wenn das eigene zur Last wird. Die praktische Notlüge wird zum Problem, als sich Jack in Algys Cousine, Algy sich in Jacks Mündel verliebt. Denn die ahnungslosen Frauen kennen ihre Verehrer nur als Ernest und reagieren bockig, als die Wahrheit und einige Enthüllungen mehr ans Licht kommen. Nach ,Ein perfekter Ehemann‘ inszeniert Oliver Parker seine zweite Oscar-Wilde-Adaption. Erneut sind Ausstattung, Besetzung und Dialoge erlesen, spielt Rupert Everett den unwiderstehlichen Dandy, ist der Gesamteindruck positiv, auch wenn das populärste Stück Wildes zwar luftig-amüsant, aber auch eine Spur verstaubter als der etwas ernsthaftere Vorgänger wirkt.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Casablanca OL

Expanded Cinema London, Paris, Melbourne, BREMEN, Stockholm, Barcelona, Sao Paulo, New York, Tokyo, Moskau.

Da findet sich unsere Stadt ja mal in ungewohnt feiner Gesellschaft. Und zudem kommt noch mit dem Gitarristen der Band „Pulp“, Mark Webber, ein ausgewachsener Popstar zu Eröffnung. Der ist nämlich nebenbei auch Film-Kurator, und hat das Programm dieses Avantgardefilm-Festivals zusammengestellt. 1966 wurde die Londoner Film-Makers‘ Co-Operative gegründet, und der New Yorker Filmkünstler Jonas Mekas feuerte sie damals mit einen „Shoot, Shoot, Shoot“, also „Dreht, Dreht Dreht“ an. Daher also der völlig harmlose Titel des Festivals. In insgesamt 8 Veranstaltungen werden Werke aus der ersten Dekade (66-76) der Kooperative gezeigt. Viele der Filme gehen jeweils an die Grenzen des Filmischen. In der Auftaktsveranstaltung „Expanded Cinema“ werden etwa einzelne Filme synchron auf mehrere Leinwände und einer sogar auf künstlichen Nebel projiziert. (hip) Galerie der Hochschule für Künste

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Ein Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) City

Family Life Großbritannien 1971, R: Ken Loach, D: Sandy Ratcliff, Bill Dean

„Sechs Monate aus dem Leben und (seelischen) Sterben eines 19jährigen Mädchens, das den Mut zur Selbstständigkeit nicht aufbringt und unter dem Druck der unverständigen Liebe seiner Eltern und einer traditionellen ärztlichen Behandlung in Schizophrenie versinkt. Außerordentlich eindringliche psychologisch-soziologische Studie der Gesellschaft und der Familie.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

40 Days and 40 Nights USA 2002, R: Michael Lehmann, D: Josh Hartnett, Shanny Sossamon / Originalfassung ohne Untertitel

“Ihren Titel verdankt die Komödie der Wette, die ein Webdesigner gegen die eigene Libido hält, nach dem ihn seine Freundin verlassen hat und die ewigen One-Night-Stands einen schalen Nachgeschmack bekommen haben. Aber selbst wenn man so schmuck wie Josh Harnett aussieht und die Welt einzig von silikonbewehrten Sirenen bevölkert scheint, bleibt das komische Potential dieses Zölibats doch sehr begrenzt. Das Delirium seines Helden inspirierte Lehmann dann auch zu wenig mehr als den handelsüblichen Slapstick-Einlagen - und der Erkenntnis, dass in jeder amerikanischen Sexkomödie gefälligst ein romantisches Herz zu schlagen hat.“ (tip) City

Das fünfte Element Frankreich 1997, R: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman

“Besson hat sich keine Zukunft ausgedacht, er hat einfach die Gegenwart ein wenig weiter getrieben. Zwar können die Autos jetzt durch die Luft fahren, aber Verkehrsprobleme gibt es immer noch. Genau wie Zigaretten - nur daß die jetzt mehr Filter als Nikotin haben. Bessons Film ist ein Märchen, einem Indiana-Jones-Film ähnlicher als Tim Burtons zynischem „Mars Attacks“. Selbst Bruce Willis macht hier eine gute Figur.“(taz) City

Das fünfte Element & Blade Runner Frankreich 1997 & USA 1982, R: Luc Besson, Ridley Scott, D: Bruce Wills, Harrison Ford

Ein sinnvolles Doppelprogramm, denn so kann man schön sehen, dass Luc Besson fast alles bei Ridley Scotts SF-Klassiker abgekupfert hat. (hip) City

G

Die geheimnisvolle Minusch Niederlande 2001, R: Vincent Bal, D: Theo Maasen, Carice van Houten

„Nachwuchsjournalist Tibbe steht bei einem holländischen Lokalblatt vor der Entlassung. Da lernt er Minusch kennen, die behauptet, eine Katze zu sein und ihm anbietet, ihn mit spannenden Infos für seine Zeitung zu versorgen. Tatsächlich liefert Minusch von ihren Katzengefährten so gute Geschichten, dass Tibbe zum Starreporter aufsteigt. Gut besetzt und angereichert mit Spezialeffekten gelang Regisseur Vincent Bal eine liebevolle Umsetzung des Sechs-Millionen-Dollar-Projekts, das nicht nur Kindern gefallen sollte.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

