: sie fehlen im prozess
Zwei Drahtzieher
Im Prozess um die Metroanschläge von 1995 sitzen nur zwei der mutmaßlichen Attentäter auf der Anklagebank. Es fehlen mindestens zwei weitere Figuren:
Der Finanzier der bewaffneten islamistischen Gruppen Algeriens (GIA), Rachid Ramda, überwies von London aus Geld an die mutmaßlichen Bombenleger in Frankreich. Der 33-Jährige sitzt seit sieben Jahren in Abschiebehaft in London. Die britische Justiz weigert sich bislang, ihn auszulieferern. Begründung: Ramda habe in Frankreich keine Garantie auf einen fairen Prozess. Ermittler in Paris und Islamisten in Großbritannien vermuten, dass London im Fall einer Auslieferung militante Reaktionen der Islamisten im eigenen Land fürchtet. Die frühere Pariser Antiterrorermittlerin Irène Stoller sagt: „Die Briten haben bereits irische Bomben, sie wollen das Risiko einer zweiten Front auf ihrem Territorium vermeiden.“
Auch Ali Touchent alias „Tarek“ fehlt. Er soll den Terror der GIA in den 90er-Jahren in Paris und Brüssel organisiert haben. „Tarek“ gelang das Kunststück, sämtlichen Polizeirazzien in Belgien und Frankreich zu entkommen. Manche halten ihn für einen Agenten des algerischen Geheimdienstes, andere sogar für einen Doppelagenten, der auch französischen „Diensten“ nützlich war. Dagegen nennt Jean-François Clair von der französischen Spionageabwehr DST, „Tarek“ einen „beinahe Unbekannten“, dem es deswegen gelungen sei, zu entkommen. 1997 sei „Tarek“ in Algerien umgekommen, behaupten die dortigen Militärs. Zum „Beweis“ legten sie seiner Familie ein verschwommenes Foto der Leiche vor. DORA
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