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Michael Jackson op Platt

„Labskaus un Schampanjer“ op Waldau: Dat Gifft – dank an den dor, de Derda heten deit, mol wedder Plattdüütsch in de ,,Komödie Bremen“

Ok wenn dat Stück so nee nich is un di nich vun Hocker rieten deit – een speelt jo in jedeen Lustspeel ‘n dulle Rull. Düttmol is dat Bernd A. Wessels, de uns ünner de flotte Regie vun – bi Waldaus intwüschen fast Oldmeister – Bernd Poppe in de Rull as Verwandlungskünstler Erwin Kummerfeld wiesen deit, wat he in de verleeden Johren speelerisch toleggt hett.

Glieks an Anfang hett he Gelegenheit, sien olen windigen Fründ un Knast-Kollegen, den body-gebildeten Siggi (Ulf Albrecht) un den sien ‘n beten ehrlichere, man ok ‘n lütt beten tutige Fründin Traute (Nina Arena) ‘n Kostproof vun sien Kunst dortobeden. He övertüügt in dree, veer verscheeden Rullen un treckt sick dortwüschen jümmers achter de Sessellehn blitzschnell üm. To sien Spitzenform löppt he op as Michael-Jackson-Double. To ‘n Ver-Wesseln, as sien bürgerlichen Nomen jo ok seggt. Dat gifft Bifall! He övertüügt de beiden, datt he de Rull vun Traute eern Onkel Hermann woll speelen kunn. Toeerst wull he gor nich, man denn hett he sik in de Deern verkeeken un mokt dat doch. An düsse Stee mutt de Maske vun Anja Gießmann ganz groot loovt warrn. Wessels speelt jo nich bloot de Rull vun den Onkel, twüschendörch jümmer wedder den Erwin, sünnern op ‘t letzt ok noch den lievhaftigen Onkel sülmst.

De beiden, Traute un Siggi, hefft den Onkel för doot hollen. Man he hett eer vörsnackt, dat to kascheeren, de Rente vun de Versekerung wieder to kasseeren, un dorvun ‘n Labskaus- (anners wat kann he nich koken) Spezialitäten-Restaurant mit den Nomen „Zur Kombüse“) intorichten. Man nu schall soon Inspekter vun de Versekerung komen un na den Onkel kieken. Dorvör, datt de Swinnel nich opflegen deit, ward Erwin as ,,Onkel“ bruukt.

De angebliche Inspekter Fiedler (Klaus Nowicki, distingeert as jümmers) wiest sik as fien antrocken Erpresser, de bloots afstööven will, un denn doch leddig utgeiht. Jüst in de Situatschoon krüüzt Lotti Messerschmidt op, ganz Dame, Geschäftsfroo, Schampanjer-Groothannel. Se, all in de twete Jugend, weer mit den Onkel verloovt. Se rüükt den Braden mit den Versekerungsbedrug, will mit instiegen, un dat Spezialitäten-Restaurant schall denn „Labkaus und Champagner“ heten. Dor mokt sik de windige Siggi ok gliekts an eer ran. Se hett jo Geld. Un he hett Muckies. Dor fohrt se op af.

To ‘n Sluss geiht dat allens ‘n beten gau. De doot meente Onkel krüüzt op un den doch wedder af, düttmol endgültig. De falsche Inspekter klemmt den Steert in un neiht af. Datt de beiden nee ‘n Pooren sik kriegen dot, kann dat Publikum sass gor nicht so geneten. Eegens schaad! Man de hefft dat gor nicht recht markt. De Bifall weer oorntlich rieklich, bit begeistert. Bani Barfoot

,,Labskaus un Schampanjer“ vun Konrad Hansen op Waldau, weitere Vorstellungen: Dienstag 15., Mittwoch 16. und Freitag 18.10., jeweils 20 Uhr

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