Genug USA 2002, R: Michael Apted, D: Jennifer Lopez, Billy Campbell

„‘Genug‘, sagt Jennifer Lopez, als sie erfährt, dass ihr Mann sie laufend mit anderen Frauen betrügt. Genug ist nicht genug, sagt dieser Film und hobelt an seiner wüst zusammengezimmerten Beziehungskiste so lange herum, bis nur noch Späne übrig sind. Der Gatte erweist sich als gewalttätiger Psychopath, die Justiz versagt, und die Lopez lernt Kampfsport: Reden ist Silber, Schlagen ist Gold. Ohne einen Hauch von Ironie beschreibt der von Michael Apted inszenierte Film eine blutige Eskalation des Geschlechterkriegs und rät allen gepeinigten Ehefrauen dieser Welt, den Todfeind in ihrem Bett schleunigst ins Jenseits zu befördern: Breitensport Gattenmord.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

H

Halbe Treppe Deutschland 2002, R: Andreas Dresen, D: Axel Prahl, Gabriela Maria Schmeide

„Dass es etwas zu lachen gibt, ist die große Überraschung an Andreas Dresens Film „Halbe Treppe“. Deutete doch alles - Besetzung, Schauplatz, Machart - darauf hin, dass er in Nachfolge seiner “Polizistin“ ein weiteres Mal ein melancholisch gepixeltes Porträt ostdeutscher Tristesse vorlegen würde. Die Ankündigung, die vier Hauptdarsteller Axel Prahl, Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide und Thorsten Merten hätten durch Improvisation vor der Digitalkamera das Drehbuch zu großen Teilen mit geschrieben, konnte diese Erwartungen nur bestärken. Die Kunst Dresens besteht nun darin, dass er die geweckten Erwartungen auf eine Weise übererfüllt, die ins Gegenteil umschlägt. An Stelle von Tristesse zeigt sein Film die nicht unwitzigen Untiefen des Alltags, an Stelle von sozialer Härte einfach zwei Ehepaare über dreißig in Beziehungskrise, weshalb der Zuschauer den Film mit einem angenehmen Gefühlsmix aus Amüsement und Mitleid verlässt. “Halbe Treppe“ ist so gesehen eine wirklich wohltuende Enttäuschung.“ (taz) Schauburg

Das Haus am Meer USA 2001, R: Irwin Winkler, D: Kevin Kline, Hayden Christensen

Das Leben ist eine Baustelle: Ein krebskranker Vater zimmert das Eigenheim seiner Träume und schafft seinem Sohn ein Zuhause aus Liebe. Zugegeben: Die Story klingt fatal nach Bausparkassen-Spot (‘Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause‘). Dass Regisseur Irwin Winkler eher einen zweiten ‚American Beauty‘ im Sinn hatte, wird vor allem bei der Beziehungsanbahnung zwischen Vater Sam und der kessen Nachbarstochter offensichtlich. Obwohl das Skript in Klischees wie der heilenden Kraft der Liebe und der eigenen Hände Arbeit schwelgt, gelingen dem Ensemble immer wieder große Momente von leiser Intensität und zartem Humor. “ (Cinema) City

Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst.“ (Entertainment Weekly) City

I

Intervention & Processing Großbritannien 1968-76, R: Annabel Nicolson, Fred Drummond u.a.

7 experimentelle Kurzfilme in der Filmreihe „Shoot Shoot Shoot“ . „Das Labor war integraler Bestandteil der London Film-Makers‘ Cooperative und ermöglichte fast unbegrenzten Eingriff in den Kopier- und Entwicklungsprozess. Die Künstler experimentierten direkt mit dem Material.“ (Kommunalkino) Kino 46

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ‚Chocolat‘, sondern der fünfte Dogmafilm ‚Italiensk for Begyndere‘. Beide liefen im Wettbewerb, und ‚Italienisch...‘ wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) City

J

Junge Adler Deutschland 1944, R: Alfred Weidenmann, D: Dientmar Schönherr, Hardy Krüger

Den Weg zum ersten Erfolg öffnete dem Jungfilmer Alfred Weidenmann die Partei: Er machte Propaganda für die Hitler-Jugend, dann 1943 den Flieger-Spielfilm „Junge Adler“, hier begann die lebenslange Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Herbert Reinecker. Beide waren nach dem Krieg bald wieder obenauf, Weidenmann als versierter, die Popularität seiner Stars fördernder Profi mit Komödien, Krimis und Gesellschaftsdramen, gelegentlich auch aufs Dritte Reich zurückblickend (“Canaris“, 1954, „Der Stern von Afrika“, 1957), immer solide. In den siebziger Jahren wechselte er zum Fernsehen, vor allem als Krimi-Serienregisseur, 15-mal bei „Der Alte“, 25-mal bei „Derrick“, (Der Spiegel) Kino 46

K

K-19 Showdown in der Tiefe USA 2002, R: Kathryn Bigelow, D: Harrison Ford, Liasm Neeson

Der Kalte Krieg wird extra aufgewärmt. Für den Iren Liam Neeson? Der spielt einen russischen Kapitän. Oder für den Amerikaner Harrison Ford? Auch er spielt einen russischen Kapitän. Das Restrisiko auf dem Atom-U-Boot trägt die (Fehl-) Besatzung. Das submarine Reaktor-Kammer-Spiel droht nämlich in eine thermonukleare Explosion auszuarten. Wer mag sich diese todernste Materialschlacht bloß antun? ‚In meiner Badewanne bin ich Kapitän‘ zu trällern, käme alle viel billiger zu stehen und würde erst noch gute Laune freisetzen. Produziert und inszeniert hat das im Übrigen frauenlose Drama unter Wasser Kathryn Bigelow.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX OL

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die alleinstehende Karrierefrau Kate. Anders als in ,Die Zeitritter‘ oder ,Zurück in die Zukunft‘ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht, wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. ‘Kate & Leopold‘ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) City

Kick it like Beckham Großbritannien 2002, R: Gurinder Chada, D: Keira Knightley, Parminder Nagra

Die 17-jährige Jess liebt zwei Dinge über alles: Fußball und David Beckham. Deshalb tut die junge Inderin, die mit ihrer Familie in London lebt, auch alles, um einmal in die Fußstapfen ihres großen Idols zu treten. Als sie eines Tages von der ebenso fußballbegeisterten Jules beim Kicken im Park für eine Damen-Fußballmannschaft entdeckt wird, scheint sich ihr größter Traum zu erfüllen. Doch Jess` konservative Eltern haben eine ganz andere Laufbahn für das 17-jährige indische Mädchen im Kopf. „Kick it like Beckham“ ist ein wirklicher Volltreffer in Sachen soziokultureller Komödie. Mit viel warmherzigem Humor und ohne die Figuren jemals bloßzustellen, beschreibt Regisseurin Gurinder Chadhas jene schwierige Gratwanderung, die Jess zwischen indischer Tradition und britischer Lebensweise täglich zu gehen hat. Außerdem sorgen schnelle Fußballszenen, die dank der Mitwirkung einer echten Damenfußballmannschaft auch wie echter Fußball aussehen, und ein beschwingter Soundtrackmix aus Pop und indischen Klängen dafür, dass der Film zu einem absolut stimmigen, äußerst kurzweiligen Kinoerlebnis wird. (film.de) Schauburg

Kleine Missgeschicke Dänemark 2001, R: Annete K. Olesen, D: Jorgen Kiil, Maria Würgler

Der plötzliche Tod der Mutter wirft den Alltag einer dänischen Familie vollkommen aus der Bahn. Witwer John muss akzeptieren, dass er selbst nicht mehr der Jüngste ist, Sohn Tom vernachlässigt Frau und Kinder, Schwager Søren wird von seiner Gattin betrogen, und Tochter Eva rückt das enge Verhältnis von Schwester Marianne zu ihrem Vater in ein ganz und gar ungutes Licht. Inspiriert von Mike Leighs Improvisationstechnik lebt Annette K. Olesens Kinodebüt von seinem hervorragenden Ensemble. Die Tragikomödie erzählt mit teilweise makabrem Humor und realistischem Anspruch von den Problemen einer aus der Bahn geworfenen Familie. „ (Blickpunkt: Film)

Atlantis, Filmstudio

Kochtopf

Bremer Förderempfänger der Kulturellen Filmförderung 2001 und 2002 stellen ihre Projekte vor und zeigen Ausschnitte aus ihrer Arbeit. Im Programm u.a. die Computeranimation „Stadt in Angst“, der Dokumentarfilm „Wer war MForbei Solomo Fusi“ und der Kurzspielfilm „Der Nachbar“ Kino 46

Komm süsser Tod Österreich 2000, R: Wolfgang Murnberger, D: Josef Hader, Barbara Rudnick / Originalfassung mit Untertiteln

Lesung und Filme zur Veranstaltungsreihe „Crime Time“: “Ein vom Dienst suspendierter Wiener Polizist erhofft sich von seiner Tätigkeit beim Rettungsdienst der “Kreuzretter“ vor allem, in Ruhe gelassen zu werden, sieht sich jedoch von einem Strudel mysteriöser Ereignisse mitgerissen, die seinen kriminalistischen Ehrgeiz reaktivieren. Verfilmung eines österreichischen Erfolgsromans, die auf sympathische Weise ihre Qualitäten eher versteckt als mit ihnen hausieren geht. Damit entspricht der Gestus des Films recht genau dem des in seinem Mittelpunkt stehenden „Helden“. Ein überraschender Beleg dafür, dass das Genre der Kriminalkomödie für den anspruchsvollen deutschsprachigen Film noch nicht verloren ist.“ (filmdienst) Kino 46

L

Lilo & Stitch USA 2002, R: Chris Sanders, Dean DeBlois

Das außerirdische Monster Stitch ist klein, blau und gemein. Daher wird es vom intergalaktischen Senat ins Exil verbannt. Stitch taucht auf der Erde unter. Dort trifft er auf das hawaiianische Mädchen Lilo. Von ihr lernt der wilde Rabauke, dass es im Leben außer Hass und Gewalt noch andere Werte gibt. Mit dem traditionellen Zeichentrickfilm‚Lilo & Stitch‘ unternehmen die Disney Studios einen verzweifelten Versuch, auf den längst abgefahrenen Pokémon-Zug aufzuspringen. Einen wilden Alien zum liebenswerten Kuscheltier umzupolen, vermag nicht wirklich zu fesseln. Disney-Kitsch trifft Pokémon-Action. Dieser Spagat ist nicht geglückt.“ (film.de) CineStar

Location: Duration Großbritannien 1971-75, R: John Smith, Peter Gidal u.a.

7 experimentelle Kurzfilme in der Reihe „Shoot Shoot Shoot“. „Film ist ein einzigartiges Werkzeug für die Erforschung von Zeit und Raum. Fotografierte und projizierte Zeit werden durch Stopptrick und Zeitraffer gegeneinander verschoben.“ (Kommunalkino) Kino 46

London Underground Großbritannien 1963-72, R: Antony Balch, Jeff Keen u.a.

8 experimentelle Kurzfilme in der Reihe „Shoot Shoot Shoot“ „Als die Ausrüstung billiger wurden, begann der Avantgardefilm in der Gegenkultur der 60er aufzublühen und das „Swinging London“ mit einem subversiven Touch zu versehen.“ (Komunalkino) Kino 46

M

Matrix USA 1999, Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien‘ genauso wie ,Strange Days‘: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Mein Bruder, der Vampir Deutschland 2001, R: Sven Taddicken, D: Roman Knizka, Hinnerk Schönemann

Bei dem Titel „Mein Bruder, der Vampir“ kann man Schlimmes befürchten, aber dieser deutsche Spielfilm ist eine schöne kleine Entdeckung. Der Film erzählt teils poetisch, teils grotesk die Geschichte von drei Geschwistern, die gerade ihr ersten Erfahrungen mit der Sexualität machen. Einer davon ist geistig behindert, und auch da klingeln alle Alarmglocken, aber irgendwie gelingt es dem Regisseur Sven Taddicken, diesen filmischen Entwicklungsroman ohne alle Peinlichkeiten, dafür aber mit viel Fantasie, Witz und Mitgefühl zu inszenieren. (hip) Schauburg

Mikrokosmos Frankreich/Schweiz/Italien 1995, R: Claude Nuridsany, Marie Perennou

“„Mikrokosmos“entführt in eine Zauberwelt voller Metamorphosen, in der Wespen über das Wasser laufen und Mücken wie Wassernymphen im Mondlicht schwirren. Im Mittelpunkt der Naturdokumentation des französischen Forscherteams stehen die Insektenbewohner einer Wiese. Mit Hilfe von speziellen Kameras gelangen den Forschern ungewöhnliche Aufnahmen wie etwa die von der Argyronet-Wasserspinne, die ihre Beute in einer selbstgeschaffenen Luftblase verspeist. Mit seinen phantastischen Bildern, den hinreißend schönen Landschafts- und Himmelseinstellungen hat sich “Mikrokosmos“ als ungewöhnlicher Kinohit erwiesen.“(Silke Schütze) Kino 46

Minority Report USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Tom Cruise, Colin Farrell

„Im Jahr 2054 ist ein neues System zur Verbrechensbekämpfung in der Lage, Morde zu verhindern, bevor sie stattgefunden haben. Der Verantwortliche der zuständigen Spezialeinheit kommt selbst unter Verdacht und muss versuchen, Beweise für seine Unschuld zu finden. Nach Motiven einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Autors Philip K. Dick hat Steven Spielberg die Handlung als Mischung aus Zukunftsfantasie, Thriller und philosophischer Reflexion inszeniert. Der Film ist vieles in einem und keines ganz: deterministische Gesellschaftsvision, individuelles Schuld-und Sühne-Drama und effektvolle Fluchtgeschichte. Sehenswert, technisch brillant und fesselnd im Konzept, wenn auch sicher nicht für jeden Zuschauer überzeugend“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Aladin BHV, Lichtspielhaus DEL

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey / Originalfassung mit Untertiteln

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs letztjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie ‚Salaam Bombay!‘ oder ‚Mississippi Masala‘ wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt: Film) Gondel

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

“Neuester Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story‘ Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-) Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschaft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) City

Monster’s Ball USA 2001, R: Marc Foster, D: Billy Bob Thornton, Halle Berry

„Hank, Spross einer weißen Südstaatenfamilie, ist Wärter im Staatsgefängnis von Georgia. Letitia, Afroamerikanerin und am Rande des Existenzminimums lebend, ist die Witwe eines dort hingerichteten Sträflings. Nach zwei Familientragödien kreuzen sich die Wege der beiden und sie versuchen, aneinander Halt zu finden. ‚Monster‘s Ball‘ ist eine von Verzweiflung und Verletzungen getriebene Geschichte zweier verlorener Seelen, die auf Botschaften jeglicher Art verzichtet. Der Film ist ganz bei seinen Figuren. Bily Bob Thornton und Halle Berry füllen dabei die Leinwand mit einer Intensität, die es nur selten im Kino gab.“ (tip) Schauburg, Casablanca OL

Mr. Deeds USA 2002, R: Steven Brill, D: Adam Sandler, Winona Ryder

Der freundliche Mr. Deeds führt in der ruhigen Kleinstadt Mandrake Falls, New Hampshire, ein unspektakuläres, aber zufriedenes Leben. Doch das beschauliche Dasein des Mr. Deeds hat ein Ende, als er erfährt, dass ihm ein Verwandter, den er längst aus den Augen verloren hat, ein Erbe im Wert von 40 Milliarden Dollar hinterlassen hat. Auch die zweite Zusammenarbeit von Filmemacher Steven Brill und Komiktalent Adam Sandler ist eine rührende Komödie, die sowohl etwas fürs Herz, als auch für die Lachmuskeln bietet. Zwar kann man der Story mal wieder nichts wirklich Neues abgewinnen, doch ist der Film insgesamt ein wohltuender, heiterer Zeitvertreib mit hohem Entspannungspotenzial. ‚Mr. Deeds‘ ist harmloses, unterhaltendes Feierabendkino im besten Sinne.“ (film.de) Cinestar, CinemaxX, CinemaxX OL

N

Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann

„Doris Dörries Beitrag zum Filmfestival Venedig ist ein amüsantes Paradestück für die ziemlich ungezügelte Spiellust von Heike Makatsch, Benno Führmann, Nicola Hoss, Mehment Kurtulus, Alexandra Maria Lara und Jürgen Vogel, ein Farbspektakel mit überladener Studioausstattung im schrillen 80er-Jahre-Look, eine Melange aus neuer Identitätskrise (Sind wir alle austauschbar? Was macht das Geld mit uns?) und alter deutscher Innerlichkeit - zen-geprüft (Wie geht es der Seele nach fünf Jahren Beziehung?). Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX DEL, CineStar, Casablanca OL, Passage BHV

Neues von Petterson und Findus Schweden/Deutschland 2000, R: Torbjörn Jansson, Albert Hanan Kaminski

Der schwedische Kleinbauer Petterson bekommt Probleme mit seinem naseweisen Kater Findus, der aufräumen soll, aber die Ordnungsprinzipien im Haus in Frage stellt. Sogar der König wird als oberste Autorität angerufen. Liebenswürdiger Zeichentrickfilm, der unaufdringlich eine ruhige, selbstgenügsame Idylle beschreibt und dabei allerlei kindliche Konfliktsituationen berührt.“ (filmdienst) Schauburg

Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„‘Das Geheimnis der Zugvögel‘ – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen.Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl dieVoraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) City

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen ‚Panik Raum‘ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und die Spieler gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ (film.de) City

Party Animals USA 2002, R: Walt Becker, D: Ryan Reynolds, Tara Reid

Die Jungs sind notgeil, die Mädels blond, sie tragen keine Höschen und haben große Titten. Den Humor von College-Komödien darf man mit gutem Gewissen als eher flachbrüstig beschreiben und die Variationsmöglichkeiten dieses Genres als nicht allzu vielfältig. Wer sich jedoch über brennende Inder, Oben-ohne-Nachhilfe, furzende Studenten und Hundesperma im Sandwich prächtig amüsiert, dem besorgen es die ,Party Animals‘ zuverlässig. Menschen, denen die Witzfähigkeit von Körpersekreten eher verschlossen bleibt, können sich allerdings nur wundern.“ (tip) City

Peter Pan: Neue Abenteuer in Nimmerland USA 2002, R: Robin Budd

„Fast 50 Jahre ist es her, dass die Disney-Studios ihren Zeichentrick-Klassiker ‚Peter Pan‘ (1953) in die Kinos brachten. Jetzt zaubern sie endlich ein neues Nimmerland-Abenteuer auf die Leinwand. Dabei war der zweite Teil eigentlich nur für eine Videoauswertung gedacht. Doch dafür sind die Zeichnungen einfach zu beeindruckend, die gesungenen Lieder zu zauberhaft und die Story zu actionreich, um nicht auch im Kino gezeigt zu werden. Zwar reicht die Geschichte nicht an das meisterhafte Original heran, aber dafür gibt es ein durchaus gelungenes Wiedersehen mit vielen alten Freunden - und neuen Feinden. Ein bisschen Kitsch, ein bisschen Musik und durch die Bank liebenswerte Charaktere - genauso wollen wir Disney-Unterhaltung sehen!“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

R

Rat Race USA 2001, R: Jerry Zucker, D: Rowan Atkinson, John Cleese, Whoopi Goldberg

„Casinobesitzer Sinclair animiert eine Gruppe von zufällig ausgewählten Spielern zu einem Wettlauf nach New Mexico, wo auf den Sieger zwei Millionen Dollar in einem Schließfach warten. Es beginnt eine Überland-Reise in verrückten Transportmitteln, die Leihwagen, Taxis, Helikopter, Busse, Adolf Hitlers Mercedes, einen Heißluftballon, ein Pferd, einen Zug und gar einen Rennwagen umfassen. Die nach dem Prinzip von ,Eine total, total verrückte Welt‘ und Nachzüglern wie ,Auf dem Highway ist die Hölle los‘ produzierte All-Star-Farce mit Einlagen der Bad-Taste-Komödie wartet neben ein paar Fehlzündungen mit etlichen äußerst gelungenen Gags auf. Dass Jerry Zucker das Tempo der überdrehten Humorhatz straff aufrecht erhalten kann, ist auch dem bedingungslosen Einsatz der Comedy-Asse John Cleese, Rowan Atkinson, Whoopi Goldberg & Co. zu verdanken.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Riders Kanada, Frankreich, Großbritannien 20002, R: Gérard Pirès, D: Stephen Dorff, Natasha Henstridge

„So fantasiereich die Actionsequenzen, so dürftig der zusammengeklaute Plot: Mit fünf Coups in fünf Tagen will Slim, Kopf einer Bande Extremsportler, 20 Millionen Dollar absahnen. Als das Quartett jedoch Wertpapiere der Mafia erbeutet, hat es einen Pistolen schwingenden Prediger und den korrupten Cop Macgruder am Hals. ‚Riders‘ bezieht seine Spannung wahrlich nicht aus minutiös getimter Cleverness. Die Logik hinkt gewaltig, dazwischen langweilen bescheuerte Dialoge und Dorffs auf cool getrimmte Visage. Natasha Henstridge (‚Species‘) stöckelt als Polizistin langbeinig, aber unmotiviert durch die Story, darf aber immerhin heißen Sex in einer Sauna haben. B-Movie-Freunde werden diese Mankos bereitwillig verzeihen. Selbst Regisseur Pirès gesteht, dass ihm nur eines richtig wichtig war: Action, die die Zuschauer aus dem Sessel reißt. Das ist ihm gelungen.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL

Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) City, Casablanca OL

Road to Perdition USA 2002, R: Sam Mendes, D: Tom Hanks, Jude Law, Paul Newman

„Michael O’Sullivan führt im Chicago der dreißiger Jahre ein Doppelleben als kompromissloser Berufskiller und liebevoller, treu sorgender Familienvater. Als beide Welten kollidieren, seine Ehefrau und sein jüngster Sohn ermordet werden, bricht O‘Sullivan zusammen mit seinem nun einzigen Sohn Michael Jr. zu einem vernichtenden Rachefeldzug auf. Das nach ‚American Beauty‘ langersehnte und starbesetzte Gangster-Epos von Oscar-Gewinner Sam Mendes hält, was Cast und Credits versprechen: Neben Erfolgsgarant Tom Hanks in der ungewohnten Rolle des Bad Guys spielen Paul Newman, Jude Law und Jennifer Jason Leigh in dem düsteren Drama, das auf dem Comicroman von Max Adam Collins basiert und sich durchaus auch tieferer Themen annimmt.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas‘ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks‘ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. ‚Die Royal Tenenbaums‘ ist eine melancholische Komödie und ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben.“ (hip) City

S

Samsara Deutschland 2001, R: Pan Nalin, D: Shawn Ku, Christy Chung

„Als der Mönch Tashi nach einer dreijährigen Meditation aus der Trance zurückkehrt, muss er feststellen, dass neben dem Geist auch sein Körper erwacht ist: In nächtlichen Träumen durchfiebern ihn sexuelle Phantasien. Tashi erkennt, dass er auf ein weltliches Leben nur dann verzichten kann, wenn er es - wie Prinz Siddharta - zuvor gekannt hat: Er verlässt sein Kloster und macht sich auf, das Leben und die Liebe zu erfahren. Der indische Regisseur Pan Nalin erzählt seine Geschichte über die Frage, welches Leben das wahre sei, in einer vibrierenden Bildsprache, die es schafft, die soghafte Leere der Landschaft und eine sehr diesseitige Montagepraxis zu einer einmaligen ‚Zenomatographie‘ zu vereinen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ‚Chocolat‘ ist auch ‚Schiffsmeldungen‘ eine gediegene Literaturverfilmung [des Romans von E. Annie Proulx], die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt: Film) City

Scooby-Doo USA 2002, R: Raja Gosnell, D: Sarah Michelle Gellar, Freddy Prinze jr.

Die Fans von einst (sofern sie eine kindische Ader haben) werden sich vielleicht freuen. Das Zielpublikum dieses Teenagerspektakels besteht jedoch wohl eher aus ihren Kindern (oder gar den Enkeln?), und die werden sich kaum an jene Zeichentrickserie um die leicht debile dänische Dogge Scooby-Doo erinnern können, die das Zeichentrick-Duo William Hanna und Joe Barbera (die auch die ‚Flintstones‘ und ‚Jetsons‘ schufen) vor über 30 Jahren aus der Wiege hob – und die nun in einer Real/Animation-Adaption ins Kino kommt: Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar, Mädchenschwarm Freddie Prinze Jr., Blödelbrite Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson und eben der komische Hund unterwegs in keiner geringeren Mission, als die Welt vor Geistern, Monstern und überhaupt ihrem Untergang zu retten. Na dann viel Spaß.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, CineStar

Sellale – Der Wasserfall Türkei 2001, R: Semir Aslanyürek, D: Hülya Kocyigit, FikretKuskan / Originalfassung mit Untertiteln

„Wir befinden uns im türkischen Bezirk von Harbiye, kurz vor der militärischen Intervention vom 27. Mai 1960. Eine lokale Familie ist zerstritten, da sie zwei höchst unterschiedliche politische Interessen vertritt. Daher planen zwei Onkel, auf ihrem Grundstück eine Mauer zu errichten, um die Streitigkeiten zu beenden. Doch auch eine noch so hohe Mauer kann nicht verhindern, dass man hinüberklettert. Auf ironische Weise karikiert der Film die irrationalen Auseinandersetzungen einer Familie. Tragische, dramatische und aberwitzige Momente halten sich die Waage.“ (film.de) CinemaxX

Shock Corridor USA 1963, R: Samuel Fullerm, D: Peter Beck, Constance Towers / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Reporter, versessen auf den Pulitzerpreis, schmuggelt sich als Patient in eine psychiatrische Anstalt, um einen Mord aufzuklären. Er erfüllt seine Mission, bezahlt dafür allerdings einen hohen Preis, „wird ins Verrücktsein getrieben durch den Wahnsinn, auf den er prallt: God‘s Own Country‘s Krankheiten im Konzentrat - Rassenhass, Atomangst und Leistungswahn. Amerika in der Zwangsjacke, das Irrenhaus als nationale Metapher. Schlagzeilen-Kino. Die Kamera als Schock, der Schnitt als Knockout“ (Harry Tomicek). Eine groteske, ekstatische Vision in gleißendem Schwarzweiß.“ (Kinounterdensternen.at) Kino 46

Siddhartha USA 1972, R: Conrad Rooks, D: Shashi Kapoor, Simi Garewal / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein glitzernder, spielfilmlanger Werbespot, dessen Ursprung Hesses Roman über den schönen Brahmanen ist, der sich auf die Reise begibt, um nach der Wahrheit zu suchen. Leider ist der Film mit so wenig Imagination gemacht, dass es unmöglich ist, die Bewusstseinsstadien nachzuvollziehen, die unser Star des Bombay-Kinos durchwandelt.“ (Time Out) Cinema

Signs – Zeichen USA 2002, R: M. Night Shyamalan, D: Mel Gibson, Joaquin Phoenix

„Alles Böse kommt von oben, und mit Hochtechnologie ist dem Feind nicht beizukommen, meint M. Night Shyamalan, der schon mit seinem übersinnlichen Thriller ‚The Sixth Sense‘ die Zeichen der Zeit erkannte. Nun deutet er Kornkreise als Vorboten eines Angriffs aus dem All – und flugs stehen die grünen Männchen auf der Matte. Als die Invasion der Körnerfresser weitere Kreise zieht, gibt Mel Gibson als vom Glauben abgefallener Pfarrer die Devise aus: Baseballschläger statt Kanonen. Die Außerirdischen werden verdroschen und mit Wasser übergossen, das sie noch weniger mögen als der Teufel. So findet auch der Pfarrer wieder zu Gott.“ (Der Spiegel) CinemaxX (auch OmU), CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

So weit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D: Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Fluchteines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit." (tip) City

Sprich mit ihr – Hable con ella Spanien 2002, R: Pedro Almodóvar, D: Rosario Flores, Javier Cámara

„Zwei Frauen, die im Koma liegen, und zwei Männer, die darum mit ihrer Liebessehnsucht auf sich selbst zurückgeworfen sind. Oder: eine Matadora, die zwischen zwei Männern steht und darum in der Arena sehnsüchtig den Kampf mit den Stieren sucht. Oder: ein verlassener Mann, der unter Schmerzen den Weg ins Leben zurückfindet. Pedro Almodóvar erzählt in „Sprich mit ihr“ viele Geschichten, die alle von der Einsamkeit handeln, von unerfülltem Verlangen und unendlicher Traurigkeit. Das Wunder dieses sehnsüchtigen Films ist, dass Almodóvar die Balance findet zwischen Verzweiflung und unverhofftem Glück, Hoffnunglosigkeit und Trost, Schwermut und Leichtigkeit. Almodóvar spielt inzwischen in seiner eigenen Liga. ,Sprich mit ihr‘ ist ein Melodram voll schmerzhafter Schönheit geworden, ein Meisterwerk.“ (tip) Atlantis

Structual/Materialist Großbritannien 1967-71, R: Roger Hammond, Mike Leggett u.a.

8 experimentelle Kurzfilme aus Großbritannien, die in der Reihe „Shoot Shoot Shoot“ gezeigt werden: „Die Untersuchung des Materials Film war wesentliches Merkmal der Coop-Produktionen und wurde von ihren Hauptheoretikern grundlegend diskutiert.“ (Kommunalkino) Kino 46

Stuart Little II USA 2002, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Laurie

„Mäuserich Stuart ist zu einem vollwertigen Mitglied der Familie Little geworden. Er darf zusammen mit seinem menschlichen Bruder Georgezur Schule gehen und Fußball spielen. Stuart Little 2 gelingt, woran viele Fortsetzungen scheitern: Er präsentiert eine vollkommen eigenständige Geschichte. Die Probleme aus dem ersten Teil sind wie weggeblasen. Schon nach wenigen Minuten wird deutlich, dass eine Maus unter Menschen längst nichts besonderes mehr ist. Dafür hat Stuart neue Probleme. Auf der Suche nach wahrer Freundschaft verstrickt er sich in ein turbulentes Abenteuer. Die menschlichen Protagonisten um Geena Davis und Kinderstar Jonathan Lipnicki rücken dabei komplett in den Hintergrund. Neben glänzenden Animationen und spannender Action sorgt erneut Kater Snowball mit seinen flotten Sprüchen für beste Unterhaltung.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

Super-Guru USA 2002, R: Daisy von Scherler Mayer, D: Heather Graham, Jimi Mistry

“Bollywood meets Hollywood: Romantische Komödie über einen indischen Tanzlehrer, der unverhofft in New York zum Sex-Guru aufsteigt. Von den Produzenten von ,Bridget Jones‘ und ,About a Boy‘ stammt diese schräge romantische Komödie mit Anleihen aus Bollywood. Die Idee stammt vom indisch-britischen Regisseur Shekhar Kapur (,Elizabeth‘, ,Die vier Federn‘). ,East is East‘-Star Jimi Mistry übernahm die Hauptrolle, Marisa Tomei (,Was Frauen wollen‘) und vor allem die hinreißende Heather Graham (,Austin Powers 2‘) sind die zwei Frauen, die seinen Aufstieg zum Sex-Guru maßgeblich mitgestalten.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

T

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jaques Tati, D: Jaques Tati

„Tati drehte seinen ersten langen Spielfilm mit zwei Kameras: Eine belichtete den Film in einem obskuren Farbverfahren namens Thompsoncolor, und erst vor kurzem gelang es, diese Filmrollen auch zu entwickeln. Nun kämpft Tati als rasender Briefträger eines idyllischen Dorfes mit den Windmühlen der ‚rapidité‘ nicht mehr in schwarz-weiß, sondern in rot-grün. Aber auch wenn man von den Farben eher enttäuscht ist, gibt die Neuaufführung willkommene Gelegenheit, eine der gelungensten Filmkomödien aller Zeiten wieder auf der Leinwand zu sehen. Spätestens wenn Tati zum ersten Mal mit seinem Fahrrad in die Kneipe brettert, hat man vor lauter Lachen keine Zeit mehr, auf die grünen Häuser und roten Kühe zu achten. (hip) City

Tattoo Deutschland 2001, R: Robert Schentke, D: Bnadeshda Brenneike, August Diel

Der junge Kommissaranwärter Marc Schrader ist eher am Abtanzen unter Drogeneinfluss interessiert als am harten Polizeidienst. Erst als er gezwungen wird, mit Hauptkommissar Minks von der Mordkommission an einem besonders bizarren und grausamen Fall zu arbeiten, wird seine Leidenschaft als Polizist geweckt. Das Kinodebüt von Regisseur Robert Schwentke ist ein rasant gestalteter Thriller, der in einigen Punkten an den Psychothriller ,Das Schweigen der Lämmer‘ angelehnt ist. Allerdings kommen bei ,Tattoo‘ an vielen Stellen Schwächen durch, die sowohl Spannung als auch Authentizität des Films deutlich mildern.“ (film.de) City

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ‚Open Your Eyes‘ strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand einvöllig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einenUnfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität – der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte." (tip) City

Väter Deutschland 2002, R: Dani Levy, D: Sebastian Blomberg, Maria Schrader

„Bauch- statt Kopfgefühl, das passt zu “Väter“. Levy drehte einen jener großen kleinen Filme, die sich präzise, glaubwürdig und mit hohem Empathiefaktor einer alltäglichen Tragödie widmen: Worka- und Alkoholiker Marco wird von seiner grenzhysterischen Ehefrau Melanie verlassen. Sohn Benny ist schon bald Waffe im Scheidungskrieg. Als Marco das Besuchsrecht entzogen wird, dreht er durch. Levys Drama beweist einmal mehr, was bei einem Film das Wichtigste ist: ein gutes Skript. Und dass subtile Schauspieler mehr wert sind als eine Steadycam. Denn „Väter“ besticht durch Wirklichkeitsnähe: Es gibt kein Gut, kein Böse, das (Fehl-)Verhalten der Protagonisten ist so schmerzlich bekannt, dass man sie mitunter verzweifelt schütteln möchte. Darin werden sich viele Paare wiedererkennen. Und das ist gut so.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, Casablanca OL

Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den prall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„‘Verrückt nach Paris‘ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. Der Plot ist eher schlicht gestrickt: Die drei Helden reißen aus ihrem Behindertenheim aus, reisen mit der Bahn zuerst nach Köln und dann nach Paris und treffen dort nur liebe Leute, während sie von ihrem bösen Betreuer verfolgt werden, der dann in Paris aber auch ganz lieb wird, nachdem er eine der Lieben nett findet. Naives Kino ist das, oft in der Ausführung charmant unbeholfen, aber merkwürdigerweise funktioniert im Film das, was man für das Hauptproblem halten könnte, am Besten: Der schwer contergan-geschädigte Frank Grabsi, Paula Kleine, die 30 Jahre lang in Psychiatrien verbrachte, und Wolfgang (Faust) Göttsch wirken wunderbar im Film: Mit ihren Behinderungen wird ganz selbstverständlich umgegangen, man lacht viel mit ihnen und nie über sie, und als inzwischen erfahrene Blaumeier-Schauspieler sind sie auch vor der Kamera sehr präsent und sympathisch.“ (hip)

Cinema, Gondel, Apollo BHV

W

Wie die Karnickel Deutschland 2002, R: SvenUnterwaldt jr., D: Michael Lott, Sven Walser

Die dritte Verfilmung eines Ralf-König-Comics nimmt das Verhalten geschlechtsreifer Heteros und Tunten zur Paarungszeit aufs Korn. Aber keine Angst: Nach der nahezu unerträglichen Farce ‚Das Kondom des Grauens‘ nähert sich ‚Wie die Karnickel‘ wieder der Qualität der ersten König-Verfilmung, der erfolgreichen und gelungenen Unterleibskomödie ‚Der bewegte Mann‘. Stars wie Til Schweiger und Katja Riemann gibt es hier zwar keine, aber das überwiegend mit TV-Darstellern besetzte Ensemble macht das Fehlen klangvoller Namen mit erfrischender Spielfreude und überzeugender Souveränität wett. Die Schauspieler sind es auch, die manchen Holzhammergag erträglich machen. Zum Beispiel, wenn der schwule Sigi angesichts nackter Männerkörper gegen Türrahmen rennt.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

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